Habt ihr dieses Jahr schon genug Geld für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben, oder einfach nur Lust auf eine natürliche, gesunde Ernährung? Green up your life! Wer schnell ist, hat noch bis in den späten Herbst Zeit, die Welt der heimischen Wildkräuter zu entdecken, einer Powerquelle ohnegleichen. Also nichts wie los zum Superfood von nebenan!
Gänseblümchen, Löwenzahn und Brennnessel – Gewächse aus frühen Kindheitstagen, an die sich jeder erinnert. Mal wurden sie fein säuberlich auseinandergezupft, mal mit Erde und Wasser zu einem stinkenden Gebräu vermischt. Neugierige haben auch schon mal vorsichtig gekostet, bei anderen brannten sie auf nackter Haut, die den gemeinen Nesselhaaren zu nahegekommen war. Was all die Pflanzen gemeinsam haben? Sie gehören zu dem grünen Durcheinander, das ungeachtet unserer Aufmerksamkeit die heimischen Wanderwege und Trails säumt. Oder das sich, im Gegenteil, übermäßig präsent dem Hobbygärtner in den Weg stellt und als ungebetener Gast in die Schönheit seiner Staudenbeete drängt. Kurz: Von den meisten werden Brennnessel und Co. nicht gerade geschätzt – vermutlich deshalb, weil sie grandios unterschätzt werden. Dabei sind sie doch Teil eines magischen Zirkels von Pflanzen, reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien und anderen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen: Die Rede ist von Wildkräutern.
Superfood ist in aller Munde. Es wird eingeflogen aus wer weiß woher: Goji-Beeren aus der Mongolei liefern Antioxidantien, Chiasamen aus China sind reich an Omega-3-Fettsäuren und fehlen auf keinem Müsli, und den mineralstoffreichen Salat mit Quinoa aus Chile gibt es in jedem Discounter. Man ernährt sich gesund – und pfeift dabei auf die Ökobilanz. Dabei haben wir unser eigenes Superfood direkt hier, zum Teil sogar im eigenen Garten oder im Grünstreifen vor der Haustür! Nur haben wir keinen blassen Schimmer davon.
Klar, so ganz unwissend ist niemand, der gerne Zeit in der Natur verbringt. „Schau mal, was ich mitgebracht habe!” heißt es ab Mai vielerorts nach dem Morgenlauf oder der MTB-Ausfahrt durch den Wald, und meist hängen dann einige Blätter würzig duftenden Bärlauchs oder Waldmeisters aus der Trikottasche. Aber mal ehrlich: Wer von uns kann schon aus dem Stegreif einen Frauenmantel von einem Huflattich unterscheiden, geschweige denn die Wirkungsweisen der beiden Heilpflanzen aufzählen? Wildkräuter zu verwechseln, kann aber durchaus tödlich enden. Daher kommen wir als En-passant-Sammelnde irgendwann unweigerlich an den Punkt, an dem wir die Experten ranlassen müssen. Es gibt nämlich glücklicherweise Menschen, die das Wissen über Wildkräuter zu ihrem Spezialgebiet machen und dazu noch richtig Lust darauf haben, es an uns ungebildete Wildnis-Ignoranten aus Stadt und Vorstadt weiterzugeben. Expertinnen wie die Wildnis- und Erlebnispädagogin Sandra. Sie erklärt uns bei einem gemütlichen Ride über Feld, Wald und Wiesen im Stuttgarter Speckgürtel, an was wir so alles vorbeifahren oder -spazieren, wenn wir im Grünen unterwegs sind.
Generation 4 – Die Expertin für Wildkräuter
Ist sie eine moderne Kräuterhexe? Als solche fühlt sich Sandra nicht. Für sie braucht ihre nebenberufliche Selbstständigkeit, bei der sie Wildkräuterwanderungen anbietet, keine Berufsbezeichnung. Sandra verbindet damit eher ein Gefühl: die Wertschätzung und Faszination für die Kostbarkeiten der Natur. Das Interesse dafür wurde in ihrer Familie über Generationen weitergegeben. Schon ihre Uroma wurde in der Familie tatsächlich liebevoll „die Kräuterhexe“ genannt. Generationenübergreifendes Wissen über Wildkräuter und deren Verwendung als natürliche Haus- und Heilmittel: Für Sandra als Vertreterin der New Generation ein wahrer Schatz, den sie mit ihrer Begeisterung für Pflanzen und Umwelt vergrößert.
Warum erklärt Sandra den Menschen die Welt der Wildkräuter? Für die Erlebnispädagogin ist es wichtig, ein Bewusstsein für das zu schaffen, was uns umgibt. „Nur wenn ich etwas kenne, kann ich es auch schätzen. Wenn ich eine Beziehung zu den Dingen da draußen aufbaue, mich mit Pflanzen beschäftige und erkenne, welche Potenziale in ihnen stecken, dann achte ich mehr auf sie und schütze das gesamte Ökosystem.“ Klingt stimmig und total sinnstiftend. Das wollen wir auch. Was müssen wir dafür tun? Sandra selbst ist zur Wildkräuter-Expertin geworden, indem sie eine Weiterbildung zur Wildnispädagogin durchlaufen hat. Dazu kam aber auch viel Autodidaktik: rausgehen, ausprobieren, Bestimmungsbücher und gute Apps nutzen. Ihre Eindrücke aus ihren Wanderungen in der Natur und was sie da so entdeckt, postet sie ab und zu auf ihrem Insta-Account wildflowersandherbs. Auch kleine Pflanzenporträts und die Termine für ihre Kräuterwanderungen stellt sie dort ein.
Wildkräuter à la surprise
Dienstagnachmittag, Ende August. Wir wollen uns nun ebenfalls über die Schätze der Natur kundig machen. Mit dem E-Bike geht es auf eine motorisierte Wildkräuterwanderung im verwunschenen Siebenmühlental in der Stuttgarter Peripherie. Es gibt ja mehr als nur Bahnhof. Schön ist es hier. Der Blick schweift erwartungsvoll über Wald, Wiesen und Traktoren mit Mähaufsatz … – Moment mal: Mähaufsatz? Verdammt, haben wir uns die falsche Jahreszeit rausgesucht? Ein genauerer Blick zeigt: Die meisten Wiesen sind kahlrasiert, die meisten Kräuter verblüht, die meisten Blätter nicht mehr jung und zart. Na toll. Blasen wir die Sache ab?
Sandra stört das überhaupt nicht: „In jeder Jahreszeit zeigt die Pflanze einen anderen Teil von sich. Jetzt, im Spätsommer, finden wir zwar nicht mehr so viele junge Pflanzen, und die, die Früchte tragen, haben ihre Blüte schon abgeschlossen. Aber es gibt immer noch viel zu ernten.“ Führ uns doch mal zu deinen persönlichen Wildkräuter-Favourites, Sandra! Also auf die Bikes, und weiter geht’s durch spätsommerliche, nach Pilzen und gemähtem Gras duftende Wald- und Wiesenabschnitte, bis Sandra einen Spot gefunden hat, an dem wir die Bikes ablegen können: eine große, grüne Wiese auf einer Lichtung. Massenhaft Unkraut, das überall sprießt und das Ufer des nahegelegenen Bachs säumt. Völlig unspektakulär. Hier soll es jetzt tolle Pflanzen geben? Doch Sandra stößt direkt auf ein Wildkraut, das sie so liebt, dass sie es sich als Tattoo immer bei sich trägt: die Schafgarbe. Die blüht auf jeder zweiten Wiese bis in den frühen Herbst hinein. Wetten, dass die meisten von euch nicht wussten, dass man sie nicht nur bewundern, sondern auch ernten und essen kann? Und dass sie schon seit dem Altertum als besondere Frauenheilpflanze bekannt ist, deren Wirkstoffe helfen, Blutungen zu mindern und Entzündungen zu heilen?
„Gerade auch für Kinder ist es wertvoll, zu erkennen, dass die Brennnessel nicht nur brennt, sondern auch eine tolle Wirkung hat.“
Autsch! An der Böschung des Bachs, wo wir nach weiteren Kräutern Ausschau halten, setzen wir uns buchstäblich in die Nesseln. Diese nervigen Dinger! Am besten platt trampeln, oder? Nein, bloß nicht! Zu unserem Erstaunen weiß Sandra so viel Gutes über das pieksende Wildkraut zu berichten, dass wir von nun an dessen größte Fans und Verteidigerinnen sind: Zwar war uns schon bekannt, dass Brennnesseljauche als exzellenter Dünger im Garten gilt, und wir kennen das Wildkraut als Zutat in Teemischungen. Aber so richtig haben wir der Brennnessel bisher nicht über den Weg getraut. Dabei gehört sie zu den Pflanzen, die die Bezeichnung Superfood wirklich verdient haben. Sandra schätzt ihre Skills: „Die Brennnessel ist einfach mega robust: Sie besitzt so tolle Abwehrmechanismen wie zum Beispiel die Brennhaare, aber auch viele Mineralstoffe, die es der Pflanze ermöglichen, zu überleben. Daher gibt es sie auch schon seit Jahrmillionen. Und wir Menschen können diese Abwehrstoffe eben auch für uns nutzen.“ Sandra als wandelndes Kräuterbuch. Nur deutlich spannender als jegliches eindimensionales Print-Dings.
Weiter gehts mit den E-Bikes durch das Tal der sieben Mühlen, die Bike-Autobahn durch den Wald entlang bis hin zur nächsten Stelle, an der Sandra ihr drittes Lieblingskraut vermutet – und prompt auch findet: den Gundermann. Den was? Noch nie gehört, diesen Namen. „Ja“, bestätigt Sandra, „dieses wilde Heilkraut ist unscheinbar, nicht alle kennen es. Doch der Gundermann wurde schon in der Antike und im frühen Mittelalter in der Volksheilkunde häufig verwendet, etwa zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, Verdauungsproblemen oder als Wundheilmittel.“ Heilpflanzen-Expertin Hildegard von Bingen, von der Sandra sich viel inspirieren lässt, war eine der Ersten, die die Heilwirkungen des Gundermanns schriftlich festhielt: Die Pflanze ist überall da angesagt, wo Eiter und Schleim fließen. Wundersam, der Gundermann.
Schon nach den ersten drei Wildkräutern, die wir mit Sandra näher unter die Lupe genommen haben, sind wir total überrascht von dem, was uns so still umgibt, wenn wir durch die Wälder ziehen. Wie finden wir aber unser eigenes Lieblingskraut heraus? Sandra fällt dazu ein: „Einfach mal raus in die Natur gehen und sich bewusst umsehen. Es ist gut, hier einen eigenen Zugang zu finden: Was tut mir gut, welche Pflanze spricht mich an? Vielleicht weiß ich anfangs nicht einmal genau, warum. Es können optische Gründe sein oder ihr Duft spricht mich an. Wenn man sich mehr damit auseinandersetzt, findet man manchmal auch heraus, warum sie einem so guttut. „Vielleicht aber auch nicht, und vielleicht ist es auch gar nicht so wichtig, die Gründe zu kennen.“
Wir packen die heilsamen Gewächse in eine Blechdose, die wir im Rucksack dabei haben. Sammelt man Wildkräuter ohne E-Bike und zu Fuß, nimmt man am besten einen Korb. Nein, wir fallen jetzt nicht in die Märchen-Epoche zurück. Aus dem Korb können nämlich die winzigen Tiere herauskrabbeln, die sich oft auf der Pflanze befinden – kleine Schneckchen, Käferchen und so weiter.
Wildkräuter-Wissen gleich unnützes Wissen? Von wegen!
Der Einblick in Sandras Lieblingskräuter zeigt schon: Wildkräuter sind so spannend wie vielfältig. Und das wussten schon unsere Vorfahren. Als Heilkräuter wurde ihr Wert in Europa zuerst von der Hebammenschaft erkannt und für die Frauenheilkunde genutzt, dann wurde das entstandene Wissen bald auch in der allgemeinen Heilkunde verwendet. Aber das sind noch nicht alle Einsatzgebiete.
Kleiner Überblick: Wozu Wildkräuter gut sind
- Medizin: Heute werden Wildkräuter in der Pharmaindustrie und in Apotheken zur Herstellung von pflanzlichen Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet. Aber auch wir können unsere eigenen Wildkräutertinkturen und -salben herstellen und unsere Verletzungen mit Echinacea-Umschlägen und Ringelblumensalbe behandeln. Hilft dem Körper und schont die Geldbörse!
- Küche: Im Smoothie, frisch oder getrocknet als Tee, zur Aromatisierung von Wasser, als Beigabe zu Salat und Soßen oder in einer Wildkräuter-Butter ergänzen die frisch von uns gepflückten Kräuter unseren Speiseplan um das gesunde Extra.
- Kosmetik: Heute werden Wildkräuter in der Pharmaindustrie und in Apotheken zur Herstellung von pflanzlichen Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet. Aber auch wir können unsere eigenen Wildkräutertinkturen und -salben herstellen und unsere Verletzungen mit Echinacea-Umschlägen und Ringelblumensalbe behandeln. Hilft dem Körper und schont die Geldbörse!
- Haushaltsgebrauch: Brennnesseljauche wird zum Düngen im Garten genutzt, Schafgarbe, die zu einem natürlichen Pflanzenschutzmittel verarbeitet wurde, hält Schädlinge fern. Thymian und Lavendel werden gern als Deko oder natürlicher Duftspender eingesetzt, Kräuter mit ätherischen Ölen fürs Räuchern.
Wildkräuter vor deiner Haustür – 3 Einsteigerpflanzen
Wer jetzt schon Lust bekommen hat, sich die nahe Anwesenheit der grünen Allround-Talente selbst zunutze zu machen, kann erst mal mit diesen leicht zu erkennenden Wildkräutern starten:
1. Löwenzahn
Den kennt einfach jeder! Seine Heilwirkungen vermutlich aber nicht. Er enthält hohe Mengen an Vitamin A, Vitamin C, Eisen und Kalium. Zudem ist er reich an Ballaststoffen und hat harntreibende Eigenschaften. Fun Fact: Im Schwäbischen wird der Löwenzahn daher Bettseicher genannt („seichen“ = pinkeln). Man glaubte früher nämlich, dass der Verzehr zu nächtlichem Einnässen führen könnte. Aber zurück ins Trockene: Die Bitterstoffe des Löwenzahns können Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen lindern. Eigentlich alles an diesem Wildkraut kann gegessen werden – Blätter, Blüten und sogar die Wurzeln. Löwenzahnblätter eignen sich für Salate, Smoothies oder als Gemüsebeilage, die gerösteten und gemahlenen Wurzeln wurden in Zeiten der Knappheit auch als Kaffeeersatz aufgebrüht – heute wieder en vogue in Selbstversorgerkreisen! Okay, für eingeschworene Kaffeeliebhaber haben wir da aber einen ganz eigenen Exkurs: Unser Schwestermagazin DOWNTOWN widmet sich in einem Coffee Special in einer wachsenden Zahl von Storys dem braunschwarzen Gold. Schaut doch immer wieder mal vorbei!
2. Wegeriche
Die Heilpflanzen finden sich in jedem halbwegs verwilderten Garten oder auf Wiesen. Häufigste Vertreter: Spitzwegerich und Breitwegerich. Beide werden oft als Hausmittel verwendet – bei Erkältung lindern die Schleimstoffe des Spitzwegerichs die Schmerzen beim Husten und lösen den Schleim. Genauso wie der Breitwegerich, den man – suprise, surprise – an seinen deutlich breiteren Blättern erkennen kann. Mit beiden haben wir eine richtige Erste-Hilfe-Pflanze fast überall dort, wo wir uns in der Natur aufhalten. Ein Bienenstich auf dem Wasserspielplatz, eine Blase auf der Wanderung – der Saft der zerriebenen Blätter hat eine entzündungshemmende und beruhigende Heilwirkung. Sandra wirft ihn aber auch in den Salat oder in die Suppe.
3. Klee
Der arme Klee wird oft nur als Unkraut in den Gärten verflucht, und so gewöhnlich er uns erscheint, ist er doch seit dem Mittelalter ein geschätztes Heilkraut. Seine Phytoöstrogene wirken als natürliche Hormonregulatoren und werden besonders bei Frauen in den Wechseljahren eingesetzt, um Symptome wie Hitzewallungen zu lindern. In der Naturheilkunde wird vor allem der Rotklee zur Unterstützung des Immunsystems und als entzündungshemmendes Mittel bei Hautproblemen verwendet. Wer ihn in seinen Smoothie oder als schmückende Beigabe in den Salat gibt, tut sich was richtig Gutes. Er ist nämlich reich an Vitaminen (A, B, C, K) sowie Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium und Kalium. Auch das Brot mit Wildkräuterbutter oder das infusionierte Wasser schmückt der Rotklee besonders schön.
No risk, no fun? – Achtung, tödlich!
Disclaimer: Man kann nicht genug betonen: Bei manchen beliebten Wildkräutern besteht Verwechslungsgefahr mit potenziell tödlichen Pflanzen. Daher muss man wirklich ganz sicher sein, bevor man sie mitnimmt. Wir übernehmen keine Haftung für gesundheitliche Schäden, die nach der Lektüre dieses Artikels eventuell entstehen.
Wildkräuterwandern für die innere Balance
Sich mit Wildkräutern auszukennen, bringt uns definitiv einen Boost für den Alltag, da ist Sandra sicher. Wenn Arbeit und Alltag sie eine Zeit lang von den Wildkräutern fernhalten, fühlt sie sich müder und unzufriedener. Sie zieht den Vergleich zum Biken – es ist, wie wenn man zu lange mit dem Sport pausiert und dann in ein Loch fällt. Sandra weiß nicht genau, was es ist – seien es die Mineralstoffe oder die Zeit, die sie sich selbst einräumt, ihrer Leidenschaft nachzugehen. Wenn das Gesamtpaket wegfällt, spürt sie das. Und auch wir merken auf der Wildkräutertour, mit dem neu erworbenen Wissen im Gepäck, wie sehr die Natur uns in ihren Bann ziehen kann. Sandras Begeisterung für die Welt der grünen Powerpflanzen steckt an und macht unsere kleine Expedition zu einem sehr besonderen Event in unserer Arbeitswoche. Natürlich nehmen wir uns vor, das unterschätzte Grün ab jetzt zu nutzen, wann immer es geht, und sind sicher: Wenn wir die heimischen Wildkräuter in unseren wöchentlichen Speiseplan integrieren, macht uns das wahrscheinlich gesünder und resistenter gegen den Stress, der so im Alltag auf uns einwirkt. Und ein Stück weit glücklicher.
Google Lens war ihr letztes Wort – Dos und Don’ts beim Sammeln von Wildkräutern
Genug der Worte. Wenn ihr jetzt bereit seid, die Welt der Wildkräuter zu entdecken, haben wir abschließend ein paar nützliche Tipps von der Kräuter-Expertin für euch. Zum Beispiel, wie ihr euch vor dem Tod durch fehlerhafte Google-Lens-Ergebnisse schützen könnt 😉
Dos
Don’ts
- Verlass dich bei der Bestimmung nicht auf Erkennungs-Apps allein. Auch da gibt es immer eine gewisse Fehlerquote. Bei Flora Incognita wird die Wahrscheinlichkeit, mit der deine fotografierte Pflanze der zugeordneten Wildpflanze entspricht, in Prozent angegeben. Und Achtung, auch Google Lens macht Fehler!
- Verletze oder schädige die Pflanze, die du erntest, nicht übermäßig: Benutze keine stumpfen oder metallischen Messer, sondern am besten ein Keramikmesser, denn ein glatter Schnitt hilft der verletzten Pflanze am besten bei der Heilung.
- Sammle nicht in Massen, sondern nur so viel, wie du verarbeiten kannst.
- Nicht alle vertragen Spitzwegerich, Haselnusskätzchen und Co. Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Körper eine Pflanze verträgt, wende sie nicht gleich innerlich an, sondern mach einen Unverträglichkeits-Check: Reib sie auf deinen Unterarm – deine Haut wird dir bald anzeigen, ob du die Pflanze verträgst oder nicht.
Superfood von Übersee mag gesund sein, und Apotheken haben ihre Daseinsberechtigung. Aber wie cool ist es, sein eigenes Superfood direkt vor der Nase zu haben und sich die Wundsalbe selbst anrühren zu können? Nur weil etwas frei verfügbar ist, ist es ja nicht weniger wert, sondern viel mehr – finden wir. Setzen wir uns bewusster mit unserer Umgebung auseinander, werden wir schon vor unserer Haustür auf das erste kleine Wunder stoßen.
Wer mehr über Wildkräuter erfahren und auf Wildkräuter-Wanderung gehen will, wird auf Sandras Insta-Seite fündig: wildflowersandherbs
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Words: Felicia Nastal Photos: Antonia Feder