Der Schweizer E-Bike Pionier FLYER präsentiert für das Modelljahr 2020 ein neues E-Mountainbike für Touren: das neue FLYER Uproc3. Eine Akkukapazität von bis zu 1125 Wh, gepaart mit dem neuen Bosch Performance CX 2020-Motor, einer für Tourenfahrer ausgelegten Geometrie und dem MonkeyLink-System für unkompliziertes Anklicken eines Supernova-Scheinwerfers, lassen aufhorchen. Wir waren für euch in der Schweiz und haben uns das Bike im Detail angeschaut.

Das FLYER Uproc3 8.70 steht auf 27,5”-Laufrädern, hat 140/130 mm Federweg und kommt in der DualBattery-Version mit insgesamt 1125-Wh-Akkuleistung auf 6.899 €

Anlässlich des sogenannten Eiger E-MTB Loop powered by FLYER, einer dreitägigen Biketour in der Jungfrau Region, überraschte FLYER die anwesenden Pressevertreter mit einer Sneak Preview des neuen FLYER Uproc3 2020. Nachdem die Tour-Teilnehmer an einem Tag auf den FLYER-Modellen FLYER Uproc7 bzw. Uproc4 bereits 2000 Höhenmeter absolviert und dabei die 630-Wh-Akkus leergesaugt sowie den im Rucksack mitgeführten Ersatz-Akku in Anspruch genommen hatten, präsentierte FLYER uns die neuen Modelle.

Ab dem nächsten Frühjahr sollten die Teilnehmer die Tour auch ohne Ersatz-Akku und dessen Zusatzgewicht von 3,5 kg im Rucksack bewältigen können – natürlich mit dem neuen Uproc3.

Die Ausstattungsvarianten des FLYER Uproc3

Das neue FLYER Uproc3 wird ab Frühjahr 2020 in zwei Ausstattungsvarianten erhältlich sein. Das Uproc3 6.50 mit RockShox-Fahrwerk, SRAM SX Eagle-Schaltung für 4.990 € und das höherwertig ausgestattete Uproc3 8.70 mit FOX-Fahrwerk, Shimano XT-Bremsen und -Schaltung sowie DT Swiss-Felgen für 5.999 €. Beide Ausstattungsvarianten werden in drei verschiedene Farbkombinationen angeboten: Solid White/Berry Gloss, Opal Green/Sunflower Gloss und Red Brown/Black Gloss

Beide Modellvarianten setzen auf den neuen Bosch Performance CX-Motor und sind in der Grundversion mit dem neuen Bosch PowerTube-Akku mit 625 Wh ausgestattet. Als DualBattery-Version mit dem Bosch PowerBack 500 kommen für die zusätzlichen 500 Wh noch 950 € Aufpreis hinzu. Man sollte sich also vor dem Kauf im Klaren sein, ob man die große Akkukapazität bevorzugt oder ob die 625 Wh ausreichend sind. Ein Nachrüsten ist nicht möglich. Außerdem sollte man beachten, dass man bei der DualBattery-Version den zusätzlichen 500 Wh-Akku nicht zuhause lassen kann, da ansonsten die Akku-Anschlüsse ohne Schutz offen liegen würden. Mehr Akkuleistung sorgen natürlich auch für mehr Gewicht und so erhöhen die zusätzlichen 500 Wh das Gewicht des Bikes um ca. 2,7 kg auf 26,5 kg. Der Vorteil der Dualbattery-Version? Ein Ersatz-Akku im Rucksack ist überflüssig. Rekordverdächtige 1125 Wh-Akkuleistung stehen für sehr viele Höhenmeter und große Reichweiten zur Verfügung.

Das neue FLYER Uproc3 im Detail

Der neue Bosch Performance Line CX 2020-Motor ist leichter als sein Vorgänger und bietet dabei bis zu 340 % Unterstützung. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger besitzt der neue Bosch-Motor fast keinen internen Widerstand mehr, der beim bisherigen Modell für einen nervigen Kraftverlust beim Treten oberhalb der 25-km/h-Grenze gesorgt hat.

In der Grundversion wird das FLYER Uproc3 mit dem neuen 625 Wh starken Bosch-Akku geliefert. Der neue Bosch PowerTube 625 lässt sich schnell und einfach entnehmen. Das Alu-Cover ist direkt auf dem Akku befestigt.

In der DualBattery-Version mit 1125 Wh erfolgt die Ladung des FLYER Uproc3 über den Anschluss in der PowerPack-Akku-Halterung. Bei der Version ohne diesen Zusatz-Akku befindet sich der Ladeport direkt über dem Motor.

Um eine bessere Hitzeableitung zu garantieren, ist der Motor-/Unterfahrschutz nicht aus Kunststoff, sondern aus Aluminium gefertigt. Noch gewöhnungsbedürftig bei einem Bosch-Motor: das große Kettenblatt. Ein Kettenstrebenschutz sorgt dafür, dass die Kette dort bleibt, wo sie hingehört. Der Gummischutz auf der Kettenstrebe soll jegliches Kettenklappern wirkungsvoll unterbinden. Wir sind jedoch gespannt, ob der eher kompakt dimensionierte Kettenstrebenschutz das tatsächlich schafft.

Um eine bessere Hitzeableitung zu garantieren, ist der Motor-/Unterfahrschutz aus Aluminium gefertigt
An der Front des Top-Modells stellt eine FOX 34 Performance-Federgabel 140 mm Federweg bereit
Der Hinterbau mit seinem Viergelenk-Federsystem und 130 mm Federweg ist tief gebaut und lässt dem Fahrer viel Spielraum. In der abgebildeten, hochwertigeren Version Uproc3 8.70 ist ein FOX Float DPS Performance-Dämpfer verbaut.

Das markante Design soll für eine hohe Lenkkopfsteifigkeit und ein präzises Lenkverhalten sorgen. Die Züge sind wie üblich innenverlegt, allerdings schauen die großflächig platzierten Kabeleingänge und die vielen Kabel nicht so schön aus und verbauen das Designelement in der Front. Das FLYER Uproc3 ist entweder mit einer SRAM SX Eagle-Schaltung, 12-fach und 11–50-Kassette oder in der höherwertigen Ausführung mit einer Shimano XT und 12-fach 10–51-Kassette ausgestattet

Der Speed-Sensor ist bei den meisten aktuellen E-Mountainbikes noch immer auf der Kettenstrebe und der Magnet auf der Speiche montiert. Nicht so beim FLYER Uproc3: Hier befindet sich Speed-Sensor geschützt im Ausfallende und der Magnet auf der Bremsscheibe – top.
Die Reifenfreiheit für den 2.60 breiten MAXXIS Highroller II ist ausreichend bemessen
Das FLYER Uproc3 hat einen 780 mm breiten Alu-Lenker, das Bosch Kiox-Display ist exponiert mittig auf dem Vorbau positioniert

Das FLYER Uproc3 ist mit dem praktischen MonkeyLink-System ausgestattet. Dank des Magnetverschluss-Systems von Fidlock lässt sich auch eine Supernova M99 MINI PRO-25 mit Fernlichtfunktion ganz einfach anklicken und genauso schnell wieder entfernen. Die Stromversorgung erfolgt über den E-Bike-Akku. Super, schneller und einfacher kann man sein E-Bike nicht mit einem sehr guten Licht ausstatten.

Der MonkeyLink-Adapter versorgt über die Schnittstelle das Rücklicht mit Strom aus dem Akku des E-Bikes. Optional kann auch ein Schutzblech mit integriertem Rücklicht angebracht werden.

Die Geometrie des FLYER Uproc3

Die Geometrie des FLYER Uproc3 ist für Tourenfahrer ausgelegt.


Größe S M L XL
Sattelrohr 410 mm 440 mm 470 mm 510 mm
Oberrohr 593 mm 621 mm 651 mm 680 mm
Steuerrohr 120 mm 130 mm 140 mm 150 mm
Lenkwinkel 67° 67° 67° 67°
Sitzwinkel 74,5° 74,5° 74,5° 74,5°
Kettenstrebe 455 mm 455 mm 455 mm 455 mm
Tretlager Höhe 343 mm 343 mm 343 mm 343 mm
Radstand 1177 mm 1206 mm 1235 mm 1264 mm
Reach 425 mm 450 mm 475 mm 500 mm
Stack 599 mm 608 mm 617 mm 627 mm

Die Ausstattung des FLYER Uproc3

FLYER Uproc3 6.50

Federgabel: RockShox 35 Gold RL 140 mm
Dämpfer: RockShox Deluxe Select+ 130 mm
Motor/Akku: Bosch Performance Line CX 2020 / 625 Wh plus 500 Wh PowerPack
Schaltung: SRAM NX Eagle, 12-fach, 11–50T
Bremsen: Shimano MT520 203/180 mm
Sattelstütze: FLYER Dropper Post MT171 100 mm (S), 125 mm (M), 150 mm (L-XL)
Vorbau: MonkeyLink 55 mm
Lenker: FLYER Alloy 780 mm
Laufradsatz: SUNringlé Düroc SD42 Comp
Reifen: MAXXIS HighRoller II EXO TR 3C 27,5 x 2,6
Gewicht: 23,8 kg (625 Wh Akku-Version) bzw. 26,5 kg (DualBattery, 1125 Wh-Version)
Preis: 4.999 € (plus 950 € als DualBattery mit Bosch PowerPack 500)

FLYER Uproc3 8.70

Federgabel: FOX 34 Performance E-Bike 140 mm
Dämpfer: FOX FLOAT DPS Performance 130 mm
Motor/Akku: Bosch Performance Line CX 2020 / 625 Wh plus 500 Wh PowerPack
Schaltung: Shimano XT, 12-fach, 10–51T
Bremsen: Shimano XT BR-M8120 203/180 mm
Sattelstütze: FLYER Dropper Post MT171 100 mm (S), 125 mm (M), 150 mm (L-XL)
Vorbau: MonkeyLink 55 mm
Lenker: FLYER Alloy 780 mm
Laufradsatz: DT Swiss H 1900 SPLINE 35
Reifen: MAXXIS HighRoller II EXO TR 3C 27,5 x 2,6
Gewicht: 23,8 kg (625 Wh Akku-Version) bzw. 26,5 kg (DualBattery, 1125 Wh-Version)
Preis: 5.999 € (plus 950 € als DualBattery mit Bosch PowerPack 500)

Verfügbarkeit: Die FLYER Uproc3-Modelle sollen ab Frühjahr 2020 beim Händler stehen.

Fazit

Mit dem FLYER Uproc3 haben die Schweizer E-Bike Pioniere ein E-Mountainbike auf die Räder gestellt, welches mit der optional erhältlichen DualBattery und ihrer Akkukapazität von 1125 Wh das Herz jedes Tourenfahrers höher schlagen lässt. Ausgedehnte Tagestouren, ohne große Vorplanung bezüglich Lademöglichkeiten oder Ersatz-Akku im Rucksack, sind nun möglich. Mit dem neuen Bosch Performance CX 2020-Motor ist das Bike sehr gut motorisiert und allen Anforderungen gewachsen. Das MonkeyLink-System erhöht die Alltagstauglichkeit. Einziger Wermutstropfen: Bei der DualBattery-Version kann man für eine kurze Tour den 500 Wh PowerPack-Akku bislang noch nicht zuhause lassen, da eine entsprechende Kunststoffabdecklung für die Akku-Anschlüsse fehlt. Bis zum Verkaufsstart im Januar 2020 dürfte aber dieses Problemchen behoben sein .

Über den Autor

Manne Schmitt

Als stolzer Daddy von Robin und Max-Philip ist Manne der Mann der ersten Stunde und die „graue Eminenz“ im Redaktionsteam. Sein erstes Rad-Rennen gewann er im Grundschulalter beim Schulfest. Nach weniger erfolgreichen Versuchen im Fußball fand er über den Ausdauersport (Marathon) im Jahr 1989 seine Passion fürs Biken! Das Thema Racing verfolgt ihn noch immer, niemand im Team kennt die EWS-Profis besser als Manne. Als ehemaliger Chef-Analyst einer Landesbehörde weiß er, wie man richtig recherchiert, und findet exklusive News, die sonst niemand hat. Als Prokurist unterstützt er seine Söhne erfolgreich im Alltag – viva la familia!