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18,54 kg in Größe M | 8.999 € | Hersteller-Website
Canyon geht in die Vollen und schickt gleich drei E-MTBs in unseren Vergleichstest. Mit dabei: das brandneue Canyon Neuron:ON AL 9, das Spectral:ONfly CF LTD und sein preiswerterer Bruder, das Spectral:ONfly CF 8. Die beiden Spectral-Modelle setzen auf Light Assist statt Full-Power, bringen satte 160 mm Federweg an der Front und 150 mm am Heck mit und kommen mit dem K.I.S-System im Oberrohr. Mit nur 18,54 kg in Größe M ist das Spectral:ONfly CF LTD das zweitleichteste Bike im Test, direkt hinter dem Specialized S-Works Turbo Levo SL mit unschlagbaren 18,2 kg. Auch preislich bleibt das Canyon mit 8.999 € vergleichsweise erschwinglich. Wer noch mehr sparen möchte, bekommt mit dem Spectral:ONfly CF 8 für knapp 5.600 € eine preiswerte Alternative. Doch wie schlägt sich das Canyon Spectral:ONfly CF LTD gegen die Konkurrenz?



Was macht das Canyon Spectral:ONfly CF LTD besonders?
Canyon beweist mit dem Spectral:ONfly CF LTD, dass sie Light-E-MTBs bauen können, die auf den ersten Blick kaum von einem klassischen Trail-Bike zu unterscheiden sind. Der kompakte TQ-HPR50-Motor ist unauffällig im Tretlagerbereich integriert und liefert 50 Nm Drehmoment sowie 300 Watt Maximalleistung. Der Motor wird vom fest verbauten 360-Wh-Akku gespeist und über den gut erreichbaren Ladeport auf der Oberseite des Unterrohrs geladen. Mit 2,7 Wh/min liefert das Canyon eine der geringsten Ladegeschwindigkeit im Test und benötigt 139 Minuten für eine volle Ladung. Wenn ihr mehr zum Thema Schnellladen am E-MTB wissen wollt, findet ihr hier unseren aktuellen Artikel. Plant ihr längere Touren, könnt ihr mit dem optionalen 160-Wh-Range Extender, der auf dem Schienensystem am Unterrohr montiert wird, die Akkukapazität auf 520 Wh erweitern. Gesteuert wird das Motorsystem entweder über die kabelgebundene Lenker-Remote oder direkt am nahtlos ins Oberrohr integrierten Display. Das kommt ebenfalls von TQ und bietet eine eher einfache Übersicht über Fahrdaten wie Akkustand, aktuelle Geschwindigkeit sowie die Leistung von Fahrer und Motor in Watt. Wie gewohnt lassen sich die drei Unterstützungsmodi per App anpassen, darüber hinaus bietet das TQ-Motorsystem aber nur eine begrenzte Auswahl an Konnektivitäts-Funktionen.


Nicht nur die schlanke Integration des Motorsystems trägt zur cleanen Optik bei, auch die durchdachte Kabelführung spielt hier eine wichtige Rolle. Zur Freude der Heimwerker laufen alle Kabel geordnet hinter dem Steuerrohr durch Cable-Ports in den Rahmen und treten erst wieder an ihrem Bestimmungsort aus. Für eine ruhige Fahrt sorgt der großzügige Kettenstrebenschutz, der effektiv Kettenschläge dämpft. Praktisch: Die wichtigsten Trail-Essentials lassen sich am Toolmount auf der Unterseite des Unterrohrs verstauen.



Als zusätzliches Feature verpasst Canyon ihrem Spectral:ONfly nun serienmäßig den K.I.S.-Lenkstabilisator, den der Hersteller in Zusammenarbeit mit Syntace entwickelt hat. Über eine Feder im Oberrohr, die beim Einlenken gespannt wird, soll die Fahrstabilität vor allem in Kurven verbessert werden. Wir sind das System während unseres Testings in der schwächsten Stufe gefahren, da es für uns keinen echten Nutzen hatte. Trotz des vergleichsweise moderaten Preises setzt Canyon beim Spectral:ONfly CF LTD auf eine hochwertige Ausstattung: Das Fahrwerk stammt aus der FOX Factory-Serie. An der Front arbeitet eine FOX 36 Factory-Gabel mit GRIP2-Kartusche, die eine starke Trail-Performance liefert. Am Heck federt der FOX FLOAT X Factory-Dämpfer Unebenheiten aus. Das Cockpit sowie die Dropper Post stammen aus Canyons hauseigener G5-Serie. Mit 200 mm Hub bietet die Canyon G5-Sattelstütze viel Bewegungsfreiheit bergab und lässt sich in 5-mm-Schritten bis zu 25 mm im Verstellweg absenken. Beim Antrieb setzt Canyon auf die elektrische SRAM XX AXS Eagle Transmission-Schaltung, die präzise Schaltvorgänge vollzieht und direkt am Rahmen montiert ist. Verzögert wird mit SRAM CODE Ultimate Stealth-Bremsen und 200-mm-Bremsscheiben an Front und Heck. Die Reynolds Blacklabel Expert Carbon-Laufrädern, mit 29”-Vorderrad und 27,5”-Hinterrad, sind mit MAXXIS Minion DHR II-Reifen bestückt. An der Front kommt die dünnwandige EXO Karkasse zum Einsatz, während am Heck die robustere EXO+ Karkasse verbaut ist. Beide Reifen setzen auf die härtere MaxxTerra-Gummimischung. Für mehr Grip lohnt sich beim nächsten Reifenwechsel ein Upgrade auf die weichere MaxxGrip-Gummimischung an der Front sowie eine dickwandigere EXO+ Karkasse.

Canyon Spectral:ONfly CF LTD
8.999 €
Ausstattung
Motor TQ-HPR50 50 Nm
Akku TQ-HPR Battery V01 360 Wh
Display TQ 0-LED
Federgabel FOX 36 Factory GRIP2 160 mm
Dämpfer FOX FLOAT X Factory 150 mm
Sattelstütze Canyon G5 200 mm
Bremsen SRAM CODE Ultimate Stealth 200/200 mm
Schaltung SRAM XX AXS Eagle Transmission 1x12
Vorbau Canyon G5 35 mm
Lenker Canyon G5 780 mm
Laufradsatz Reynolds Blacklabel Expert 29"/27,5"
Reifen MAXXIS Minion DHR II, MaxxTerra, EXO / MAXXIS Minion DHR II, MaxxTerra, EXO+ 2,4"
Technische Daten
Größe S M L XL
Gewicht 18,54 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein
Besonderheiten
Range Extender
Tool Mount
Tuning-Tipp: Beim nächsten Reifenwechsel an der Front auf einen Reifen mit weicherer MaxxGrip-Gummimischung und dickwandigere EXO+-Karkasse upgraden.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 400 mm | 415 mm | 445 mm | 455 mm |
Oberrohr | 594 mm | 621 mm | 648 mm | 675 mm |
Steuerrohr | 105 mm | 115 mm | 125 mm | 135 mm |
Lenkwinkel | 64° | 64° | 64° | 64° |
Sitzwinkel | 76.5° | 76.5° | 76.5° | 76.5° |
Kettenstrebe | 440 mm | 440 mm | 440 mm | 440 mm |
BB Drop | 31 mm | 31 mm | 31 mm | 31 mm |
Radstand | 1221 mm | 1251 mm | 1280 mm | 1309 mm |
Reach | 445 mm | 470 mm | 495 mm | 520 mm |
Stack | 620 mm | 629 mm | 638 mm | 647 mm |

Was kann das Canyon Spectral:ONfly CF LTD im Test?
Startet ihr mit dem Canyon Spectral:ONfly CF LTD in Richtung Trail, solltet ihr euch auf etwas mehr Eigenleistung einstellen. Der TQ-HPR50-Motor hält sich bergauf angenehm zurück und bietet eine natürliche, aber nicht übermäßig kraftvolle Unterstützung. Während ihr mit Full-Power-Bikes wie dem Focus JAM² 6.0 oder dem Amflow PL Carbon Pro mühelos an der 25-km/h-Grenze bergauf fahrt, ist beim Spectral:ONfly mehr Beinarbeit gefragt. So erreicht es zusammen mit dem Specialized S-Works Turbo Levo SL als letztes die Bergspitze, und auf steilen, technischen Uphills geht ihm schlicht die Puste aus.
Das Canyon Spectral:ONfly CF LTD setzt auf eine hochwertige Ausstattung mit FOX Factory-Fahrwerk, SRAM XX AXS Transmission-Schaltung und Reynolds Carbon-Laufrädern.

Schickt man das Canyon Spectral:ONfly CF LTD auf den Trail, steht man zentral und gut zwischen beiden Reifen ausbalanciert im Bike. Das geringe Gewicht und das direkte, intuitive Handling machen es unglaublich wendig, sodass man es schon nach wenigen Metern mit vollem Vertrauen laufen lässt. Enge Richtungswechsel? Kein Problem! Das Spectral:ONfly wirft sich mit minimalem Krafteinsatz von einer Linie in die nächste und schießt mit Leichtigkeit von Anlieger zu Anlieger. Sein lebendiger Charakter eröffnet neue Möglichkeiten auf dem Trail, macht jede noch so kleine Bodenwelle zur Absprungkante und animiert zu einem aktiven Fahrstil. Das straffe Fahrwerk passt perfekt zum direkten Charakter des Spectral:ONfly und man generiert durch aktives Pumpen über Wellen ordentlich Geschwindigkeit. Ein ähnlich hohes Maß an Verspieltheit und Fahrspaß bringt nur das Specialized S-Works Turbo Levo SL auf den Trail.

Wird der Trail ruppiger, verlangt das Canyon eine bewusstere Linienwahl. In Steinfeldern oder verblockten Passagen fehlt es ihm etwas an Laufruhe und man muss etwas Tempo herausnehmen. Hier haben das YT DECOY SN oder das Santa Cruz Vala die Nase vorn und pflügen mit höherer Spurtreue am Spectral:ONfly vorbei.
Das günstigere Spectral:ONfly CF 8 behält die spaßige DNA des LTD-Modells, muss aber Abstriche beim Fahrwerk und den Bremsen machen. So kommt die RockShox Lyrik-Gabel nicht an die hohe Trail-Performance des Top-Modells heran. Auch die SRAM CODE R-Bremsen haben spürbar weniger Power, wenn man in einer immer enger werdenden Kurve nochmal nachbremsen muss 😉 Trotzdem bleibt das CF 8 ein unglaublich spaßiges Bike, das mit etwas mehr Gewicht fast die gleiche Agilität mitbringt wie sein Bruder. Nur im richtig groben Gelände sollte man es lieber etwas ruhiger angehen lassen.
Leicht, agil und verspielt! Das Canyon Spectral:ONfly fühlt sich auf Flowtrails wie zuhause.



Für wen ist das Canyon Spectral:ONfly CF LTD das richtige Bike?
Das Canyon Spectral:ONfly CF LTD ist gemacht für Fahrer, die ein leichtes, verspieltes E-MTB suchen und ihr Fahrkönnen voll ausspielen wollen. Mit intuitivem Handling und hoher Agilität kommen alle Könnerstufen auf dem Light E-Bike der Koblenzer Bike-Schmiede zurecht und werden mit hohem Fahrspaß belohnt. Wer hingegen durch verblocktes Gelände ballern oder bergauf mit voller Power unterwegs sein will, findet in Full-Power-Bikes die bessere Wahl.
Fahreigenschaften
DESIGN
- unausgewogen
- stimmig
HANDHABUNG
- umständlich
- clever
PREIS/LEISTUNG
- schlecht
- top
TOUREN- & ALLTAGSTAUGLICHKEIT
- niedring
- hoch
HANDLING
- fordernd
- intuitiv
FAHRSPAß
- langweilig
- lebendig
Einsatzbereich
Schotterweg
Technischer Uphill
Flowtrail Downhill
Technischer Downhill

Fazit zum Canyon Spectral:ONfly CF LTD
Das Canyon Spectral:ONfly CF LTD vereint Leichtigkeit, Agilität und ein direktes Handling zu einem der spaßigsten E-MTBs im Test. Sein natürlicher Antrieb ist keinesfalls ein Shuttle-Ersatz, sondern eine dezente Unterstützung, die das Fahrerlebnis ergänzt und nicht dominiert. Auf flowigen Trails spielt das Spectral:ONfly CF LTD seine Stärken voll aus, während man im ruppigen Gelände etwas Tempo herausnehmen muss. Wer ein verspieltes Light-E-MTB mit maximalem Fahrspaß sucht, ist hier genau richtig!

Tops
- sehr hoher Fahrspaß
- hohe Agilität
- super intuitives Handling
- geräuschloser Motor-Support

Flops
- wenig Motorpower
- begrenzte Laufruhe
Mehr Infos auf canyon.com
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier:
Das beste E-Mountainbike 2025 – Die 30 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest
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Words: Benedikt Schmidt Photos: Peter Walker