Hinweis: Dieses Bike ist Teil unseres Mega-Vergleichstests „Das beste E-Mountainbike 2025 mit den 30 spannendsten E-MTBs 2025“ – klickt hier, um zur Intro, zu den Erkenntnissen und allen Bikes zu gelangen.

22,48 kg in Größe L | 11.728 € | Hersteller-Website
Medaillenregen für Orbea! Die ehemalige spanische Waffenmanufaktur hat sehr erfolgreich auf E-Bikes umgesattelt und so gleich zwei Jahre in Folge mit dem Orbea WILD in unserem großen E-Mountainbike-Vergleichstest den Testsieg geholt. Außerdem hat der leichte E-MTB Bruder, das Orbea Rise, im Light-E-MTB-Vergleichstest als Testsieger und Kauftipp gleich beide Auszeichnungen auf einmal abgeräumt – Chapeau!
Jetzt tritt das Orbea WILD M-LTD zusammen mit dem Budget-Bruder H20 aus Aluminium zum dritten Mal im großen Vergleichstest an und buhlt um den Testsieg. Durch den MyO-Konfigurator von Orbea konnten wir das Bike ganz nach unseren Vorlieben aufbauen lassen. So kommt zwar ein etwas schräger Preis zustande, doch hat man den Vorteil, Fahrwerk, Reifen und alle weiteren Komponenten aus einem breiten Angebot nach den eigenen Wünschen auswählen zu können. Wie unser Custom-Aufbau sich gegen die Bikes von der Stange geschlagen hat und was wir für eine Ausstattung gewählt haben? Die Details erfahrt ihr hier.



Was macht das Orbea WILD M-LTD besonders?
Optisch macht das Orbea WILD M-LTD einiges her und auch die Alu-Variante hat das formschöne Design des Carbon-Bikes erhalten. Der Rahmen fällt nach hinten hin sportlich aggressiv ab und das Oberrohr bildet eine schnittige Linie mit den Sitzstreben. Auffällig ist auch der Motor und Dämpferbereich: Orbea hat den Bosch Performance Line CX-Motor sauber in den Rahmen integriert, während der FOX FLOAT X2 Factory-Dämpfer senkrecht dazu positioniert ist. Er ist eingeschlossen von zwei filigranen Carbon- bzw. Alu-Streben und verwaltet 170 mm Federweg. Der Bosch-Motor generiert 85 Nm Drehmoment – gespeist vom fest integrierten Bosch PowerTube mit 600 Wh Kapazität. Das heißt zum Laden muss das Bike immer zu einer Stromquelle gebracht werden. Eine volle Ladung erhält der Akku erst nach über 4,5h, was den Spaß schnell trüben kann, wenn man vergessen hat das Bike rechtzeitig anzustecken. Der Ladeport befindet sich links oberhalb des Motors und wird mit einem hochwertigen Drehverschluss verschlossen. Hier kann auch der optionale Range Extender Bosch PowerMore mit 250 zusätzlichen Wh angeschlossen werden. Er wird mit einem einfachen Verschlussmechanismus direkt am Trinkflaschenhalter befestigt, sodass ihr ganz einfach zwischen Trinkflasche und Range Extender wechseln könnt. Die integrierte Kabelführung durch den Steuersatz und der umfangreiche Kettenstrebenschutz machen das Bike leise, wobei ersteres für Selberschrauber einen deutlichen Mehraufwand darstellt.



Orbea setzt am WILD M-LTD auf ein FOX Factory-Fahrwerk mit 170 mm Federweg. An der Front arbeitet die neueste FOX 38 Factory GRIP X2-Federgabel, die mit einer sensiblen Dämpfung und zahlreichen Einstellmöglichkeiten in Low- und Highspeed Druck- und Zugstufe überzeugt. Am Heck arbeitet der FOX FLOAT X2 Factory-Dämpfer, der für zuverlässige Traktion und Kontrolle sorgt und die gleiche breite Einstellbarkeit wie die Gabel bietet. Die FOX Transfer Factory 2025 Dropper Post mit satten 240 mm Hub bietet maximale Bewegungsfreiheit bergab. Geschaltet wird mit der SRAM XX Eagle AXS Transmission, die präzise Gangwechsel auch unter Last ermöglicht. Für Verzögerung sorgt die Shimano XTR-Vierkolbenbremse mit 200-mm-Bremsscheiben vorne und hinten. Die hauseigenen OQUO MC32 Team Power Alu-Laufräder in 29” sind mit einer MAXXIS-Reifenkombination bestückt: ASSEGAI vorne und Minion DHR II hinten. Für maximalen Grip und Traktion auf jedem Terrain haben wir im Konfigurator die weichste Gummimischung MaxxGrip und die DH-Karkasse mit dem höchsten Pannenschutz ausgewählt.



Orbea WILD M-LTD
11.728 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX Gen5 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 600 Wh
Display Bosch System Controller
Federgabel FOX 38 Factory GRIP X2 170 mm
Dämpfer FOX FLOAT X2 Factory 170 mm
Sattelstütze FOX Transfer Factory 2025 240 mm
Bremsen Shimano XTR 200/200 mm
Schaltung SRAM XX Eagle AXS Transmission 1x12
Vorbau OC Mountain Control MC10 Alu SL 50 mm
Lenker OC Mountain Control MC10 Carbon 800 mm
Laufradsatz OQUO MC32 TEAM POWER 29"
Reifen MAXXIS ASSEGAI, MaxxGrip, DH / MAXXIS Minion DHR II, MaxxGrip, DH 2,5"/2,4"
Technische Daten
Größe S M L XL
Gewicht 22,48 kg
Zul. Gesamtgewicht 140 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 117,52 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein
Besonderheiten
Range-Extender
Konfigurator
Tuning-Tipp: Im Konfigurator lässt sich die Ausstattung nach eigenen Wünschen anpassen, wer hier nörgelt, hat sich wohl verklickt 😉
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 415 mm | 415 mm | 435 mm | 450 mm |
Oberrohr | 563 mm | 586 mm | 612 mm | 639 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm |
Lenkwinkel | 63.5° | 63.5° | 63.5° | 63.5° |
Sitzwinkel | 77.5° | 77.5° | 77.5° | 77.5° |
Kettenstrebe | 448 mm | 448 mm | 448 mm | 448 mm |
BB Drop | 22 mm | 22 mm | 22 mm | 22 mm |
Radstand | 1228 mm | 1252 mm | 1282 mm | 1311 mm |
Reach | 435 mm | 455 mm | 480 mm | 505 mm |
Stack | 625 mm | 634 mm | 643 mm | 652 mm |

Was kann das Orbea WILD M-LTD im Test?
Tritt man entspannt in die Pedale und lässt sich bergauf schieben, zeigt sich das Orbea WILD alles andere als wild. Stattdessen bietet es eine kraftvolle und souveräne Unterstützung, mit der ihr in einer entspannten Sitzposition den Gipfel erreicht Die Gewichtsverteilung ist ausgeglichen, sodass weder auf Händen noch Gesäß zu viel Druck lastet. Der Hinterbau filtert auch feine Unebenheiten zuverlässig raus und sorgt für eine starke Traktion, ohne auffallend stark zu wippen. Selbst lange Anstiege fühlen sich entspannt an – das WILD zieht euch mit dem Bosch CX-Motor konstant nach oben und liefert Shuttle-Feeling auf Forststraßen. Wird der Uphill technisch, bleibt das Bike unbeirrt auf Kurs. Selbst im sehr steilen Terrain behält das Vorderrad immer Bodenhaftung, ohne dass viel Nachdruck nötig ist. Das Fahrwerk reagiert sensibel im verblockten Gelände und hält das Heck auch in engen Passagen am Boden. Die DH-Reifen können mit wenig Luftdruck gefahren werden und „verzahnen sich“ mit dem Untergrund, sodass mit der starken Traktion und dem guten Grip selbst steile Kletterpassagen möglich sind. Das Orbea WILD gehört zusammen mit dem Santa Cruz Vala und dem GHOST E-RIOT zu den stärksten Kletter-Bikes im Test – nur Exoten wie das Moustache oder unser Testsieger schaffen hier noch einen hauchdünnen Vorsprung.
Dank des MyO-Konfigurators lässt sich das Orbea WILD sowohl in der Alu- als auch Carbon-Variante nicht nur optisch individualisieren, sondern auch in der Ausstattung gezielt an die persönlichen Vorlieben anpassen.

Geht es in den ersehnten Downhill, zeigt sich das WILD M-LTD laufruhig, aber agil genug, um nicht stur geradeaus über den Flowtrail zu ballern. Es fährt sich sehr intuitiv und vermittelt euch ein souveränes Fahrgefühl sowie viel Sicherheit dank der hohen Front. Mit seinem einfachen, berechenbaren Handling sorgt es dafür, dass sich jeder Fahrer, ob Neuling oder erfahrener Pilot, sich von Anfang an wohlfühlt. Trotz seiner großzügigen 170 mm Federweg lässt sich das Orbea über Wellen gut pushen und Geschwindigkeit generieren. Wer eine aktive Linienwahl auf dem Trail bevorzugt, muss etwas mehr Körpereinsatz bringen – oder sich dem Bike mit vollem Vertrauen hingeben. Denn das WILD nimmt auch grobe Steinfelder und Geröll-Passagen in Angriff, ohne mit der Wimper zu zucken. Während die hohe Laufruhe auf ruppigen, steilen Abfahrten jede Menge Vorteile bringt, nimmt es den Fahrern auf langsameren Trail-Abschnitten, in denen sich das WILD etwas unterfordert fühlt, ein wenig vom Flow. Im diesjährigen großen E-MTB-Vergleichstest gab es Bikes, die den Kompromiss aus Laufruhe und Agilität besser gelöst haben, und so kommt das Orbea WILD nicht auf seinen dritten Gesamtsieg.

Wer etwas weniger Geld in die Hand nehmen will, ist außerdem auch mit dem Orbea WILD H20 gut beraten. Der Alu-Rahmen sieht dem Carbon-Pendant zum verwechseln ähnlich und liefert trotz günstiger Ausstattung die gleiche Uphill-Performance und Agilität. Erst auf sehr groben und schnellen Passagen stößt das günstigere Fahrwerk etwas an seine Grenzen und wirkt überfordert. Aber wer keine KOMs oder Renn-Einsätze anpeilt, ist auch auf dem WILD in der Alu-Variante bestens aufgehoben.
Bei Orbea ist WILD eher ein Antonym für ‘zähmbar’. Denn das WILD zähmt auch die wildesten Trails und planiert gröbstes Terrain in eine Waldautobahn.



Für wen ist das Orbea WILD M-LTD das richtige Bike?
Das Orbea WILD spricht sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Fahrer an. Es ist äußerst laufruhig, agil genug und einfach zu fahren. Gleichzeitig vermittelt es viel Sicherheit und nimmt auch den steilsten Trails den Schrecken. Wer nicht mehr als 10.000 € für das Carbon WILD in unserer Ausstattung ausgeben will, ist auch mit dem WILD in der Alu-Version für knapp 7.000 € gut beraten und büßt nur bei sehr hohem Tempo etwas Sicherheit ein.
Fahreigenschaften
DESIGN
- unausgewogen
- stimmig
HANDHABUNG
- umständlich
- clever
PREIS/LEISTUNG
- schlecht
- top
TOUREN- & ALLTAGSTAUGLICHKEIT
- niedring
- hoch
HANDLING
- fordernd
- intuitiv
FAHRSPAß
- langweilig
- lebendig
Einsatzbereich
Schotterweg
Technischer Uphill
Flowtrail Downhill
Technischer Downhill

Fazit zum Orbea WILD M-LTD
Das Orbea WILD kann den Hattrick nicht voll machen. Der dritte Testsieg in Folge wäre die Kirsche auf einer Sahnetorte, wobei es die Kirsche nicht wirklich braucht. Das WILD ist immer noch eines der besten Bikes im Test: laufruhig, schnell und absolut intuitiv. Und diesmal auch in der Budget-Ausstattung ein echter Geheimtipp für den kleineren Geldbeutel. Und wenn ihr euer Bike nach euren Vorlieben anpassen und farblich gestalten wollt, ist der MyO-Konfigurator kaum zu schlagen.

Tops
- sehr breites Einsatzgebiet
- äußerst intuitives Handling
- vermittelt sehr viel Sicherheit
- hohe Individualisierbarkeit durch MyO

Flops
- fest verbauter Akku
Mehr Infos auf orbea.com
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier:
Das beste E-Mountainbike 2025 – Die 30 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest
Alle Bikes im Test: AMFLOW PL Carbon Pro, Canyon Spectral:ONfly CF LTD, FOCUS JAM² 6.0, GHOST E-RIOT LTD, Haibike HYBE CF 11, MERIDA eONE-SIXTY SL 10K, Orbea WILD M-LTD, Orbea Rise LT M-Team, R RAYMON Tarok Ultra, Rocky Mountain Instinct Powerplay SL, Santa Cruz Vala X0 AXS RSV, SCOTT Patron ST 900 Tuned, Specialized S-Works Turbo Levo 4, Transition Regulator CX XT, UNNO Mith Pro, YT DECOY SN MX CORE 3.

Words: Julian Schwede Photos: Peter Walker