Lass dein Bike Zuhause. Man hat hier alles, was du brauchst.

Damals gaben Nomaden diesem Ort den Namen “Finisterra”, was so viel heißt wie “Ende der Welt”. Mittlerweile ist das Ende der Welt zu einem Bike Mekka avanciert. Was also, wenn man die sieben Hügel von Lissabon mit seinen authentischen Vierteln, den grünen Trails und den traumhaften Stränden auf dem E-Mountainbike erkunden will? Wir haben uns professionelle Hilfe geholt.

Denke ich an Portugal, sehe ich grün! Subtropisches Klima – das Meer und die Berge mixen dir einen Cocktail, von dem du mehr willst! Nach meinem letzten Trip auf die Iberische Halbinsel wollte ich nun mehr, aber dieses Mal mit Unterstützung – und das im doppelten Sinne.
Ob Trails auf den geschichtsträchtigen Bergen Sintras oder die Hügel Lissabons – mit den vorab gebuchten Tour Guides von WERIDE Portugal war ich mir sicher, dass ich mehr entdecken werde als nur Fisch und Fado.

 Wer das echte Lissabon fernab des Massentourismus sucht, der ist mit einem E-Mountainbike bestens gerüstet.

Unkompliziert und cool

Wir treffen die Guides João und José der WERIDE Crew unter einer Brücke. Für die beiden Guides nicht irgendeine Brücke, sondern “Ponte”. So wird die rote Stahlkonstruktion von den Einheimischen genannt. Die 3,2 km lange Hängebrücke verbindet Lissabons Künstler-Viertel Alcântara mit der Stadt Almada und steht für den Militärputsch, der Portugal am 25. April 1974 von der autoritären Diktatur befreite. Während Kreuzfahrtdampfer und Fischkutter aus dem nicht weit entfernten Hafen auslaufen, starten wir unsere Tour in Richtung Belém.

Von Belém um die Welt

Hier, wo früher Seefahrer wie Vasco Da Gama los segelten, um neue Kontinente für sich zu entdecken, stapeln sich heute Touristen wie Bauklötze bei Tetris, um die Sehenswürdigkeiten des Lissabonner Stadtteils Belém zu erkunden. Dank des Rundum-Sorglos-Paketes inklusive E-Mountainbike der WERIDE Crew, umfahren wir die Menschenschlangen im Eco-Mode. Spätestens hier wird klar: Wer die Stadt aus einer anderen Perspektive sehen will und das echte Lissabon fernab des Massentourismus sucht, der ist mit einem E-Mountainbike bestens gerüstet. Wir passieren Bauten von 1501 und mindestens genauso viele Menschen, die das perfekte Selfie suchen. Doch irgendwann tauscht die Stadt Mensch gegen Baum. Es wird ruhiger.

Die grüne Lunge der Stadt

Dem Parque Florestal de Monsanto, oder auch die “Grüne Lunge” Lissabons, fehlt es auf 800 Hektar an nichts. Angefangen vom Basketballplatz bis hin zur RC Formel 1 Rennstrecke findet hier jeder sein Plätzchen. Picknicker, Reiter und Jogger – sie alle suchen die Ruhe, die der Stadt im Sommer abhanden kommt. Hier haben die Einheimischen noch ein Stück Lissabon für sich alleine.

Ein erster Trail taucht versteckt hinter einer Parkbank auf. Wir tauchen ab. Kurz, flowig und menschenleer. Das Streckennetz erkundet man hier am besten mit Guides, denn spätestens jetzt wäre ich verloren.

Es ist ein Wechselspiel aus Flowig und „Ratatatatat” wie ein Kumpel zu sagen pflegt, wenn es etwas ruppiger wird. Teilweise kommen mir Erinnerungen aus meiner Zeit in Rio de Janeiro hoch. Es ist das gleiche Spiel. Mit ein paar wenigen Tritten bin ich raus aus der lauten Stadt und direkt im dichten Dschungel. Hier verliere ich mich im Grün, schaue auf das kristallklare Wasser und pedaliere in die offenen Arme von Cristo Rei.

Auf zu neuen Ufern

Einige Dinge gibt es wohl nur in Lissabon. Zum Beispiel, dass ich am Ende eines Trails in ein Boot steige, um zum nächsten Trail zu gelangen. Ich muss dafür zwar wieder durch eine Menschenmenge, aber der Ausblick vom Boot über die historische Stadt ist mehr als eine Entschädigung.

Gute Aussichten

Die Sonne steht tief, der Wein ist warm und die Leute herzlich. Egal wo wir heute in der Stadt unterwegs sind, die Menschen lächeln und winken. Passanten fragen nach unseren Bikes, sie wollen mehr über den Sport und über uns wissen. Es ist schon fast familiär. So auch hier, am Aussichtspunkt Miradouro de Santa Catarina. Ob jung oder alt, jeder lässt hier entspannt den Tag zu den Liedern von Bob Marley ausklingen. „Don’t worry about a thing, ’cause every little thing’s gonna be alright.“

Von hier aus erklimmt man am besten noch einmal das Herz Lissabons. Treppenstufen, Mauerdrops und Tram-Jagd. Die Batterie ist noch immer voll. Ein letztes Mal gehen wir auf Tuchfühlung und erkunden die hintersten Winkel der Stadt. Der Ausblick ist fast von allen der sieben Hügeln magisch. Einen letzten Ginjinha Likör in die Hand und zurück ins Getümmel. Es ist Freitag und die Stadt bebt in Feierlaune. Wir auch.

ATÉ JÁ – Bis zum nächsten Mal

Reisetipps

Beste Reisezeit: Immer! Am besten aber ist der Herbst. Trockene Trails, Sonne und ein angenehm kalter Atlantik 😉

Hinkommen: Lissabon verfügt über einen zentrumsnahen Flughafen, der von den meisten Billigfluggesellschaften angeflogen wird.

Übernachten: Meine Freunde werden mich dafür hassen, aber Airbnb ist derzeit einfach das Nonplusultra für jeden Städtetrip!

Guides, Shuttles und sehr gute E-Leihbikes (BMC): weride.pt

Essen: Wer wie ein Einheimischer essen will, sollte sich die Märkte Mercado da Ribeira und Mercado de Campo de Ourique nicht entgehen lassen. Für die Veganer unter uns gibt es das Ao 26 Vegan Food Project und jede Menge andere Alternativen. Keiner wird hier verhungern.


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Words: Julian Lemme Photos: Joao Mourao