FLYER hat eine lange Historie in der Entwicklung und Fertigung von E-Bikes. Regelmäßig begeistern die Schweizer mit neuen Innovationen. Das FLYER Uproc7 macht da keine Ausnahme und steckt voller spannender Neuerungen. Aber überzeugen sie auch in der Praxis?

FLYER Uproc7 8.70 | 7.199 € | 25,29 kg | Panasonic

Das FLYER Uproc7 besitzt zwei komplette Alleinstellungsmerkmale: einmal den brandneuen Panasonic-Antrieb mit integriertem Zwei-Gang-Getriebe und außerdem das FIT-System, bei dem FLYER verschiedene Funktionen des E-Mountainbikes miteinander vernetzt. Sichtbar wird beides über das große Display und die markante Bedieneinheit am Lenker, über die sich beide Systeme steuern lassen. Ähnlich dem Bosch Nyon-Display bildet auch FLYER alle wichtigen Informationen zentral ab. Sowohl die Motor-Unterstützungsstufen als auch das Getriebe können entweder manuell oder über einen Automatikmodus gewechselt werden. Im Automatikmodus erkennt das System notwendige Gangwechsel über das Zusammenspiel eines Neigungssensors im Sattelrohr mit weiteren Sensoren, welche die Trittfrequenz und Geschwindigkeit messen. Die Ausstattung ist, typisch FLYER, extrem durchdacht und über jeden Zweifel erhaben.

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Einmal auf dem FLYER Platz genommen, gefällt direkt die angenehme Sitzposition. Die Bedienung des ergonomisch geformten Remote gelingt nach kurzer Zeit sehr intuitiv. Bergauf klettert das Rad im ersten Gang des Getriebes spielerisch. Der Motor hat ordentlich Durchzug und lässt sich im Trail bergauf fein dosieren. Die meiste Kraft entfaltet er bei einer Trittfrequenz von rund 85 Umdrehungen pro Minute. Die Unterstützungsstufen sind sinnvoll gewählt. Mit 25,29 kg ist das FLYER das mit Abstand schwerste Bike im Test und das macht sich auch beim Handling bemerkbar. Zwar noch immer erstaunlich agil, aber spürbar träge lässt es sich über den Trail manövrieren. Bei Highspeed liegt es dagegen extrem satt und sicher auf dem Trail. Beim schnellen Pedalieren in der Ebene lohnt der Wechsel in den zweiten Gang, um Tempo zu machen; über 25 km/h entkoppelt der Motor.

Helm Specialized Ambush | Jersey ION TEE SS TRAZE_AMP | Shorts ION BIKESHORTS TRAZE_AMP

Das FLYER Uproc7 8.70 im Detail

Federgabel RockShox Lyrik RCT3 160 mm
Dämpfer RockShox Monarch Plus 160 mm
Motor / Akku Panasonic 2 Gang Motor / 432 Wh
Bremsen Shimano Saint
Schaltung Shimano XT
Sattelstütze RockShox Reverb Stealth
Vorbau Aheadvorbau 50 mm
Lenker Riser Alu 780 mm
Reifen Schwalbe Nobby Nic 2,8″
Laufräder DT Swiss XM 1501 Spline One

Zwei-Gang
Der Panasonic-Antrieb des FLYER Uproc7 verfügt über ein integriertes Zwei-Gang-Getriebe, das die Übersetzungsbandbreite massiv erweitert (540 %). Das Gesamtgewicht ist jedoch hoch und Gangwechsel funktionieren nicht unter Last. Wir sehen den Sinn eines solchen Getriebes vor allem bei schnellen S-Pedelecs. Bei normalen E-Mountainbikes ist der Nutzen eher gering.
Formschön
Der L-förmige Akku lässt sich sehr einfach seitlich auf das Unterrohr aufschieben und ist formschön in das Bike integriert. Leider verfügt er lediglich über eine Kapazität von 432 Wh. FLYER hat aber bereits angekündigt, an einer größeren Variante zu arbeiten.
Intuitiv
Der Remotehebel sieht auf den ersten Blick mächtig überladen aus, nach einer kurzen Eingewöhnung sind jedoch alle Funktionen intuitiv zu bedienen. Aber Achtung: Im Falle eines Sturzes kann es teuer werden.
Alles im Blick
Über das große Display lassen sich alle wichtigen Tour- und Motordaten auf einen Blick ablesen. Wer will kann, das Display außerdem mit dem Smartphone koppeln.
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Die Geometrie des FLYER Uproc7 8.70

Fazit

Das FLYER Uproc7 steckt voller innovativer Details. Machen sie aus dem Rad jedoch ein besseres E-Mountainbike? Für sportliche Trailbiker nicht, hier sind die vielen technischen Gimmicks überflüssig und machen das Rad unnötig schwer. Technik-Nerds und entspannte Touren-Biker hingegen werden viele der Features zu schätzen wissen. Das berechenbare Handling und die top Ausstattung runden das Gesamtpaket ab.

Stärken

– gute Klettereigenschaften
– souveränes Handling
– Bereitstellung vieler Informationen über das große Display

Schwächen

– sehr schwer
– geringe Akkureichweite

Weitere Informationen findet ihr auf flyer-bikes.com!

Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr hier: Was ist das beste E-Mountainbike 2017? – 14 Modelle im Test

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