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23,4 kg in Größe L | 10.000 € | Hersteller-Website
Haibike hat sich schon früh auf E-Bikes spezialisiert. Seit 2010 baut der Hersteller aus Schweinfurt elektrifizierte Fahrräder: Von City-Bikes bis zum elektrifizierten Trekkingrad deckt ihr Sortiment alles ab. Gerade auch E-Mountainbikes spielen bei Haibike schon seit jeher eine große Rolle im Portfolio. Der neueste Wurf ist hier das Haibike HYBE CF 11, das mit einem Carbonrahmen ausgestattet ist und 23,3 kg (Gr. L) auf die Waage bringt. Dass HYBE ist dabei mehr als nur ein neues Modell – es markiert den Beginn einer neuen Design-Ära für Haibike: Der für die Marke typische „Höcker“ auf dem Oberrohr ist fast ganz verschwunden, die Linien sind kantiger und definierter geworden und der Bosch-Motor ist von oben in den Rahmen montiert, formschön umschlossen von einer Kunststoffabdeckung. Hat das neue E-MTB für glatte 10.000 € also das Zeug zum Testsieger?



Was macht das Haibike HYBE CF11 besonders?
Wie schon angedeutet, folgt das HYBE CF nicht mehr stringent der Haibike-Designsprache – und das aber im positiven Sinne! Das HYBE CF steht sportlich da, wobei sich die Formensprache des kantigen Vorgängers zu einem organischen Design des HYBE CF 11 weiterentwickelt hat. Die charakteristische Wölbung auf dem Oberrohr ist fast Geschichte und der Bosch Performance Line CX-Motor der 5. Generation wurde nach oben rotiert eingebaut. Im oberen Bereich ist er von einem hochwertigen Kunststoff-Cover umhüllt, auf dem – gut erreichbar – der Ladeanschluss sitzt. Gespeist wird der 85 Nm starke Motor von einemPowerTube-Akku mit 800 Wh, der sich im Unterrohr befindet. Entnehmbar ist die große Batterie dennoch: Durch den rotierten Motor kann der Akku einfach nach unten aus dem Unterrohr gezogen werden, wobei es am einfachsten ist, das Bike auf den Kopf zu stellen. Zur Entnahme muss einfach das Motor-Cover per Bajonett-Verschluss geöffnet werden und kann dann zur Seite gedreht werden. Cool: Zwischen Akku und Motor ist bei dieser Konstruktion ein Freiraum entstanden, in dem man mit einem Strap eine Tasche für ein Pannenset befestigen kann. Am Unterrohr befinden sich außerdem Anschraubpunkte für einen Flaschenhalter.



Zugunsten der Sportlichkeit verzichtet das Haibike HYBE CF 11 auf ein Display. Am Lenker sitzt lediglich die minimalistische Bosch Mini Remote, mit der in Kombination mit dem im Oberrohr integrierten System Controller die Fahrmodi gewechselt oder die Schiebehilfe aktiviert werden kann. Der System Controller zeigt mit fünf LEDs und unterschiedlichen Farben den Modus und Ladestand in 10-%-Schritten an. So wird das sonst so umfangreiche Bosch Smart System um nützliche Software-Features wie Navigation und Anzeigen von Schaltempfehlungen abgespeckt – schade. Die Züge sind intern verlegt und verschwinden durch den Steuersatz im Rahmen – wobei hier aufgrund der kabellosen Ausstattung nur noch die hintere Bremsleitung übrigbleibt. Schaltung und Dropper Post funktionieren elektrisch und kommen wie das Fahrwerk und die Bremsen von RockShox beziehungsweise SRAM.


Die RockShox ZEB Ultimate Federgabel mit 170 mm Federweg bietet eine hohe Einstellbarkeit über High- und Low-Speed Druck- und Zugstufe. Am Heck arbeitet ein RockShox Super Deluxe Ultimate-Dämpfer und verwaltet die 160 mm Federweg mit ebenfalls zahlreichen Einstellmöglichkeiten. Die kabellose RockShox Reverb AXS Dropper Post bietet mit 150 mm allerdings zu wenig Hub. Das sorgt für wenig Bewegungsfreiheit trotz blitzschneller Reaktionszeit. Auch die GX Eagle AXS Transmission-Gangschaltung, die butterweiche Gangwechsel auch unter Last ermöglicht, setzt auf das Funkprotokoll von SRAM und vermeidet damit Kabelsalat. Verzögert wird mit SRAM MAVEN Ultimate-Bremsen mit 220-mm-Bremsscheiben vorn und 200 mm hinten, die mit unbändiger Power zupacken und eine hohe Hitzebeständigkeit zeigen. Die DT Swiss HXC 1501 Carbon-Laufräder reduzieren das Gewicht ein wenig und sind solide bereift: So rollt das 23,3 kg schwere Haibike auf Continental Kryptotal-Reifen in der Soft-Gummimischung, kombiniert mit der robusten Enduro-Karkasse vorn und hinten. Das ermöglicht, einen niedrigeren Reifendruck zu fahren, wodurch die Pannenanfälligkeit sinkt. Insgesamt ergibt sich so für das Haibike HYBE CF 11 eine runde Ausstattung für glatt 10.000 €.

Haibike HYBE CF 11
10.000 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX Gen5 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 800 Wh
Display Bosch System Controller
Federgabel RockShox ZEB Ultimate 170 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate 160 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 150 mm
Bremsen SRAM MAVEN Ultimate 220/200 mm
Schaltung SRAM GX Eagle AXS Transmission 1x12
Vorbau Race Face Turbine R 35 40 mm
Lenker Race Face Era Carbon 780 mm
Laufradsatz DT Swiss HXC 1501 29"/27,5"
Reifen Continental Kryptotal FR, Soft, Enduro / Continental Kryptotal Re, Soft, Enduro 2,4"
Technische Daten
Größe S M L XL
Gewicht 23,4 kg
Zul. Gesamtgewicht 135 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 111 kg
Ständeraufnahme nein
Besonderheiten
Range Extender
Tuning-Tipp: Eine längere Dropper Post nachrüsten, um mehr Bewegungsfreiheit in der Abfahrt zu generieren.
Grösse | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 400 mm | 430 mm | 460 mm | 490 mm |
Oberrohr | 560 mm | 592 mm | 625 mm | 657 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm |
Lenkwinkel | 64.5° | 64.5° | 64.5° | 64.5° |
Sitzwinkel | 77.7° | 77.6° | 77.5° | 77.5° |
Kettenstreben | 450 mm | 450 mm | 450 mm | 450 mm |
BB Drop | 10 mm | 10 mm | 10 mm | 10 mm |
Radstand | 1.211 mm | 1.245 mm | 1.279 mm | 1.313 mm |
Reach | 421 mm | 451 mm | 481 mm | 511 mm |
Stack | 633 mm | 642 mm | 651 mm | 660 mm |

Was kann das Haibike HYBE CF 11 im Test?
Setzt man sich aufs Haibike HYBE CF 11 und tritt die ersten Meter bergauf, spürt man sofort die sportliche Sitzposition. Es lastet zwar etwas mehr Druck auf den Händen als auf dem Sattel, aber man ist zentral positioniert und hat und viel Bewegungsfreiheit. Das Fahrwerk arbeitet effizient und wippt kaum, was lange Anstiege komfortabel macht, ohne dass ihr unnötig Energie im Dämpfer verschwendet. Für müheloses Vorankommen auf dem Forstweg bergauf schiebt euch der Bosch Performance Line CX-Motor mit seinen 85 Nm Drehmoment kraftvoll und souverän an, auch schon bei niedriger Trittfrequenz.
Das Haibike HYBE kommt in aufgeräumter Optik bei gleichzeitig entnehmbarem Akku und hat zusätzlich noch Platz für ein Pannenset im Rahmen – top!

Nimmt man dann einen Trail-Uphill unter die Reifen, zeigt das HYBE CF 11, dass es nicht nur für Forststraßen gebaut wurde. Dank der ausgewogenen Sitzposition müsst ihr kaum Gewicht verlagern, um das Vorderrad stabil am Boden zu halten. Selbst in verwurzelten oder steilen Sektionen ist das Haibike gut zu lenken und die Front bleibt berechenbar am Boden. Das macht es zu einem kletterstarken Bike, das mit dem FOCUS Jam² und dem Transition Regulator CX in einer Liga spielt.
Geht der Trail dann bergab, vermittelt das HYBE CF 11 Vertrauen und ordnet sich in puncto Handling im Mittelfeld ein. Es ist mit den gut 23 kg nicht das leichteste oder spritzigste E-MTB, kombiniert aber eine ordentliche Portion Laufruhe mit einer guten Agilität. Das Fahrgefühl ähnelt dem des Raymon Tarok im Test, allerdings mit etwas mehr Verspieltheit und Kontrolle in schnellen Sektionen. Auch auf flowigen Abfahrten bietet das RockShox-Fahrwerk ausreichend Gegenhalt, um an Anliegern und Wellen souverän durchzusurfen und vom Plus an Tempo zu profitieren. Der zentrale, sichere Stand im Bike vermittelt euch immer das Gefühl, Kontrolle zu haben.
Der zentrale Stand auf dem Haibike vermittelt glaubwürdig die Kapitänsrolle – man fühlt sich stets als Chef des Trails.

Wird das Gelände anspruchsvoller und steiler, nimmt das Haibike diese Herausforderung gerne an: Das ausgewogene Fahrwerk sorgt für viel Grip, ohne im Federweg zu versinken, wenn man dem Bike etwas Input gibt. Steinfelder, Wurzeln oder Drops steckt das HYBE CF 11 zuverlässig weg, ohne nervös zu werden. Man könnte sich eigentlich voll auf die steile Abfahrt konzentrieren … Umpf…, wäre da nicht das lange Sitzrohr mit der viel zu kurzen Dropper Post. In steilem Gelände, wo man möglichst viel Freiraum am Heck braucht, ist der Sattel durch die 150 mm kurze Dropper Post ständig im Weg, was für ein unangenehmes Gefühl sorgt. Das schränkt das ansonsten souveräne und sichere Fahrgefühl etwas ein. Dennoch: Wer ein vielseitiges E-MTB sucht, ist hier gut bedient und so landet das Haibike HYBE im gehobenen Mittelfeld des Tests.



Für wen ist das Haibike HYBE CF 11 das richtige Bike?
Das Haibike HYBE CF 11 ist ein gutes Bike mit praktischen Features wie Akku-Entnahme und Staufach. Das Fahrverhalten vermittelt Sicherheit und ist einsteigerfreundlich, auch wenn es im Vergleich zu den anderen Bikes im Test keine wirklich extremen Positionen in einem Einsatzgebiet zeigt. Das Bike performt über dem Durchschnitt, dringt aber nicht in die absoluten Performance-Gefilde vor. So ist das HYBE ein Alleskönner für Haibike-Fans, die das sportlichste E-MTB im Haibike-Portfolio suchen.
Fahreigenschaften
DESIGN
- unausgewogen
- stimmig
HANDHABUNG
- umständlich
- clever
PREIS/LEISTUNG
- schlecht
- top
TOUREN- & ALLTAGSTAUGLICHKEIT
- niedring
- hoch
HANDLING
- fordernd
- intuitiv
FAHRSPAß
- langweilig
- lebendig
Einsatzbereich
Schotterweg
Technischer Uphill
Flowtrail Downhill
Technischer Downhill

Fazit zum Haibike HYBE CF 11
Das Haibike HYBE CF 11 hat es zwar im großen Testfeld von 29 Bikes nicht auf Platz 1 geschafft, aber es liefert denoch eine starke Leistung. Starkes Fahrwerk, gutes Sicherheitsgefühl und top Uphill-Performance, um nur einige Highlights zu nennen. Das lange Sitzrohr schränkt die Bewegungsfreiheit in sehr steilen Passagen zwar unangenehm ein. Aber mit seinem Vollcarbon-Rahmen, Bosch CX-Motor und der durchweg solide Performance ist das HYBE ein spaßiges E-Mountainbike mit großem Touren-Potenzial. Ein vielseitiges Bike für alle, die sportliche Abenteuer lieben.

Tops
- starkes Fahrwerk
- einfach entnehmbarer Akku und dennoch cleanes Unterrohr
- Staufach im Rahmen

Flops
- Dropper Post hat viel zu wenig Hub
- löst kein Aha-Erlebnis aus
Mehr Infos auf haibike.com
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier:
Das beste E-Mountainbike 2025 – Die 30 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest
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Words & Photos: Julian Schwede