RADON-Fans aufgepasst! Das Warten hat ein Ende, denn endlich hat auch RADON ein Bike mit dem neuen Bosch Performance Line CX 2020-Motor vorgestellt. Das Carbon-E-Mountainbike soll ein wahrer Alleskönner auf dem Trail sein. Wir haben das Topmodell RADON RENDER 10.0 HD bereits für euch getestet.

RADON RENDER 10.0 HD | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 160/140 mm (v/h) | 23,32 kg in Größe M | 6.499 € | Hersteller-Website

Seit unserem Test des SWOOP HYBRID 9.0 Anfang des Jahres ist es sehr still um RADONs E-Mountainbikes geworden. Während zahllose Hersteller ihre Bikes mit dem neuen Bosch Performance Line CX-Motor schon vor Monaten vorgestellt haben, hat sich RADON in Schweigen gehüllt. Mit dem brandneuen, super sexy RADON RENDER stellen sie jetzt ihr neues E-Mountainbike vor. Für den aktuellen Bosch-Motor hat RADON eine gänzlich neue Rahmenplattform aus Carbon entwickelt: Mit 29”-Bereifung, 140 mm bis 160 mm Federweg und großem 625-Wh-Akku soll es auf allen Trails für Fahrspaß sorgen.

Das RADON RENDER 10.0 HD im Detail

Beim RENDER setzt RADON auf Carbon als Werkstoff für den Hauptrahmen. So lässt sich nicht nur die markante Formsprache umsetzen, sondern auch etwas Gewicht sparen. Das 6.499 € teure Topmodell RADON RENDER 10.0 HD bringt es so auf 23,32 kg. Sowohl bei der Akku- als auch bei der Motoren-Integration geht RADON eigene, smarte Wege. So wird das Akkucover mit einem Gummiband fixiert, wodurch es immer an den Hauptrahmen gepresst und so Klappergeräusche unterbunden werden. Auch der langgezogene Kettenstrebenschutz trägt dazu bei, dass das RENDER 10.0 HD auf dem Trail angenehm leise ist. Auch die Ladebuchse und die Halterung für das Bosch Kiox-Display sind durchdacht und gut umgesetzt. Beim Geschwindigkeitssensor setzt RADON aber leider noch immer auf einen exponierten Speichenmagneten. Die Lackierung unseres Vorserien-Testbikes entspricht noch nicht ganz dem Serienbike.

Beim Motor setzt RADON auf den neuen Bosch Performance Line CX
Das RENDER ist das neue 29”-Flaggschiff von RADON
Der langgezogene und weiche Kettenstrebenschutz reduziert die Kettengeräusche effektiv

Tuning-Tipp: Das Kiox-Display lässt sich an der Halterung festschrauben und ist dann bei Stürzen oder richtig ruppigen Trails besser geschützt.

Bei der Ladebuchse und der Kiox-Halterung …
… setzt RADON auf Sonderlösungen statt Bosch-Stangenware
Der exponierte Geschwindigkeitssensor setzt noch immer auf einen Speichenmagneten. Bei einem 2020-Bike erwarten wir eine bessere Integration.
Unten wird das Akkucover klapperfrei mit einem Gummiband fixiert
Dank internem Akku hat ein Flaschenhalter problemlos Platz im Rahmen

Ausstattung, Gewicht und technische Daten des RADON RENDER 10.0 HD

In Sachen Ausstattung trifft RADON beim RENDER 10.0 HD ziemlich genau ins Schwarze. Die MAGURA MT7-Bremse mit der großen 220-mm-Scheibe in Front steht dem Bike genauso gut wie die FOX 36 Factory-Federgabel, die mit 160 mm Federweg und GRIP2-Kartusche überzeugt. Für die Kraftübertragung vom Motor auf das Hinterrad ist SRAMs X01 Eagle AXS zuständig, die ganz ohne Kabel auskommt und für einen cleanen Look am Cockpit sorgt. Die MAXXIS Minion-Reifen mit den farblich abgesetzten Tan-Walls passen perfekt zum Gesamtbild des Bikes. Allerdings setzen sie aber nur auf die härtere Dual Compound-Gummimischung und die pannenanfällige EXO-Karkasse.

Die MT7 in Kombination mit der neuen 220-mm-Bremsscheibe ist die beste MAGURA-Bremse, die wir je gefahren sind
Der MAXXIS Minion in Tan-Wall-Optik ist richtig schick, könnte aber besonders am Hinterrad in einer robusteren Karkasse kommen
Die FOX Transfer Factory liefert 150 mm Hub. Bei den Größen L und XL fällt das Sitzrohr sehr lang aus.

RADON RENDER 10.0 HD

6.499 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 75Nm
Akku Bosch PowerTube 625Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel FOX 36 Factory GRIP 2 160 mm
Dämpfer FOX DPX2 Factory 140 mm
Sattelstütze FOX Transfer Factory 150 mm
Bremsen MAGURA MT7 220/200 mm
Schaltung SRAM X01 Eagle AXS 1x12
Vorbau Race Face Turbine R 40 mm
Lenker Race Face Turbine R Riser 780 mm
Laufradsatz DT Swiss HX1501 SPLINE 29"

Technische Daten

Größe M L XL
Gewicht 23,32 kg
Zul. Gesamtgewicht 135 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 111 kg
Anhänger-Freigabe n/a
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

KIOX-Displayhalter

An Front lässt eine FOX 36 Factory mit der High Eend Grip2-Kartusche keine Wünsche offen
Am Heck kontrolliert ein FOX DPX2 Factory-Dämpfer die 140 mm Federweg

Alle neuen RADON RENDER Modelle in der Übersicht

Neben dem Topmodell RADON RENDER 10.0 HD hat RADON noch drei weitere Modelle im Angebot, bei denen an der Front nur 150-mm-Federgabeln eingesetzt werden. Allen gemein sind aber der 625 Wh große Akku, der den Bosch Performance Line CX in der neuesten Generation speist, sowie der schicke Carbon-Rahmen. Mit 3.999 € schlägt das Einstiegsmodell RADON RENDER 8.0 zu Buche. Beim Fahrwerk kommen eine RockShox Lyrik Select-Gabel und ein Deluxe Select+ Dämpfer zum Einsatz. Im Gegensatz zu allen anderen Modellen muss man beim RENDER 8.0 auf das Kiox-Display verzichten. Stattdessen setzt RADON für dieses Bike auf die Purion Display-Bedieneinheit.

RADON RENDER 8.0 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 150/140 mm (v/h) | 3.999 €

Das für 4.799 € erhältliche RADON RENDER 9.0 setzt als einziges Bike der RENDER-Reihe nicht auf die schicken MAXXIS-Reifen mit Tan-Walls, sondern auf Schwalbe Reifen in der deutlich robusteren Super Gravity-Variante. Als Schaltung und Bremse findet sich hier ein Mix aus XT- und SLX-Komponenten. Leider kombiniert RADON bei der Schaltung den SLX-Schalthebel mit dem XT-Schaltwerk. Andersherum würde man von der deutlich besseren Haptik und Funktionen, wie dem Multi-Release, profitieren, die nur die XT- und XTR-Hebel ermöglichen.

RADON RENDER 9.0 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 150/140 mm (v/h) | 4.799 €

Im schicken schwarz-silbernen Design kommt das 5.499 € teure RADON RENDER 10.0. Zu unserer Verwunderung kombiniert RADON hier – anders als beim Einstiegsmodell – den RockShox Super Deluxe-Dämpfer mit einer PIKE Ultimate-Gabel. Sie passt mit ihrem silbernen Casting zwar perfekt ins Erscheinungsbild, ist aber deutlich weniger verwindungssteif als die Lyrik am RENDER 8.0. Vor allem schwere Fahrer werden den Unterschied auf dem Trail merken. Komplettiert wird die Ausstattung SRAM mit einer G2 RSC-Bremse und X01 Eagle-Schaltung.

Geometrie und Größe des RADON RENDER

Das RADON RENDER gibt es nur in den drei Rahmengrößen M, L und XL. Mit einem Reach von 441 mm in Größe M liegt es auf der kompakten Seite. Wer lieber zur nächsten Rahmengröße greifen möchte, muss unbedingt die Länge des Sitzrohrs beachten. Denn in Rahmengröße XL mit einem Reach von 478 mm ist das Sitzrohr 490 mm lang und kann die Bewegungsfreiheit erheblich einschränken. Mit 65° ist der Lenkwinkel dem Einsatzbereich angemessen gewählt. Durch die längere Federgabel des RENDER 10.0 HD verändert sich auch die Geometrie gegenüber den anderen Modellen. So werden Lenk- und Sitzwinkel etwas flacher und auch der Reach noch einmal minimal kürzer.

Größe M L XL
Sattelrohr 425 mm 455 mm 490 mm
Oberrohr 592 mm 615 mm 637 mm
Steuerrohr 110 mm 120 mm 135 mm
Lenkwinkel 65° 65° 65°
Sitzwinkel 75,5° 75,5° 75,5°
Kettenstrebe 458 mm 458 mm 458 mm
Tretlagerabsenkung 28 mm 28 mm 28 mm
Radstand 1216 mm 1240 mm 1263 mm
Reach 441 mm 461 mm 478 mm
Stack 617 mm 626 mm 640 mm

Das RADON RENDER 10.0 HD im ersten Test

Wir hatten bereits die Möglichkeit, das RADON RENDER 10.0 HD auf unseren Hometrails rund um Stuttgart zu fahren. Unser Test-Bike in Größe M ist auch für unsere kleineren Tester (ca. 1,75 m) recht kompakt. Entsprechend entspannt und aufrecht fällt die Sitzposition aus. So lassen sich auch längere Ausflüge komfortabel angehen. An steilen Anstiegen positioniert das RENDER 10.0 HD seinen Fahrer allerdings sehr weit über dem Hinterrad. Hier lohnt es sich, den Sattel ganz nach vorne zu schieben. Der Bosch Performance Line CX-Motor schiebt im eMTB-Modus super natürlich und dennoch kraftvoll an. Die Höhe der Unterstützung passt er dabei dank smarter Elektronik der Fahrsituation an. So bringt das RENDER die 75 Nm Drehmoment trotz hohem Luftdruck in den Reifen gut auf den Boden.

Der hohe Luftdruck ist vor allem im Downhill nötig. Hier kann die dünnwandige EXO-Karkasse am Hinterrad auf steinigen Trails schnell beschädigt werden. Ansonsten arbeitet das FOX-Fahrwerk im Downhill souverän und schluckt auch gröbere Brocken zuverlässig. Dabei bügelt es aber nicht alle Hindernisse einfach platt und isoliert seinen Fahrer nicht vom Boden, sondern gibt eine Menge an Informationen über den Untergrund, aber auch einige Schläge an den Fahrer weiter. Mit dem kompakten M-Rahmen sind bei höheren Geschwindigkeiten oftmals Grenzen durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit geboten. Mit den Knien kommt man dem Kiox-Display oftmals nahe. Unser Tipp: Das Kiox-Display lässt sich mit einer speziellen Schraube an der Halterung fixieren.

Fazit

Mit dem RADON RENDER 10.0 HD meldet sich RADON eindrucksvoll zurück: Design und Detaillösungen des Carbon-Boliden sowie die Ausstattung und der Preis sind Spot-on. Der erste Fahreindruck auf dem kompakten Bike lässt noch keine finalen Schlüsse über das RENDER zu. Deshalb haben wir bereits ein größeres Modell für den kommenden Vergleichstest bestellt.

Tops

  • markanter, eigenständiger Look
  • Display-Position

Flops

  • kompakte Geometrie

Mehr Infos unter radon-bikes.de


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als E-MOUNTAINBIKE-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, dass der E-Mountainbike-Sport auch weiter ein kostenloses und frei zugängliches Leitmedium hat! Jetzt Supporter werden!

Words: Felix Stix/Robin Schmitt Photos: Felix Stix/Valentin Rühl