Hinweis: Dieses Bike ist Teil unseres Mega-Vergleichstests „Das beste E-Mountainbike 2025 mit den 30 spannendsten E-MTBs 2025“ – klickt hier, um zur Intro, zu den Erkenntnissen und allen Bikes zu gelangen.

20,7 kg in Größe L | 9.999 € | Hersteller-Website
AMFLOW ist zwar noch die jüngste Markeim Vergleichstest, doch mit DJI als Unternehmen hinter der Brand sowie dem Avinox-Motorsystem im Rücken soll mit dem AMFLOW PL Carbon Pro der Sprung an die Spitze gelingen. Das Antriebssystem liefert eine beeindruckende Spitzenleistung von bis zu 1.000 Watt und ein Drehmoment von 105 Nm. Im Boost-Modus steigt das Drehmoment kurzzeitig sogar auf 120 Nm und übertrifft damit alle etablierten E-Bike Motoren. Der Akku ist fest im schlanken Carbon-Rahmen verbaut und fasst 800 Wh, kann aber auch durch eine leichtere 600-Wh-Version ersetzt werden. Mit 5,8 Wh/min hat das DJI Avinox-System in unserem Ladetest nach dem Specialized Turbo Levo außerdem die zweithöchste durchschnittliche Ladegeschwindigkeit und lädt euren 800-Wh-Akku in 145 min von 0 auf 100 % auf – genial! Wenn ihr mehr zum Thema Schnellladen am E-MTB wissen wollt, lest hier in unserem Artikel!
Das formschön ins Oberrohr integrierte 2-Zoll-OLED-Display verfügt über einen USB-C Ladeport und lässt sich intuitiv bedienen. Es ermöglicht die Navigation durch die Menüs entweder über den hochwertigen Touchscreen oder über die beiden kabellosen Lenker-Remotes, mit denen sich auch die Unterstützungsstufen und der Boost-Modus steuern lassen. Mithilfe unzähliger Individualisierungsmöglichkeiten in der übersichtlichen Avinox-App können zusätzlich alle Unterstützungsstufen, aber auch Parameter wie Nachlauf oder die Leistungsabgabe beim Anfahren eingestellt werden. Zudem bietet das PL Carbon Pro eine erstklassige Konnektivität mit Funktionen wie GPS-Tracking, Alarmsystem und Fahrdatenaufzeichnung. Auch die Geometrie ist über einen Flip-Chip in der Dämpferaufnahme anpassbar, wodurch sich das AMFLOW zu einem Mullet-Bike mit 27,5”-Hinterrad umbauen lässt. Mit 20,7 kg in Größe L ist das AMFLOW PL Carbon Pro eines der leichtesten Full-Power-E-MTBs im Testfeld und liegt ganze 3 kg unter dem Durchschnitt. Preislich bewegt sich das Topmodell mit 9.999 € genau im Mittelfeld des Vergleichstest, während das AMFLOW PL Carbon, der kleine Bruder, für 6.449 € eine der günstigsten Alternativen im Test darstellt. Wie sich beide E-Mountainbikes schlagen, lest ihr hier, in unserem großen Vergleichstest!



Was macht das AMFLOW PL Carbon Pro besonders?
Optisch erinnert das AMFLOW PL Carbon Pro mehr an ein Light-E-MTB als an ein klassisches Full-Power-Bike. Das schmale Unterrohr und die kompakte Motorintegration lassen es leichtfüßig und elegant wirken, während die organische Formsprache zusammen mit der schwarzen Lackierung für einen dezenten, unauffälligen Look sorgen. Nur der goldene Schriftzug am Unterrohr setzt sich markant von der dunklen Silhouette ab.


Ein kleiner Unterrohrschutz bewahrt die Lackierung vor Steinschlägen, während eine Abdeckung am Übergang zwischen Hauptrahmen und Hinterbau verhindert, dass dieser zum Nussknacker wird. Ein großzügiger Kettenstrebenschutz hält das Bike auf dem Trail angenehm leise. Neben den Anschraubpunkten für einen Flaschenhalter am Unterrohr bietet ein zusätzlicher Toolmount auf der Unterseite des Oberrohrs Platz für essenzielle Ersatzteile. Die Kabelführung ist durchdacht: Fast alle Leitungen verlaufen sauber durch Ports hinter dem Steuerrohr direkt zu ihrem Einsatzort – das sorgt nicht nur für eine aufgeräumte Optik, sondern erleichtert auch die Wartung. Allerdings reibt die Leitung der Vorderradbremse am Steuerrohr und beschädigt den Lack.



AMFLOW setzt am PL Carbon Pro auf die kashimabeschichtete FOX 36 Factory-Federgabel mit 160 mm Federweg und GRIP X2-Dämpfungskartusche, die mit starker Trail-Performance und hoher Einstellbarkeit punktet. Am Heck federt der FOX FLOAT X Factory-Dämpfer Unebenheiten aus und verwaltet die 150 mm Federweg. Passend dazu sorgt die FOX Transfer Factory 2025-Sattelstütze mit 180 mm Hub für durchschnittliche Bewegungsfreiheit bergab. Geschaltet wird über die elektrische SRAM X0 Eagle Transmission-Schaltung, die auch unter Volllast butterweiche Gangwechsel vollzieht. MAGURA MT7 Pro-Bremsen, die vorne wie hinten auf 203 mm große Scheiben zugreifen, verzögern euch zuverlässig auf dem Trail. Das E-Mountainbike rollt auf AMFLOW HMC-30 Carbon-Laufrädern, auf die Reifen von MAXXIS aufgezogen sind. AMFLOW vertraut bei der Reifenwahl auf einen ASSEGAI in harter MaxxTerra-Gummimischung und dünner EXO Karkasse an der Front, während am Heck, ebenfalls in harter MaxxTerra-Gummimischung ein DISSECTOR mit EXO+ den nötigen Grip generieren soll. Nicht nur zum Schutz der Carbon-Felge, sondern auch für mehr Performance lohnt sich der Wechsel auf einen ASSEGAI mit weicher MaxxGrip-Gummimischung und dickerer EXO+ Karkasse an der Front, sowie einen grobstolligeren Minion DHR II mit MaxxTerra-Gummimischung und EXO+-Karkasse am Heck.

AMFLOW PL Carbon Pro
9.999 €
Ausstattung
Motor DJI Avinox M1 105 Nm
Akku Avinox 800 Wh
Display Avinox
Federgabel FOX 36 Factory GRIP X2 160 mm
Dämpfer FOX FLOAT X Factory 150 mm
Sattelstütze FOX Transfer Factory 2025 180 mm
Bremsen MAGURA MT7 Pro 203/203 mm
Schaltung SRAM X0 Eagle Transmission 1x12
Vorbau AMFLOW Enduro 35 mm
Lenker AMFLOW Enduro Carbon 800 mm
Laufradsatz AMFLOW HMC-30 29"
Reifen MAXXIS ASSEGAI, MaxxTerra, EXO / MAXXIS DISSECTOR, MaxxTerra, EXO+ 2,5"/2,4"
Technische Daten
Größe M L XL XXL
Gewicht 20,7 kg
Ständeraufnahme nein
Besonderheiten
USB-C Ladeport
Flip Chip
Schnellladen
Tuning-Tipp: Wechsel auf MAXXIS ASSEGAI, MaxxGrip, EXO+ an der Front und grobstolligen Reifen wie MAXXIS Minion DHR II, MaxxTerra und EXO+-Karkasse am Heck
Größe | M | L | XL | XXL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 430 mm | 450 mm | 470 mm | 500 mm |
Oberrohr | 595 mm | 620 mm | 648 mm | 676 mm |
Steuerrohr | 105 mm | 115 mm | 130 mm | 145 mm |
Lenkwinkel | 64,5° | 64,5° | 64,5° | 64,5° |
Sitzwinkel | 77° | 77° | 77° | 77° |
Kettenstrebe | 445 mm | 445 mm | 445 mm | 445 mm |
BB Drop | 29 mm | 29 mm | 29 mm | 29 mm |
Radstand | 1227 mm | 1255 mm | 1289 mm | 1318 mm |
Reach | 452 mm | 475 mm | 500 mm | 525 mm |
Stack | 618 mm | 628 mm | 641 mm | 655 mm |

Was kann das AMFLOW PL Carbon Pro im Test?
Shuttle Feeling! Wählt ihr als Route zum Trail-Einstieg mit dem AMFLOW PL Carbon Pro die Forststraße, unterstützt euch der DJI Avinox M1-Motor super kraftvoll, und im Turbo-Modus erreicht ihr in Rekordgeschwindigkeit den Berggipfel. Trotz seiner enorm hohen Leistung bleibt der DJI Avinox M1 angenehm leise und liefert eine harmonische, aber unglaublich starke Unterstützung. Dabei hängt man konstant an der 25-km/h-Grenze und dank der bequemen, leicht frontlastigen Sitzposition sowie des feinfühligen Fahrwerks punktet das E-MTB zusätzlich mit Komfort bergauf.
Ob steile Rampen oder verblockte Passagen, das AMFLOW PL Carbon Pro klettert mit beeindruckender Leichtigkeit und schiebt euch kompromisslos bergauf.

Die Parade-Disziplin des AMFLOW PL Carbon Pro zeigt sich jedoch, wenn man den Weg über anspruchsvolles Gelände bergauf wagt. Selbst in verblocktem Gelände schiebt euch das E-MTB entgegen der Schwerkraft bergauf und im 30-sekündigen Boost-Modus lasst ihr selbst die steilsten Rampen hinter euch. Dabei bleibt die Front am Boden und lässt euch weiterhin präzise lenken – trotz schwach profiliertem Hinterreifen generiert man bergauf ausreichend Grip, solange es trocken ist. Zusammen mit dem Moustache Game 160.9 und dem Specialized S-Works Turbo Levo gehört das AMFLOW PL Carbon Pro so zu den besten Kletterern im Test und überzeugt mit beeindruckender Performance, die für ein spaßiges Uphill-Erlebnis sorgt.
Neigen sich die Trails in Richtung Tal, fällt die niedrige Front eher negativ auf, da sie einen etwas weiter über dem Vorderrad positioniert. Auf gemäßigten Trails sorgt das für ein direktes und präzises Lenkverhalten, wird es jedoch sehr steil und technisch, lässt das E-MTB deutlich an Sicherheit missen und man muss seinen Körperschwerpunkt weit nach hinten verlagern, um keine Überschlagsgefühle aufkommen zu lassen. Zusätzlich limitiert der schwach profilierte Reifen am Heck den Grip auf losem Untergrund. Die nicht besonders abfahrtslastige Geometrie unterstreicht den gemütlichen Trail-Charakter des AMFLOW PL Carbon Pro und das E-MTB bevorzugt flowige Trails, auf denen es mit seinem agilen Handling und straffen, aber feinfühligen Fahrwerk Tempo generiert. Hier lässt man die Bremse gerne länger offen und steuert das Bike intuitiv und flink durch enge Kurven. Dennoch positioniert es sich in seiner Downhill-Wertung eher im hinteren Teil des Testfelds und Bikes mit ähnlichem Federwegs-Potenzial wie das Orbea Rise oder Santa Cruz Vala lassen das AMFLOW PL Carbon Pro im Staub zurück.

Im direkten Vergleich zeigt das AMFLOW PL Carbon, der Bruder mit einem Preisschild von 6.449 €, eine sehr ähnliche Performance auf dem Trail. Bergauf sind die Unterschiede minimal: Abgesehen von der mechanischen SRAM GX Eagle-Schaltung und dem etwas weniger sensiblen FOX Performance-Fahrwerk beim kleinen Bruder PL Carbon, ist die starke Uphill-Performance nahezu gleich. Bergab hingegen zeigt das AMFLOW PL Carbon sogar ein paar Vorteile: Der Aluminium-Lenker reduziert den Armpump auf langen, ruppigen Strecken, während die AMFLOW HMA-30 Alu-Laufräder bei Beschädigungen nicht direkt zu einem Totalausfall führen. Dennoch büßt das Fahrwerk in grobem Gelände etwas an Performance ein, und die Front wird schneller unruhig. Auch die MAGURA MT5-Bremen beißen nicht ganz so kräftig zu wie die MT7 Pro-Variante am Top-Modell, bei gemäßigtem Trail-Einsatz sind sie aber völlig ausreichend.
Auf den technischen Trails in Finale Ligure gerät das E-MTB schnell an seine Grenzen und fühlt sich auf bekannten Singletrails deutlich wohler.



Für wen ist das AMFLOW PL Carbon Pro das richtige Bike?
Das AMFLOW PL Carbon Pro richtet sich vor allem an ambitionierte Uphill-Fahrer, egal ob Einsteiger oder Profi, die bergauf Bestzeiten mit hohem Fahrspaß kombinieren wollen. Bergab kommt es in steilem und technischem Terrain aber an seine Grenzen. Wer es auf dem AMFLOW PL Carbon Pro jedoch nicht zu wild treibt, findet für Flow- und Singletrails einen zuverlässigen Partner. Wer auf die etwas höhere Performance im gröberen Gelände und die äußerst bissigen Bremsen am Pro-Modell verzichten kann, kann mit dem 3.500 € günstigeren AMFLOW PL Carbon eine attraktive Alternative in Betracht ziehen.
Fahreigenschaften
DESIGN
- unausgewogen
- stimmig
HANDHABUNG
- umständlich
- clever
PREIS/LEISTUNG
- schlecht
- top
TOUREN- & ALLTAGSTAUGLICHKEIT
- niedring
- hoch
HANDLING
- fordernd
- intuitiv
FAHRSPAß
- langweilig
- lebendig
Einsatzbereich
Schotterweg
Technischer Uphill
Flowtrail Downhill
Technischer Downhill

Fazit zum AMFLOW PL Carbon Pro
Das AMFLOW PL Carbon Pro beweist, dass ein Full-Power-E-MTB nicht wuchtig aussehen muss. Mit elegantem Design, nahtloser Integration und hoher Connectivity zeigt es, wie moderne E-MTBs dastehen können. Die Uphill-Performance des AMFLOW ist unschlagbar und macht es zu einem der besten Kletterern im Test. Bergab hingegen limitieren die schwach profilierten Reifen das E-MTB und die niedrige Front reduziert das Sicherheitsgefühl, wodurch es auf anspruchsvollen Trails schnell an seine Grenzen stößt. So ist das AMFLOW PL Carbon Pro ideal für alle, die Uphill-Speed bevorzugen und bergab keine extrem hohe Performance erwarten.

Tops
- extrem starker Kletterer
- viele Connectivity-Features
- hohes Maß an Integration

Flops
- niedrige Front reduziert Sicherheitsempfinden bergab
- schwach profilierte Reifen
Mehr Infos auf amflowbikes.com
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier:
Das beste E-Mountainbike 2025 – Die 30 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest
Alle Bikes im Test: AMFLOW PL Carbon Pro, Canyon Spectral:ONfly CF LTD, FOCUS JAM² 6.0, GHOST E-RIOT LTD, Haibike HYBE CF 11, MERIDA eONE-SIXTY SL 10K, Orbea WILD M-LTD, Orbea Rise LT M-Team, R RAYMON Tarok Ultra, Rocky Mountain Instinct Powerplay SL, Santa Cruz Vala X0 AXS RSV, SCOTT Patron ST 900 Tuned, Specialized S-Works Turbo Levo 4, Transition Regulator CX XT, UNNO Mith Pro, YT DECOY SN MX CORE 3.
Words: Benedikt Schmidt Photos: Peter Walker