E-Mountainbiken ist der Trendsport 2021 und boomt wie noch nie! Unzählige Neueinsteiger, viele neue Bikes und innovative Technologien machen die Bike-Saison 2021 spannender denn je. Wir haben die 25 interessantesten E-MTB-Modelle 2021 gegeneinander antreten lassen. Welches ist das beste? Und was sind die Trends der neuen Saison?
Rekord! Über 1.000.000 kaufinteressierte Leser haben sich unseren letztjährigen Mega-Vergleichstest mit 25 E-MTBs angeschaut. Der jährliche E-MOUNTAINBIKE-Vergleichstest gilt mittlerweile als Weltmeisterschaft unter den Vergleichstests und wird rund um den Globus gelesen – in über 130 Nationen, wobei nach dem deutschsprachigen Raum Leute aus den USA, dem UK, Australien, Italien, Kanada, Frankreich und Spanien zu den Top-Lesern gehören. Ansporn für uns, die 2021er-Edition noch umfassender und informativer zu gestalten. Einerseits weil wir richtig Bock hatten, andererseits weil es unbedingt notwendig ist: Denn in Zeiten des unglaublichen E-Mountainbike-Booms, der im Coronajahr 2020 noch mal deutlich befeuert wurde, kamen zu den üblichen technischen Entwicklungen neue wichtige Faktoren hinzu, die es beim (E-)Bike-Kauf zu beachten gilt. Deshalb und weil es ungemein viele (Neu-)Einsteiger gibt, verlangt der Markt nach mehr Aufklärung und Orientierung denn je! In diesem Sinne: Schnappt euch einen leckeren Cappuccino oder besser eine ganze Kanne Tee und genießt die folgenden Seiten. Wir versprechen: Danach seid ihr nicht nur sehr gut für den E-Bike-Kauf gerüstet und habt vielleicht auch euer Traum-Bike gefunden, sondern habt auch zahlreiche Erkenntnisse und Expertenwissen gesammelt – unerlässlich für Trail-Talk oder Stammtisch
Inhaltsverzeichnis
- Was muss das beste E-Mountainbike können?
- Der Vergleichstest in Zahlen
- Unsere Testphilosophie, unser Testteam und unsere Teststrecken
- Worauf sollte ich bei einem E-Mountainbike achten?
- Akkukonzepte und Reichweite der E-Mountainbikes im Vergleichstest
- Was ist das beste E-Mountainbike 2021?
Deine persönliche Kaufberatung
Neu in diesem Jahr ist unsere interaktive Kaufberatung, mit der wir euch individuelle Empfehlungen und wichtige Tipps für den E-Bike-Kauf an die Hand geben wollen.
Was muss das beste E-Mountainbike können?
Vorneweg ein großes Dankeschön an euch! Im Rahmen unserer jährlichen Leserumfrage haben mehr als 13.500 E-MOUNTAINBIKER über 70 Fragen beantwortet, dabei wichtigen Input für diesen Vergleichstest geliefert und damit geholfen, dieses Mammutprojekt so realitätsnah und relevant wie möglich zu gestalten! Die Ergebnisse aus der Leserumfrage zeichnen ein klares Bild: Die Anforderungen an ein E-MTB sind enorm vielfältig und häufig wird ein Bike nicht nur für einen einzigen Einsatzzweck genutzt, sondern auf komplett unterschiedliche Weise. Also sind gute Allround-Eigenschaften für den Großteil von euch unerlässlich! Für diesen Vergleichstest haben wir die 25 relevantesten und vielversprechendsten Bikes gegeneinander antreten lassen – mit teilweise deutlich unterschiedlichen Fahrwerks-, Geometrie-, Laufrad- und Akkukonzepten, um Chancengleichheit und maximale Orientierung sicherzustellen. Möge das beste Gesamtkonzept gewinnen!
Wir suchen das beste Gesamtpaket aus Handling, Uphill-, Downhill- und Touren-Performance, Design, Motor-Performance, Akkukonzept, Gewicht und Detaillösungen – kurz: den besten Trail-Allrounder.
Auch wenn viele E-Mountainbiker – unsere Redaktion eingeschlossen – es lieben, über neueste technische Trends und Parameter wie Laufradgrößen, Federwege, Motorleistung oder Akkukapazitäten zu diskutieren, sind diese Faktoren auf der Suche nach dem besten E-Mountainbike nur bedingt hilfreich und tatsächlich eher mit Vorsicht zu genießen. Denn ein Bike ist immer mehr als die Summe seiner Features und Komponenten – am Ende entscheidet ein durchdachtes Gesamtkonzept. Und so kommt es, dass manch solides und durchdacht ausgestattetes Bike im Vergleichstest deutlich besser funktioniert als so manches Highend-Modell mit den edelsten und leichtesten Bauteilen.
In diesem Vergleichstest haben wir den besten Trail-Allrounder gesucht, der in jeder Disziplin brilliert und das beste Gesamtpaket aus Handling, Uphill-, Downhill- und Touren-Performance, Design, Motor-Performance, Akkukonzept, Gewicht und Detaillösungen in sich vereint. Software-Themen wie Connectivity oder Motoren-Individualisierung spielen bei modernen E-Mountainbikes natürlich auch eine wichtige Rolle.
Ihr seht: Ganz so einfach wie bei einer Weltmeisterschaft haben wir es uns nicht gemacht. Während man dort meist mit der schnellsten Zeit oder den meisten Toren gewinnt, zählen bei der Kaufentscheidung für ein Bike zahlreiche Faktoren, die jeder unterschiedlich gewichtet. Wie jeder Mensch besitzt auch jedes Bike-Modell einen individuellen Charakter mit Stärken und Schwächen. Genau die arbeiten wir klar und greifbar heraus, damit jeder alle relevanten Infos hat, um die für sich und seine persönlichen Anforderungen richtige Kaufentscheidung zu treffen. Bei jedem Bike haben wir für euch die Extreme ausgelotet und stellen die reale Bandbreite des Einsatzbereichs textlich und mit einer Grafik dar.
Natürlich gibt es herausragende Bikes sowie den besten Allrounder mit dem überzeugendsten Gesamtkonzept: Der Testsieger muss in den einzelnen Disziplinen nicht unbedingt der Beste sein. Er muss vielmehr das beste Gesamtpaket bieten und die besten Allround-Eigenschaften in sich vereinen.
Wie wurden die Bikes für diesen Vergleichstest ausgewählt?
Bei der Auswahl der Bikes orientieren wir uns in erster Linie an euch und eurem Interesse!
Unsere Leserumfrage hat gezeigt, dass für euch drei Marken besonders interessant und wichtig sind: Specialized, Haibike und CUBE. Deshalb haben wir von diesen Herstellern sogar jeweils zwei Bikes zum Vergleichstest eingeladen. Specialized und CUBE haben auch zwei Bikes ins Rennen geschickt, Haibike hatte nur eines der angefragten Bikes verfügbar.
Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl der Bikes seid ihr! Eure Meinung und euer Feedback in unserer jährlichen Leserumfrage sind eine wichtige Grundlage für die Auswahl des Testfelds.
In der vergangenen Saison wurden jede Menge spannende neue und noch ausgefeiltere Bikes entwickelt und vorgestellt. Bei der weiteren Auswahl floss neben eurem Interesse auch unser Know-how und unsere Expertise mit ein, wodurch das Testfeld ein realer Querschnitt des Marktangebots mit den besten, interessantesten, spannendsten und relevantesten Bikes für den Traileinsatz ist. Im Testfeld finden sich aber nicht nur Bikes, die bereits vorgestellt wurden, sondern auch brandneue Modelle wie das komplett überarbeitete Specialized S-Works Levo und das Canyon Spectral:ON CF 9.0, die wir bereits mehrere Monate vorab und exklusiv im Rahmen dieses Vergleichstests unter die Lupe nehmen konnten.
Die Hard Facts zu allen 25 E-MTB-Fullys im Überblick
Bike | Preis* | Gewicht [Kg] | Federweg [mm] | Laufradgröße | Motor | Drehmoment [Nm] | Akkukapazität [Wh] |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Cannondale Moterra Neo Carbon 1 |
8.799 € | 24,06 | 160/160 | 29″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
Canyon Spectral:ON CF 9.0 | 7.599 € | 21,80 | 150/150 | 29″/27,5″ | Shimano EP8 | 85 | 630 |
CENTURION No Pogo F3600i | 6.599 € | 24,90 | 150/135 | 29″ | Shimano EP8 | 85 | 630 |
CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon |
8.549 € | 23,30 | 150/140 | 29″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox |
8.499 € | 23,96 | 170/160 | 27,5″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
Ducati TK-01RR | 6.990 € | 26,38 | 180/170 | 29″/27,5″ | Shimano EP8 | 85 | 630 |
FLYER Uproc6 9.50 | 11.099 € | 23,96 | 170/160 | 29″/27,5″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
FOCUS JAM² 6.9 NINE | 5.499 € | 25,58 | 150/150 | 29″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
GIANT Trance X E+ 1 | 5.999 € | 24,90 | 150/140 | 29″ | SyncDrive Pro | 80 | 625 + 250 |
Haibike AllMtn 7 | 6.499 € | 24,00 | 160/160 | 29″/27,5″ | Yamaha PW-X2 | 80 | 600 |
KTM Macina Kapoho Prestige | 7.849 € | 24,85 | 160/160 | 29″/27,5″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
Lapierre Overvolt GLP 2 Team | 7.999 € | 21,37 | 160/160 | 29″/27,5″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 500 |
MERIDA eONE-SIXTY 10K | 9.899 € | 22,96 | 160/150 | 29″/27,5″ | Shimano EP8 | 85 | 630 (504 in XS) |
Mondraker Crafty Carbon XR | 9.499 € | 22,50 | 170/150 | 29″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
Moustache Samedi 29 Trail 8 | 6.399 € | 23,68 | 150/150 | 29″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
ROTWILD R.X375 ULTRA | 11.499 € | 18,80 | 150/150 | 29″ | Shimano EP8 | 85 | 375 |
Santa Cruz Bullitt X01 RSV Air |
11.699 € | 21,80 | 170/170 | 29″/27,5″ | Shimano EP8 | 85 | 630 |
SCOTT Ransom eRIDE 910 | 6.999 € | 25,14 | 180/180 | 29″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
SIMPLON Rapcon Pmax | 11.134 € | 23,74 | 170/160 | 29″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
Specialized S-Works Turbo Levo |
13.999 € | 22,04 | 160/150 | 29″/27,5″ | Specialized 2.2 | 90 | 700 |
Specialized S-Works Turbo Levo SL |
13.999 € | 17,40 | 150/150 | 29″ | Specialized SL 1.1 | 35 | 320 + 160 |
STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF | 7.999 € | 22,50 | 150/150 | 29″/27,5″ | Shimano EP8 | 85 | 726 |
Thömus Lightrider E2 Pro | 9.550 € | 22,60 | 160/160 | 29″ | Shimano EP8 | 85 | 726 |
Trek Rail 9.9 X01 | 10.499 € | 22,60 | 160/150 | 29″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
Whyte E-150 RS 29ER V1 | 6.599 € | 24,94 | 150/150 | 29″ | Bosch Performance Line CX | 85 | 625 |
Lasst euch nicht blenden: Darauf solltet ihr bei einem E-MTB nicht (!) achten
Wir sind der Überzeugung, dass die 25 ausgewählten Modelle einen realitätsnahen Querschnitt des Marktangebots an E-Mountainbikes für den Traileinsatz darstellen und wir damit eine optimale Orientierung für die Kaufentscheidung bieten. Uns geht es nicht darum, das beste Bike mit einer bestimmten technischen Eigenschaft oder einer bestimmten Ausstattung zu finden – sprich das beste Bosch-Bike, das beste Bike mit 625-Wh-Akku oder das beste Bike mit 150 mm Federweg und 29”- oder MX-Laufrädern.
Ehrlich gesagt sollte das auch keiner machen! Ein isoliert betrachteter technischer Parameter sollte nie das ausschlaggebende Kaufkriterium sein. Deshalb ist die Entscheidung mancher Hersteller, ihre Bikes nur anhand des Federwegs zu kategorisieren, nach wie vor leider irreführend! Die Praxis zeigt: Manches Bike mit mehr Federweg ist deutlich schlechter bergab, vermittelt weniger Sicherheit und ist unkomfortabler als manch anderes Bike mit deutlich weniger Federweg. Gleiches gilt für die Akkukapazität und selbst die Motoren – hier gibt es sogar große Unterschiede zwischen baugleichen Motor-Modellen!
Lasst euch nicht von einzelnen Komponenten wie Motor und Akkukapazität blenden. Das Gesamtkonzept muss zu euch und eurem persönlichen Einsatzzweck passen.
Es geht nicht um das schnellste, größte oder teuerste Bike, sondern um das, das zu euch und euren Ansprüchen passt. Denn fast jeder Superlativ wird mit Kompromissen und Nachteilen in anderen Bereichen erkauft.
Das Testfeld eines Vergleichstests anhand von Federweg, Laufradgröße oder Akkukapazität zusammenzustellen, führt nicht zum Ziel, sondern meist nur zu Enttäuschungen, weil das Spektrum zu engstirnig definiert wird. Wer auf der Suche nach dem leckersten Obst ist und das beste nicht verpassen will, sollte nicht nur Äpfel mit Äpfeln vergleichen, sondern auch mal Birnen und Orangen probieren. Und genau das haben wir gemacht! In der Praxis sind die einzelnen Daten und Kenngrößen deutlich weniger relevant, als man glaubt.
Ein E-Mountainbike ist mehr als die Summe seiner Einzelteile und das Wettrüsten um Kennzahlen wie Akkugröße, Motorleistung oder Federweg bringt selten bessere Bikes hervor.
Natürlich spielt der Preis für viele eine Rolle. Wichtig ist jedoch, den Preis nicht mit dem realen Wert – der Trail-Performance und Qualität – des Bikes zu verwechseln. Leider lassen sich immer noch viel zu viele von einzelnen Komponenten blenden. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bezieht sich nicht auf die Summe der Teile in der Ausstattungsliste, sondern auf die Performance des Gesamtpakets auf dem Trail. Man sollte kein E-Mountainbike kaufen, nur weil man gehört hat, dass die verbaute kabellose SRAM AXS-Schaltung super sein soll. Was bringt die beste Schaltung oder der beste Motor auf dem Trail, wenn Fahrwerk und Geometrie nichts taugen?
Selbst der beste Dämpfer macht eine schlechte Hinterbau-Kinematik noch lange nicht wett und ist entsprechend nichts wert – auch wenn das Preisschild oder das Image etwas ganz anderes behaupten! Deswegen beziehen wir das Preis-Leistungs-Verhältnis auf das Gesamtpaket und stellen die Gesamtperformance in den Fokus, nicht einzelne Komponenten. Wer mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkten will, muss die Komponenten für den Einsatzzweck sinnvoll wählen. Denn nur wenn die Performance und die Qualität des Gesamtpakets auf Trails und Touren überzeugen, liefert das Bike eine Leistung, die wir dem Preis gegenüberstellen können.
Warum sind die Bikes des Vergleichstests so teuer?
Zu Beginn der neuen Saison testen wir die absoluten Highlight-Bikes des neuen Modelljahres, um das beste E-Mountainbike des Jahres zu finden. Hierbei spielt der Preis eine untergeordnete Rolle. Die spannendsten Technologien und Konzepte debütieren die Hersteller logischerweise zuerst in ihren Spitzenmodellen. Das heißt aber nicht, dass alle Bikes teuer sein müssen. Die Preisspanne im Testfeld ist groß, was jedoch nicht bedeutet, dass die Performance-Unterschiede zwangsläufig groß sind. Das günstigste Bike im Testfeld, das FOCUS JAM2 6.9 NINE, kostet 5.499 €. Das ist weniger als die Hälfte der teuersten Bikes im Test. Das Specialized Levo S-Works und des Specialized S-Works Turbo Levo SL kosten 13.999 €.
Zu Beginn der neuen Saison testen wir die absoluten Highlight-Bikes – der Preis spielt dabei eine untergeordnete Rolle. In der nächsten digitalen App-Ausgabe #025 findet ihr einen Vergleichstest mit günstigeren Modellen.
Dennoch sind nicht alle Bikes im Vergleichstest die Top-Ausstattungsvariante. Warum? Bei manchen Herstellern ist die Highend-Version gleichzeitig die gewichtsoptimierte Ausstattungsvariante mit teilweise pannenanfälligen und unterdimensionierten Reifen sowie kleinen Bremsscheiben, die schon auf dem Papier erkennen lässt, dass die Trail-Performance im Vergleich zu einer anderen Ausstattungsvariante deutlich leidet. Also haben wir eine andere Variante gewählt, die den Testanforderungen besser entsprochen hat. In anderen Fällen war der Top-Spec nicht verfügbar. Bei manchen Brands gab es eine sinnvolle Alternative, die kompetitiv war, z. B. bei Moustache. Bei anderen Herstellern war das nicht der Fall; dann wurden die Bikes auch nicht zum Test eingeladen.
Die gute Nachricht für alle preisbewussten Käufer, denen die Bikes hier schlichtweg zu teuer sind: Hier zeigen wir euch die spannendsten günstigen Alternativen zum Testsieger und Kauftipp dieses Tests. Außerdem findet ihr in der nächsten digitalen Ausgabe einen Vergleichstest mit günstigeren Modellen.
Warum sind COMMENCAL, BULLS, YT und Orbea nicht dabei?
Zum Zeitpunkt des Tests konnten einige Hersteller wie COMMENCAL und YT, die auf Antriebssysteme von Shimano setzen, noch kein Bike mit dem neuen Shimano EP8-Motor zur Verfügung stellen. Da die Vorjahresversionen der Bikes mit Shimano STEPS E8000-Motor schon letztes Jahr im Vergleichstest dabei waren und nicht mehr oder kaum noch verfügbar sind, haben wir sie erst gar nicht in diesen Vergleichstest aufgenommen. BULLS, Orbea, CONWAY und Kellys hatten die angefragten Bikes nicht verfügbar. Leider spiegeln diese Lieferprobleme auch die aktuelle Situation für euch wider. E-Mountainbikes, Service-Termine und Ersatzteile sind derzeit Mangelware.Wenn ihr mehr wissen wollt, findet ihr in diesem separaten Artikel alle Infos zum Thema Verfügbarkeit, Lieferzeiten und aktuelle Herausforderungen in der Bike-Branche.
Warum sind nur E-Mountainbike-Fullys im Testfeld?
E-MTB-Fullys sind nicht nur die ultimative Speerspitze der E-Mountainbike-Entwicklung und bieten mehr Spaß und Sicherheit, sondern sind vor allem gefragt: 87 % der Leserumfrage-Teilnehmer planen, ein Fully zu kaufen! Und diese Entscheidung finden auch wir ausgesprochen sinnvoll.
Teil 2: Der Vergleichstest in Zahlen, Hintergründe zum Testfeld, die spannendsten Fakten und interessante Trends für 2021
Wir haben die interessantesten Fakten aus dem Testfeld für euch aufbereitet und geben einen Einblick in die aktuelle Entwicklung von E-Mountainbikes und ein Gefühl für neue Trends. Die Zahlen geben einen guten Marktüberblick und lassen sich gut mit den Zahlen aus dem Vorjahrestest mit ebenfalls 25 Bikes vergleichen.
Die Preisspanne dieses Tests
- Durchschnittspreis Vergleichstest 2021: 8.846 €
- Durchschnittspreis Vergleichstest 2020: 8.121€
- teuerstes Bike Vergleichstest 2021: Specialized S-Works Levo / Levo SL – 13.999€
- teuerstes Bike Vergleichstest 2020: 11.499 €
- günstigstes Bike 2021: FOCUS JAM² 6.9 NINE – 5.499 €
- günstigstes Bike Vergleichstest 2020: 5.799 €
- Gesamtpreis aller 25 Bikes 2021: 221.152 €
Übersicht Fahrwerk und Federelemente
Welche Marken kommen wie häufig zum Einsatz?
- FOX: 18 x
- RockShox: 5 x
- Öhlins: 2 x
Santa Cruz und Moustache paaren als einzige Federelemente von unterschiedlichen Herstellern. 160 mm Federweg haben die Bikes im Durchschnitt an der Front und 154 mm Federweg am Heck. Das sind vorne 4 und hinten 6 mm weniger als noch im Vorjahr. Bei den Federgabeln setzen 12 von 25 Herstellern auf Modelle mit 38-mm-Standrohren wie die RockShox ZEB, FOX 38 oder Öhlins RXF 38.
Motorensysteme – stärker und größer?
- Bosch: 13 x
- Shimano: 8 x
- Specialized: 2 x
- Yamaha: 1 x
- GIANT: 1 x
Bosch und Shimano teilen sich 84 % des Testfelds. 83 Nm Drehmoment haben die Motoren im Durchschnitt. 3 Nm mehr als im Testfeld des Vorjahres. 90 Nm hat der stärkste Motor, 35 Nm der schwächste. 5 von 8 Shimano-Bikes setzen auch auf Shimano-Akkus. 3 gehen beim Akku fremd, was die Japaner jedoch erlauben. 8 von 13 Bosch-Bikes nutzen das Kiox-Display, 4 das Purion und nur 1 Bike das Nyon. 75 % der Hersteller nutzen Custom-Halterungen fürs Kiox.
Akkukapazität
Die Bikes verfügen im Durchschnitt über 608 Wh Akkukapazität und damit um 12 Wh mehr als im letzten Jahr. An 3 Bikes kann man externe Zusatzakkus direkt am Bike montieren (DualBattery-Option)
Laufradgrößen: 27,5”-E-MTBs sind tot!
- 56 % der Bikes setzen auf 29”-Laufräder.
- 40 % der Bikes setzen auf MX-Laufräder (29” vorne und 27,5” hinten).
- 4 % der Bikes setzen auf 27,5”-Laufräder – das ist ein einziges, nämlich das CUBE Stereo Hybrid 160.
Materialschlacht
- 8 platte Reifen
- 2 gebrochene Sättel
- 4 gebrochene Kiox-Halter
- 2 abgerissene Bosch-Ladebuchsencover
- 1 gebrochene Kurbelachse
- 2 angebrochene Carbonlenker
- 1 defekte Dropperpost
- unzählige Flüche wegen ausgehängter Züge beim Verstellen der Sattelhöhe
- 1 Kettenriss
- 1 gebrochene Kettenführung
- 2 defekte Hinterräder
E-Mountainbikes sind pflegeintensiv – diese Reparaturen und Servicearbeiten mussten wir beim Testen durchführen
- 7 von 7 MAGURA-Bremsen mussten mindestens (!) einmal entlüftet werden. Bei Shimano war es 1 von 12 und bei SRAM 1 von 6.
- Zahlreiche lockere Hinterbau-Schrauben und lockere Bremsscheiben mussten festgezogen und mit LOCTITE versehen werden.
- Einige knarzende Vorbauten haben für unschöne Geräusche gesorgt.
- Ein Dropper-Service und ein Federgabel-Service waren während des Tests unerlässlich für die Funktion.
Teil 3: Unsere Testphilosophie, unser Testteam und unsere Teststrecken
Mit eurem Input und 25 E-Mountainbikes im Gepäck sind wir nach Italien gereist, um die Limits der Bikes in unterschiedlichstem Terrain auszuloten: auf technischen Singletrails, Badeausflügen, entspannten Touren und einigen der schönsten Singletrails Europas. Zu Hause nahe Stuttgart ging es dann ums Pendeln und den Alltagseinsatz.
Im Namen dieses Vergleichstests sind wir wie gewohnt an die Grenzen des Materials und darüber hinaus gegangen. Eine gebrochene Kurbelachse, eine defekte Dropperpost, kaputte Bremsen, gebrochene Display-Halterungen, einige platte Reifen und manch spektakulärer Sturz waren mit dabei. Aber wir haben die Zeit auch genossen, denn was könnte schöner sein als die Kombination aus 25 neuen E-MTBs, erstklassigen Singletrails, leckerem Espresso, dem ein oder anderen Martini, gutem Essen und Sonnenschein?
Untergekommen sind wir im Bike-Hotel Massa Vecchia, das wir schon öfter besucht haben, da es uns ideale Rahmenbedingungen zum Testen bietet. Aber auch für euch ist es interessant: Wer vom perfekten Bike-Urlaub träumt, sollte es sich mal genauer anschauen!
Zwischen Meer und Bergen, Dolce Vita und harter Arbeit im Trailparadies vom Monte Arsenti haben wir unter idealen Testbedingungen die feinen wie großen Unterschiede zwischen den Bikes herausgearbeitet. Auf einem definierten Test-Loop sind wir alle 25 E-MTBs gegeneinander gefahren. Dabei kamen einige Enttäuschungen und grundlegende Fails sowie positive Überraschungen und spannende Erkenntnisse zutage!
Basierend auf eurem Feedback in der Leserumfrage mit über 13.500 Teilnehmern haben wir eine Teststrecke definiert: Der super abwechslungsreiche Rundkurs führte steil bergauf wie bergab, war verwinkelt und gerade, ging teils technisch, teils easy über unterschiedlichste Untergründe. Forst- und Tourenpfade waren genauso vorhanden wie Rampen und Steilstufen bergauf wie bergab. Der Untergrund war abwechslungsreich, von griffig bis rutschig war alles vertreten. Steinfelder, Wurzelteppiche, Sprünge, Anlieger, offene Kurven und Highspeed-Passagen – es hat an nichts gefehlt, um die Bikes in unterschiedlichen Fahrsituationen auf die Probe zu stellen.
Zurück in Deutschland ging das Testteam zusammen mit Freunden, Bekannten, Einsteigern und erfahrenen Redaktionsmitgliedern auf den Test-Bikes hinaus auf die herbstlich bis winterlichen Hometrails rund um Stuttgart voller Flow, Dreckspritzer, Schlamm und Laub sowie auf die Forstautobahnen beim allmorgendlichen Pendeln in unser Office. Mit den Highlight-Bikes waren wir zusätzlich im Schwarzwald, um ein noch umfassenderes Testbild zeichnen zu können, und haben dabei die Breite ihres Einsatzbereichs ausgelotet. Ihr seht: Wir nehmen die Sache ganz schön ernst – ohne natürlich den Spaß zu vergessen!
Unser Testteam
Rentner, ehemalige Downhill-Worldcup-Fahrer, Einsteiger, Bike-Guides, Software- und App-Experten, Genießer, Pendler, Adrenalinjunkies, Schwer- und Fliegengewichte – unser Testteam war in jeder Hinsicht bunt gemischt. Die unterschiedlichen Perspektiven sorgen für eine differenzierte Meinung und eine ganzheitliche Bewertung der Bikes.
Unsere Testphilosophie – ehrlich statt einfach, differenziert statt „super“!
Von Grafiken, Schaubildern, Tabellen und Laborwerten lassen sich zahlreiche Käufer auf der Suche nach einer schnellen, simplen Antwort blenden. Glücklicherweise entwickelt auch die Industrie aber immer mehr ein Bewusstsein dafür, dass die Realität meist deutlich komplexer ist und sich ein Bike, seine Fähigkeiten und seine Charakteristika nicht in blanken Zahlen ausdrücken lassen. Tagtäglich befassen wir uns in der Redaktion mit genau diesen Fragen: Welche Informationen helfen bei einer Kaufentscheidung wirklich weiter? Wie lassen sich Bikes und Produkte am fairsten und so realitätsnah wie möglich beurteilen? Welches Format gibt die beste Orientierung?
Jeder weiß, dass wir einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und keine Fans von starren Bewertungssystemen sind, in denen für einzelne Parameter wie Ausstattung, Gewicht und isoliert betrachtete Labormessungen Punkte vergeben werden, deren Summe dann eine Gesamtpunktzahl bzw. -note ergibt. Warum? Weil das Bewertungssystem als solches zuvor subjektiv festgelegt wurde, auch wenn die Punkte innerhalb dieses Systems vermeintlich „objektiv“ für die einzelnen Bewertungskriterien vergeben werden. Zudem könnten wir mit einer solchen Methode zahlreiche Alleinstellungsmerkmale gar nicht berücksichtigen, die diese Räder für viele Fahrer so attraktiv machen. Auch Speziallösungen der Hersteller könnten wir dann nicht in unser Urteil einbeziehen, egal ob positiv oder negativ – denn sie würden schlicht nicht ins starr festgelegte Bewertungsmuster passen.
Die entscheidende Frage des Vergleichstests ist: Für welchen Fahrertyp ist dieses Bike das richtige? Und nicht: Welches Bike hat den stärksten Motor?
Deshalb versuchen wir, die Bikes entsprechend ihrer Stärken und Schwächen im richtigen Kontext zu beurteilen und euch auf Basis dieser Informationen selbst entscheiden zu lassen, ob das Bike zu euch und euren persönlichen Anforderungen passt oder nicht. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Einsatzbereiche und individuellen Nutzungsverhalten von euch zu vielfältig sind, um sie alle über einen Kamm zu scheren. Uns ist wichtig, den Charakter eines jeden Bikes klar und übersichtlich darzustellen. Das Verteilen von Schulnoten erachten wir dabei als den falschen Weg, weil es die komplexe Realität stark vereinfacht und ihr nicht gerecht wird. Ein Bike kann nicht einfach nur „sehr gut“ oder „super“ sein, da es mit seinen Fahreigenschaften immer für einen bestimmten Einsatzzweck besser und für einen anderen schlechter geeignet ist. Außerdem sind wir der Überzeugung, dass jeder Leser bzw. Biker unterschiedliche Ansprüche und Vorlieben hat und für sich erkennen sollte, welches Rad zu ihm passt und welches nicht. Alles andere wäre irreführend und nicht nur unfair gegenüber einigen Herstellern, sondern würde auch unsere Leser – sprich euch – bevormunden.
Aus diesem Grund lauten die zentralen Fragen, die wir uns bei diesem Vergleichstest gestellt haben: Für welchen Fahrertyp ist dieses Bike das richtige? Und für welchen nicht? Diese Fragen wollen wir mit jedem Testbericht beantworten und euch damit eine klare Empfehlung geben oder in manchen Fällen gar vom Kauf abraten. Damit ihr schnell erkennen könnt, ob ein Rad zu euch passt, charakterisieren wir die Fahreigenschaften jedes Bikes am Ende des jeweiligen Tests visuell mit einem Skala-Rating.
Gute E-Mountainbikes schaffen es, vermeintlich widersprüchliche Fahreigenschaften in sich zu vereinen, wodurch sie z. B. sowohl verspielt als auch laufruhig sein können. Bei den Skalen am Ende jedes Testberichts gilt generell: Je höher das Rating ist, umso besser ist das Rad in diesem Bereich. Das Rating bezieht sich ausschließlich auf die Bikes im Vergleichstest und stellt sie in Relation zueinander. Um die Unterschiede deutlich darzustellen, nutzen wir die ganze Skala aus. Sprich: Es ist schon vor Testbeginn klar, dass Zehner-Wertungen, aber auch Nuller- und Einser-Wertungen für die besten und schlechtesten Fahreigenschaften verteilt werden. Wir wollen damit nicht einzelne Hersteller in die Pfanne hauen, sondern euch die Orientierung erleichtern. Eine Skala von 0 bis 10 macht nur Sinn, wenn sie auch ausgenutzt wird! Trotz des Ratings ist der Text zum Bike entscheidend – denn dort erklären wir die Charaktereigenschaften des Bikes detailliert und betrachten sie im Zusammenspiel miteinander.
Außerdem nehmen wir bei jedem E-Mountainbike-Fully seine Alltagstauglichkeit in den Blick, auch wenn die von uns getesteten Bikes serienmäßig leider aktuell noch kaum spezifische Features und Ausstattungsmerkmale besitzen. Das soll euch einen Überblick geben, ob die Features im Alltag sinnvoll und auf dem Trail nicht störend sind. Da wir das beste E-MTB für den Traileinsatz und maximalen Trailspaß suchen, kann der Testsieger auch ganz ohne Alltagsfeatures auskommen.
Eine Skala von 0 bis 10 macht nur Sinn, wenn sie auch ausgenutzt wird. Sprich: Es war schon vor Testbeginn klar, dass Zehner-Wertungen, aber auch Nuller- und Einser-Wertungen für die besten und schlechtesten Fahreigenschaften verteilt werden.
Dass Reichweitenmessungen im Labor an der Realität vorbeizielen, haben wir bereits vor vier Jahren elaboriert erklärt und bis dato hat die Bike-Industrie noch keine brauchbare, realitätsnahe Lösung gefunden, um eine solche Messung durchzuführen. Ein absolutes Reichweiten-Ranking würde zwangsläufig auf wissenschaftlich falschen Methoden basieren und wäre irreführend. Das Gleiche gilt übrigens für die typischen Reichweiten-Angaben, die glücklicherweise nur noch wenige Hersteller in ihren Modellbeschreibungen haben und die von Reichweiten „bis zu 100 km“ und mehr sprechen. Bitte merken: Auf die Frage „Wie weit komme ich mit diesem E-Bike?“ gibt es keine einfache Antwort! Empfehlungen sowie eine Übersicht mit greifbaren Tipps zu den aktuell verfügbaren Akkukonzepten findet ihr bei uns auf der Website.
Mit dieser übersichtlichen Struktur solltet ihr relativ leicht das beste Bike für euch und eure Anforderungen finden. Falls ihr Anregungen und Input habt, wie wir unsere Tests bzw. ihre Darstellung weiter verbessern können, schickt gerne eine E-Mail an jonas@ebike-mtb.com.
Teil 4: Worauf sollte ich bei einem E-Mountainbike achten?
Wir suchen das beste Gesamtpaket aus Handling, Motor-Performance, Akkukapazität, Design, Gewicht, Detaillösungen, Alltagstauglichkeit und Trail-Performance. Ausstattung, Integration und technische Features spielen dabei eine genauso wichtige Rolle wie die passende Rahmengröße, Haltbarkeit und Fahrspaß. Wir sagen euch, auf was ihr achten solltet, denn niemand sollte die Katze im Sack kaufen.
Motor
Reine Power bringt nichts ohne Kontrolle. Auch wenn – bis auf eine Ausnahme – die von den Herstellern angegebene Nennleistung aller Motoren bei 250 W liegt, ergeben sich dennoch riesige Unterschiede. Denn für das reale Fahrverhalten ist nicht die durchschnittliche Nennleistung entscheidend, sondern die Maximalleistung in den jeweiligen Unterstützungsstufen, die die Motoren bei Lastspitzen freisetzen können. Je nach Motor kann das stark variieren! Auch das Drehmoment hat großen Einfluss. Doch es kommt nicht auf den Spitzenwert an, sondern auf die Kontrolle von Motorleistung und -kraft – also auf die Software-Abstimmung, die einen wesentlichen Einfluss auf das Fahrgefühl hat. So gibt es einige sehr natürliche und einfach zu kontrollierende Motoren, andere erfordern mehr Zehenspitzengefühl und die richtige Trittfrequenz. Der gleiche Motor kann sich in zwei unterschiedlichen Bikes ganz anders anfühlen: Das kann unter anderem an der Hinterbaukinematik, an Anbauteilen sowie der Integration ins Bike liegen.
Bevor ihr euch in den – Pardon – Drehmoment-Schwanzvergleich begebt, solltet ihr euch immer fragen, wie viel Unterstützung ihr überhaupt braucht. Spannender Fakt aus unserer Leserumfrage: Nur etwa 5 % von euch nutzen hauptsächlich die stärkste Unterstützung ihres Motors. 56 % sind hauptsächlich im energiesparenden Eco- oder Tour-Modus unterwegs und nutzen die maximale Power gar nicht aus! Eine riesige Zielgruppe, die potenziell von Light-E-MTBs wie dem ROTWILD R.X375 ULTRA und dem Specialized S-Works Levo SL profitieren könnte. Weniger Motorleistung bedeutet in der Regel weniger Stromverbrauch, d. h. ihr braucht für die gleiche Distanz oder Fahrzeit weniger Akkukapazität. Deshalb muss man den Motor immer im größeren Kontext von Akkukonzept und individueller Fahrweise betrachten.
Wir sind Fans von smarten Automatik-Modi wie z. B. dem Bosch eMTB-Modus, die fast in jeder Fahrsituation die richtige Unterstützung liefern – mittlerweile verfügt nahezu jeder Motor über einen solchen Modus. Leider gibt es auch negative Entwicklungen, was die Lautstärke einiger Motoren angeht. Damit ist nicht das Surren unter Last gemeint, sondern das Klappern beim Einfedern an der 25-km/h-Schwelle und im Downhill. Jeder Bosch- und Shimano-Motor im Test hat geklappert! Für E-MTB Ingenieure ist es dadurch unmöglich, mit dem Shimano EP8 oder dem Bosch Performance Line CX ein leises E-MTB zu entwickeln.
Wir haben die 8 wichtigsten Antriebe für 2021 getestet, hier gehts zu unserem Motor-Vergleichstest.
Jeder Bosch- und Shimano-Motor im Test hat geklappert! Für E-MTB Ingenieure ist es dadurch unmöglich, mit diesen Motorensystemen leise E-MTBs zu entwickeln.
Akkukonzept
Welches E-Bike im Test hat die größte Reichweite? Das ist genau die falsche Frage! Viel wichtiger ist: Welches Akkukonzept passt zu mir? Klar, man kann es sich einfach machen und gierig mit den Wattstundenangaben des Akkus liebäugeln. Dabei muss die Größe eures Tanks aber immer in Relation zum tatsächlichen Verbrauch eures Bikes gesehen werden. Und viel entscheidender als die reine Zahl ist, ob das Akkukonzept tatsächlich zu euch und eurer Fahrweise passt. Je nach Einsatzbereich des Bikes sind nämlich unterschiedliche Konzepte sinnvoll. Weil das Thema so vielseitig und wichtig ist, gibt es dazu später noch einen ausführlichen Abschnitt.
Fahrwerk
E-Mountainbikes anhand der Federwegangaben zu kategorisieren, ergibt keinen Sinn – denn viel hilft nicht immer viel. Uns kommt es auf viel mehr an! Entscheidend für den Einsatzzweck ist das Gesamtkonzept des Bikes, sprich das Zusammenspiel aus Geometrie, Fahrwerk, Laufradgröße, Lastverteilung und Komponenten. Wichtig beim Fahrwerk ist, dass es zum Charakter des Bikes passt und dass es idealerweise in den unterschiedlichsten Fahrsituationen funktioniert.
Im Testfeld gibt es sehr gute Fahrwerke, die den Spagat zwischen Trailperformance, Komfort und (Uphill-)Effizienz schaffen. Andere Fahrwerke wiederum können nur eine Sache gut – oder keine. Wird der Federweg nicht sinnvoll genutzt, kann auch das Fahrwerk mit mehr Federweg im technischen Gelände unterlegen sein. Negativbeispiel im Test ist das CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox. Es ist seinem 140er-Pendant, dem Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon, in jedem Terrain unterlegen. Kontrolle, Gegenhalt und Endprogression kann man nach dem Kauf bei den meisten Dämpfern zwar feinjustieren, die Hinterbau-Kinematik und damit den Charakter bestimmt aber maßgeblich der Hersteller bei der Entwicklung des Rahmens. Daher sollte man das Haupteinsatzgebiet des Bikes schon beim Kauf kennen und sich die Vor- und Nachteile der jeweiligen Modelle bewusst machen.
Nicht der Federweg, sondern die Einstellung macht’s. Wenn es um Performance geht, ist die Einstellung von Gabel und Dämpfer auf euer Gewicht und euren Fahrstil deutlich wichtiger als die Federwegangabe. An einigen Fahrwerken kann man über unzählige Knöpfchen alles Mögliche feintunen, während andere nur grundlegende Einstellmöglichkeiten bieten. Trauriger Fact: Die meisten Fahrwerke auf den Trails da draußen sind nicht optimal eingestellt, oftmals sind sie sogar weit davon entfernt. Dabei macht ein gelungenes Setup bei ein und demselben Bike bereits einen riesigen Unterschied. Mit den Einstellungen spielen, Erfahrungen sammeln und ausprobieren ist sinnvoll, aber seid gewarnt: Genauso gut könnt ihr auch vollkommen daneben liegen und euer teures E-Mountainbike in einen Sack Kartoffeln verwandeln. Egal ob vier oder nur ein Drehrädchen, egal ob Luft- oder Stahlfederdämpfer, alle Fahrwerkshersteller haben mittlerweile gute Online-Setup-Guides, die es leicht machen, die passende Grundeinstellung zu finden. Vorsicht bei Stahlfederdämpfern: Hier solltet ihr noch im Shop die passende Federhärte ermitteln, weil eine Abstimmung bzw. der Federaustausch aufwendiger ist als bei einem Luftfederdämpfer.
Teleskopsattelstütze
Anders als beim Fahrwerk gilt hier: Mehr ist besser! Im Idealfall richtet sich der Hub der Sattelstütze nach der Körpergröße des Fahrers und wird nicht durch die Sattelrohrlänge des Rahmens limitiert. Mindestens 150 mm Hub sollte jedes Bike ab Größe M ermöglichen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mehr Absenkung heißt nicht nur leichteres Auf- und Absteigen, sondern vor allem mehr Bewegungsfreiraum und Sicherheit auf dem Trail. In manchen Fällen kann man mit besonders kompakten Stützen noch etwas mehr Hub rausholen. Das ROTWILD verbaut als einziges Bike die im Rahmen integrierte EightPins-Dropperpost mit mehr als 200 mm Hub – besser geht’s nicht! Leider ist das Sitzrohr des ROTWILD mit 470 mm auf der langen Seite, wodurch der Hub nur bedingt nutzbar ist. Bei manchen unserer Tester waren es gerade mal 160 mm.
Für eine reibungslose Funktion braucht es neben der Stütze selbst auch eine gute Remote, also einen passenden Betätigungshebel. Hier leisten sich einige Bikes im Test Schwächen. An manch edlem E-Mountainbike mit einem Preis von über 10.000 € ist eine billige und schlecht funktionierende Dropper-Remote verbaut, die es schwer macht, die Stütze zu bedienen, und die dem Preis in Sachen Haptik und Qualität nicht gerecht wird. Bei manchen sind es die hohen Bedienkräfte, bei anderen die Erreichbarkeit und bei wieder anderen ist das Plastik so weich, dass sich die ganze Remote beim Betätigen verbiegt. Das limitiert nicht nur die Uphill-Performance des Bikes, weil die Stütze nicht schnell genug auf die benötigte Höhe eingestellt werden kann, sondern raubt auch jede Menge Fahrspaß.
Reifen und Laufradgrößen
Wir werden oft gefragt, ob 27,5”, 29” oder gemischte Laufradgrößen (MX) am besten sind. Die kurze Antwort ist, dass es keine kurze Antwort gibt. Denn die Laufradgröße allein sagt wenig über das Fahrverhalten und die Qualität eines Bikes aus. Laufruhe, Agilität und ein direktes Handling werden von vielen Faktoren bestimmt, die Laufradgröße ist nur einer davon. Jedes Laufradkonzept hat Vor- und Nachteile, die im Gesamtkonzept des Bikes berücksichtigt werden müssen. Das Bike anhand der Laufradgröße auszuwählen macht genauso wenig Sinn, wie es alleine nach dem Federweg zu beurteilen. Also noch mal: Ob das Bike auf 29”, 27,5” oder auf einem 29”-Vorder- und 27,5”-Hinterrad (MX-Laufradkombination) rollt, ist nicht entscheidend.
Für die Reifen gibt es allgemeingültige Empfehlungen: Für das Vorderrad sind 2,6” breite Reifen mehr als genug, da sie für viel Grip und ein definiertes Handling sorgen. Am Hinterrad kann man im Uphill vom erhöhten Grip 2,8” breiter Reifen profitieren. Um ihre Stärken auszuspielen, benötigen sie aber einen geringen Luftdruck. Und um den problemlos nutzen zu können, braucht man eine starke Karkasse, die Pannenschutz und Fahrstabilität bietet. Die recht breiten 2,8”-Hinterreifen wird es in Zukunft immer seltener geben, denn wer nicht die krassesten Uphill-Passagen bewältigen will und ein Grip-Wunder für das Extreme sucht, der ist am Hinterrad mit 2,6” breiten Pneus besser aufgestellt. Generell gilt: Der Reifendruck ist extrem wichtig und hängt sehr stark von Fahrergewicht, Fahrstil, Untergrund und verwendeter Karkasse ab. Auf Touren und Flow-Trails reicht meist ein leichter Reifen, auf anspruchsvollen Strecken braucht man Reifen mit stärkerer Karkasse wie z. B. MAXXIS Doubledown oder Schwalbe Super Gravity. Mehr Infos und Know-how gibt’s in unserem großen Reifen-Vergleichstest.
Laufräder
Carbon oder Aluminium? Der Gewichtsvorteil von Carbon- gegenüber Aluminium-Felgen ist an einem E-Mountainbike marginal und auch das Thema Steifigkeit lässt sich vernachlässigen, weshalb wir hier keinen klaren Vorteil des teuren Materials erkennen können. Für den sportlichen Trail-Einsatz sind Carbon-Felgen ohne robuste und entsprechend schwerere Reifen sogar komplett fehl am Platz. Denn ein Defekt bedeutet bei ihnen einen Totalausfall, während Aluminium-Felgen oftmals mit einer Delle davonkommen und einen noch nach Hause oder durch den Bike-Urlaub bringen.
Zulässiges Gesamtgewicht (zGG) und maximale Zuladung
Wenn man nach der maximalen Zuladung mancher Bikes geht, sind wir fast alle zu schwer! Denn wie auch ein Auto besitzt jedes Bike ein maximal zulässiges Gesamtgewicht, das der Hersteller freigibt und damit gewährleistet, dass das Bike und alle Komponenten den Belastungen standhalten. Nach Abzug des E-Bike-Gewichts vom zGG springen manchmal gerade noch 95 kg als maximale Zuladung für Fahrer und Equipment heraus. Mit einem zGG von 156 kg ist das GIANT Trance X E+ 1 Spitzenreiter in diesem Testfeld. Rund 131 kg bleiben bei ihm für Fahrer und Equipment übrig. Aber auch Cannondale, CENTURION, Mondraker, Moustache und Thömus haben mit 150 kg ein hohes zGG. Die mechanisch limitierenden Ausstattungsteile sind meist Sattelstütze, Laufräder und Federgabel. In der Praxis stoßen schwerere Fahrer bei der Kombination von Hinterbaukinematik und Dämpfer an die Grenzen. Denn um das Fahrwerk optimal auf die maximale Zuladung einzustellen, müsste der Maximaldruck des Dämpfers oftmals überschritten werden. Wenn man das zGG überschreitet, kann das Auswirkungen auf Gewährleistung und Garantieansprüche haben. Die Thematik rückt aktuell immer mehr in den Fokus einiger Hersteller, dennoch gilt weiterhin: In Sachen zulässiges Gesamtgewicht muss sich noch einiges tun und weiterhin mehr Klarheit geschaffen werden.
Service
Beim E-Bike-Kauf sollte man nicht nur Ausstattung, Image, Performance und Preis in Betracht ziehen, sondern auch das Thema Service. E-Mountainbikes benötigen ähnlich wie ein Auto einen regelmäßigen Service – mit einer jährlichen Inspektion ist es nicht getan. Deshalb sollte man beim Kauf die Wartungskosten für Service und Verschleißteile gleich mit einberechnen.
Rahmengröße und Geometrie
Im MTB-Performance-Bereich etabliert sich allmählich, dass man ein Bike anhand der Länge anstatt der Rahmenhöhe auswählt. Niedrige Sitzrohre ermöglichen es, freier zwischen mehreren Größen zu wählen – vorausgesetzt, es passt eine entsprechend lange Teleskopsattelstütze in das Bike. Erste Umsetzungen des Konzepts im E-MTB-Bereich gibt es auch schon – z. B. beim neuen Specialized Levo. Aber auch Santa Cruz, SIMPLON, STEVENS und Mondraker folgen dem Trend und ermöglichen dadurch eine freiere Wahl der Rahmengröße. Dadurch kommt es nicht ausschließlich auf die Körpergröße an, sondern auch auf die Eigenschaften, die man sich von einem Bike erhofft. Mehr Laufruhe oder mehr Agilität? Lieber eine aufrechte oder eine gestreckte Sitzposition? Viele andere Hersteller ignorieren den Trend (noch) und kommen teilweise mit extrem langen Sitzrohren an. Das ist nicht nur oldschool, sondern schränkt den Hub der Sattelstütze und damit die Bewegungsfreiheit stark ein. Negativbeispiele sind das Canyon Spectral:ON und das Thömus Lightrider E2 Pro mit einer Sattelrohrlänge von 480 mm in Größe L.
Bremse
Standfeste und gut dosierbare Vierkolbenbremsen waren zum Glück – mit einer Ausnahme – der Standard in unserem Vergleichstest. Gerade bei günstigeren Ausstattungsvarianten ist das aber nicht immer der Fall. Von hochwertigen und standfesten Bremsen profitieren nicht nur ambitionierte Fahrer, sondern vor allem Einsteiger – Safety first! Zudem sollten es mindestens 200-mm-Bremsscheiben sein. Wer eine der MAGURA-Bremsen im Test fährt, sollte sich gleich ein Entlüftungskit zum Bike anschaffen und seine Service-Skills auffrischen. Während unseres Tests mussten nämlich alle MAGURA-Bremsen mindestens einmal entlüftet werden. Ein wandernder Druckpunkt und minimierte Bremspower sind nicht nur lästig, sondern auch ein Sicherheitsrisiko. Hier sind SRAM und Shimano ihrem deutschen Konkurrenten um einiges voraus.
Display
Von minimalistischer Lösung ohne Display bis hin zum umfangreichen Bordcomputer gibt es mittlerweile alles. Ihr habt also die Qual der Wahl. Wichtig sind eine sturzgeschützte Position von Display und Remote sowie eine intuitive und ergonomische Bedienung. Hier gibt es noch großen Nachholbedarf bei Bosch. Während unseres Tests sind vier Bosch Kiox-Halter gebrochen. Hauptgrund: die exponierte Position und minder stabile Halterung. Die Probleme sind bekannt und einige Hersteller haben schon ihre eigene Kiox-Halterung entwickelt; manche davon sind ein Fortschritt, andere nicht. Shimano und Specialized bieten clevere und vielfältigere Optionen an. Wer auf Minimallösungen steht oder am liebsten ganz auf Displays verzichten möchte, wird bei ihnen fündig. Mit der neuen TCU 2, auch MasterMind genannt, kommt beim Levo erstmals ein ins Oberrohr integriertes Display zum Einsatz – die nächste Evolutionsstufe des Ökosystems von Specialized. Wer hingegen einen Bordcomputer wie beim Auto möchte, greift zum Bosch Nyon. Das Nyon-Display ist mit reichweitenbasierter (Offline-)Navigation, großem Touchdisplay und Diebstahlschutz vor allem für Tourenfahrer interessant und für alle, die auf Daten stehen. Wer nur gelegentlich ein Navi am E-MTB braucht, der kann auch sein Garmin-, SIGMA- oder Wahoo-GPS-Gerät mit dem Bike verbinden. Alle Infos zum besten Navigationsgerät am E-Mountainbike findet ihr im Navi-Vergleichstest auf unserer Website.
Alltagsausstattung
Mehr und mehr Hersteller berücksichtigen die Kundenwünsche nach Alltagsausstattung an sportlichen E-MTBs. Andere widersetzen sich dem Trend. Dabei ist die Frage der Sinnhaftigkeit eigentlich ganz einfach: Viele Kunden, gerade Neueinsteiger, nutzen ihr E-Mountainbike nicht nur für die Sonntagstour und die Feierabendrunde, sondern auch zum (Ganzjahres-)Pendeln. Ständeraufnahme und Anhänger-Freigabe haben geringen Einfluss auf die Performance und bieten nur Vorteile für diejenigen, die es brauchen. Warum also nicht solche Features für die Kunden bereitstellen? Gleiches gilt für perfekt passende Schutzbleche, die speziell für diese Modelle designt und freigegeben sind und bei denen man als Kunde sicher sein kann, dass sie weder am Lack scheuern noch beim Einfedern des Fahrwerks anschlagen. Denn dadurch verhindert man als Hersteller auch, dass sogenannte Frankenstein-Bikes durch die Gegend fahren – also Bikes mit zusammengestückelten und teilweise selbst gebauten Alltagslösungen, die nicht nur unschön aussehen und schlecht für das Markenimage sind, sondern auch nicht richtig funktionieren und dem Kunden eines solch teuren Bikes ein minder tolles Erlebnis bieten. Auch eine Lichtanlage, wie sie bereits an manchen Bikes im Testfeld zum Einsatz kommt, erhöht die Ganzjahres-Usability. Wer noch kein Licht hat, aber eines möchte, sollte sich am besten vor dem Kauf informieren. Viele Hersteller haben die Kabel für eine einfache Montage bereits verlegt. Dann ist Nachrüsten ein Kinderspiel, wie z. B. beim Haibike.
Smartphone-Apps und Motor-Individualisierung
Smartphone-Apps haben mittlerweile alle Motoren-Hersteller. Die Spanne reicht von Alibi-Apps mit geringem Funktionsumfang wie Routen-Tracking und Analyse mit Upload-Funktion auf Strava und Komoot bis hin zu umfangreichen Apps, mit denen der Motor individuell eingestellt werden kann. Bei Bikes mit Shimano- oder Specialized-Motoren können die Fahrstufen des Motors via App an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Beim neuen Shimano EP8-Motor könnt ihr sogar zwei unterschiedliche Profile abspeichern. Bosch hingegen gibt Kunden nicht die Möglichkeit, die Unterstützungsmodi individuell anzupassen.
Geräuschkulisse
Kette, Kabel, Akku – bei komplexen E-Mountainbikes kann vieles klappern, knarzen oder andere nervige Geräusche von sich geben, wenn das Bike Schlägen und Vibrationen vom Trail ausgesetzt ist. Auf kurzen Probefahrten beim Händler können bereits kleine Treppen oder simple Bordsteinkanten Akustikprobleme aufzeigen. Darüber hinaus erzeugt der Motor selber unter Last eine permanente Geräuschkulisse, die je nach Gangwahl, Trittfrequenz und sogar von System zu System unterschiedlich ist. Die wichtigsten Flops des Vergleichstests: Alle Bosch- und Shimano-Motoren klappern beim Einfedern des Hinterbaus. Bei den mechanischen und elektronischen Motorengeräuschen spielt vor allem der Resonanzkörper des Rahmens eine große Rolle: In dem einen E-Mountainbike verstärkt der Rahmen die Geräusche und das Motorensystem ist deshalb unüberhörbar; in einem anderen Bike agiert das gleiche Motorsystem dank guter akustischer Dämpfung leise.
Ergonomie
Die Ergonomie von Sattel, Griffen und Cockpit ist so individuell wie ihr selbst. Hier geht Probieren über Studieren. Generelle Empfehlungen sind deshalb so gut wie nicht möglich. Für die individuelle Beratung gibt es Spezialisten am Markt, wie z. B. SQlab und Selle Italia, die euch behilflich sind. Auch ein Bike-Fitting kann der Schlüssel zum Erfolg sein.
Cockpit-Ergonomie, Erreichbarkeit von Hebeln, die richtigen Druckpunkte und Auslösekräfte sind super wichtig. Bestes Negativbeispiel: MAGURA Shiftmix-Schellen. Die Einstellbarkeit ist, besonders in Kombination mit SRAM AXS-Schalthebeln, eine Katastrophe. Selbst die größten Tester mit den größten Händen hatten zu kurze Finger, um ohne Umgreifen schalten zu können. Was bringt die beste Schaltung, wenn man nicht an den Trigger dafür kommt? Unser Tipp: Die rechte MAGURA-Shiftmix-Klemmschelle auf die linke Seite montieren und andersherum.
Teil 5: Akkukonzepte und Reichweite der E-Mountainbikes im Vergleichstest – Mehr ≄ besser!
Wie viel Akkukapazität braucht es tatsächlich? Eine schwierige Frage ohne pauschale Antwort – denn Reichweite wird von viele Faktoren beeinflusst. Trotzdem können wir mit eurer Hilfe einige klare Aussagen treffen. Warum Akkus nicht noch größer werden sollten und warum viele E-Biker gar nicht mehr Reichweite brauchen, lest ihr hier.
Wir suchen in diesem Vergleichstest den besten Allrounder, der auf Touren und auf dem Trail die beste Performance bietet. Das Akkukonzept spielt dabei eine wichtige Rolle und auch eine gewisse Akkukapazität kann von Vorteil sein, aber viel ist nicht automatisch besser. Denn mehr Akkukapazität bedeutet mehr Gewicht und durch die größeren Baumaße des Akkus häufig auch eine schlechtere Positionierung für die Gewichtsverteilung. Und die Gewichtsverteilung ist entscheidend, schließlich bestimmt sie maßgeblich das Handling eines Bikes.
Wie beim Gesamtkonzept des Bikes ist es auch beim Akkukonzept: Essenziell ist, dass es zu euch und euren individuellen Anforderungen passt. Fahrergewicht, Reifenwahl, Reifendruck, Außentemperatur, Unterstützungsstufe, Streckenprofil und viele weitere Faktoren beeinflussen die reale Reichweite – absolute Angaben sind deshalb nicht nur falsch, sondern vor allem irreführend. Viel wichtiger ist, dass ihr euch Gedanken darüber macht, wie ihr mit dem E-MTB fahrt bzw. fahren wollt. Immerhin könnt ihr nur so herausfinden, welches Akkukonzept zu euch passt. Fahrt ihr hauptsächlich in den stromsparenden Modi oder lieber mit voller Power? Wie lang sind eure Touren und wie viele Höhenmeter fahrt ihr dabei? Wie sieht es mit eurem Gewicht aus? Zu Menschen jenseits der 90 kg passt ein anderes Akkukonzept als zu 60-kg-Fliegengewichten.
Eigentlich ist es ganz einfach. Wer den Akku nicht leer fährt, schleppt nur unnötiges Gewicht mit. Die Folge? Handling und Fahrspaß leiden. Deshalb gilt: so wenig Akkukapazität wie möglich und so viel wie nötig.
Bei modernen Allround-E-MTBs sind die aktuell verbauten 625–725 Wh der Sweetspot für die meisten und bieten einen guten Kompromiss aus Gewicht, Reichweite und Gewichtsverteilung. Das ist nicht nur unsere Meinung, sondern auch eure. Die Ergebnisse unserer Vorjahres-Leserumfrage 2019 haben gezeigt, dass einer der Hauptgründe für die Frage nach mehr Akkukapazität die Angst war, ohne Saft liegen zu bleiben. Und das, obwohl es den meisten noch nie passiert ist! Letztes Jahr noch haben viele von euch den Wunsch nach mehr Akkukapazität geäußert. Angestrebt wurden 600–700 Wh. Jetzt, ein Jahr später, gelten 625–725 Wh bei Allround-E-MTBs als Standard. Die logische Konsequenz, die man annehmen könnte: Die Gier nach mehr Wattstunden ist Vergangenheit und auch der Wattstundenschwanzvergleich hat allmählich ein Ende. Tja, falsch gedacht! Denn die Realität sieht leider anders aus: E-Mountainbikes mit internen Akkus bis zu 900 Wh sind zwar nicht Teil des Testfelds, es gibt sie aber schon. Im Bereich von sportiven E-Mountainbikes sehen wir allerdings den Sinn von größeren Akkus nicht. Für die meisten von uns sind 600–700 Wh völlig ausreichend. Und wie bereits erwähnt, macht mehr Akkukapazität das Bike in der Regel nicht besser, sondern schlechter. Auch zukünftige Technologien sollten dafür genutzt werden, wieder kleinere und leichtere Akkus zu bauen, die es Bike-Ingenieuren ermöglichen, leichtere E-Mountainbikes zu entwickeln. Noch größere Akkus braucht es nicht.
Die richtige Frage lautet: Welches Akkukonzept passt zu mir? Und nicht: Welches E-MTB hat die größte Reichweite?
Im Testfeld gibt es auch Bikes, die gegen den Strom schwimmen und bewusst kleinere Akkus verbauen. Allen voran das Specialized S-Works Turbo Levo SL und das ROTWILD R.X375 ULTRA. Sie heben E-Mountainbiken auf das nächste Level, machen es intuitiver und spaßiger. Das Handling der Bikes ist phänomenal und für viele ambitionierte (E-)Mountainbiker gibt es damit eigentlich keinen Grund mehr, ein analoges Mountainbike zu fahren. Aber auch wer meist sowieso nur im stromsparenden Eco-Modus fährt, könnte Light-E-MTBs interessant finden. Schließlich hängt die Reichweite bei den meisten E-MTB-Light-Konzepten mehr von der körperlichen Fitness und nicht so stark von der Akkukapazität ab. Zudem gibt es modulare Akkukonzepte mit einem externen Range-Extender, der die Reichweite erhöht – so auch am Levo SL. Die Motorpower ist dabei von Konzept zu Konzept unterschiedlich und reicht von 35 Nm wie im Specialized Levo SL bis zu 85 Nm im ROTWILD R.X375. Ein weiteres spannendes Konzept besitzt das Lapierre Overvolt GLP 2 Team. Es kommt mit Bosch Performance Line CX-Motor und einem externen Bosch-Akku mit 500 Wh, der fast horizontal über dem Tretlager verbaut ist. Der niedrig gehaltene und zentrale Massenschwerpunkt ist einer der Hauptgründe für das herausragenden Handling des Lapierre. Kein anderes Bike im Test bietet so viel Agilität und Pop bei gleichzeitig extremer Laufruhe und Sicherheit.
Wer hingegen nach reichlich Akkukapazität Ausschau hält, sollte sich Bikes mit DualBattery-System genauer anschauen. Sie umfassen einen integrierten Standard-Akku mit 500–630 Wh Kapazität in Kombination mit einem optionalen externen Zusatzakku (ca. 250–600 Wh), der sich am Unterrohr des Bikes anbringen lässt. So schleppt man das zusätzliche Gewicht nur dann mit, wenn es wirklich benötigt wird. DualBattery-Systeme sind ideal für schwere Fahrer und alle, die häufig sehr lange Touren unternehmen. Auch für Touren ohne Lade-Infrastruktur oder den Alpencross sind sie gut geeignet. Zum Einsatz kommt dieses System z. B. bei SIMPLON und GIANT. Weitere Infos gibt es in unserem separaten Artikel über die wichtigsten Akkukonzepte.
Teil 6: Was ist das beste E-Mountainbike 2021? Die Verlierer und Gewinner sowie weitere Bike-Empfehlungen
Die Bikes in unserem großen Vergleichstest sind die spannendsten und vielversprechendsten auf dem E-Mountainbike-Markt. Doch manche haben im Test enttäuscht, während andere sich wacker geschlagen haben und wieder andere die Benchmark in Sachen Performance sind. Hier kommen Gewinner, Verlierer und Bikes für spezielle Einsatzzwecke.
Welches Bike gewinnt unseren großen Vergleichstest und darf sich mit dem Titel „Das beste E-MTB 2021“ rühmen? Welches Bike nimmt es mit jedem Trail auf und kann die Ansprüche von Einsteigern, Fortgeschrittenen und Profis gleichermaßen befriedigen? Die Antwort ist klar! Kein Bike schafft es so gut, nahezu unvereinbare Gegensätze in sich zu vereinen wie das MERIDA eONE-SIXTY 10K 2021.
Es ist sicher, schnell, gutmütig, laufruhig, verspielt und präzise zugleich und vermittelt in jedem Terrain und für jede Könnerstufe maximalen Fahrspaß. MERIDA hat mit dem eONE-SIXTY 10K 2021 ein Bike erschaffen, das die neue Benchmark in Sachen Trail-Performance ist – für alle, vom Einsteiger bis zum Profi. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es nicht nur einen anderen Motor und größeren Akku, sondern auch einige Detailverbesserungen spendiert bekommen, die es zum perfekten Allrounder auf jedem Trail machen. Zudem glänzt es mit einer sehr gelungenen Integration des Motorsystems in den durchdachten Carbonrahmen und einer tadellosen Ausstattung. Das MERIDA eONE-SIXTY 10K ist der verdiente Testsieger unseres großen Vergleichstests mit den 25 vielversprechendsten E-MTBs und damit das beste E-Mountainbike 2021. Glückwunsch!
Es war ein knappes Rennen um unseren begehrten Kauftipp! Die Kandidaten: Moustache Samedi 29 Trail 8, SCOTT Ransom eRIDE 910 und Whyte E-150 RS 29ER V1. Alle drei Bikes gehören in Sachen Handling und Performance nicht nur zu den besten Bikes im Testfeld, sondern können auch mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Geht es um Traktion und Komfort, hat das Moustache die Nase vorne. Es ist ein super Gesamtpaket für preisbewusste Einsteiger und Alpinisten sowie Tourenfahrer, die sich auch mal ins Gelände wagen. Dennoch hat es nicht ganz zum Kauftipp gereicht. Warum? Weil das Moustache Samedi auf Flowtrails und bei Highspeed Schwächen offenbart. Ähnlich ist es beim Whyte: Es punktet mit einem brillanten Schwerpunkt und einer super Trail-Performance vor allem bei sportlichen Trail-Bikern, ist mit seinem fordernden Handling jedoch nicht für jeden Fahrertyp geeignet. Zudem fehlt es dem Rahmen an Liebe zum Detail und die Verarbeitungsqualität ist nicht auf dem Niveau der Konkurrenten.
Egal ob auf Flowtrails, technischen Singletrails, im Bikepark oder auf der Tour – das SCOTT Ransom eRIDE 910 ist ein wahrer Allrounder, der in jeder Disziplin überzeugt. Es ist mit seinem intuitiven Handling für Einsteiger interessant und liefert gleichzeitig erfahrenen Piloten enorme Reserven. Es vermittelt Fahrspaß, verleiht gleichzeitig immenses Selbstvertrauen und steht in direkter Konkurrenz zu den besten und teuersten Bikes im Testfeld. Mit 6.999 € ist es aber deutlich günstiger als die meisten anderen Bikes im Test. Damit erhält es absolut verdient unseren Kauftipp!
Weitere E-Mountainbike-Empfehlungen
Viele der 25 Bikes im Testfeld konnten mit einem stimmigen Gesamtkonzept und exzellenten Fahreigenschaften für einen bestimmten Einsatzzweck überzeugen – allerdings nicht als Alleskönner. In ihrem Spezialgebiet gehören sie zu den besten Bikes am Markt und sind hier teilweise sogar besser als der Testsieger oder Kauftipp. Doch es gibt auch Bikes im Test, die nirgends richtig überzeugen konnten, im direkten Vergleich klar hinter der Konkurrenz zurückfallen und – so leid es uns tut – für kaum jemanden oder niemanden zu empfehlen sind. Und das, obwohl sie gleichfalls zigtausend Euro kosten! Es gibt klare Gewinner, aber eben auch klare Verlierer in unserem Vergleichstest. Im Folgenden haben wir für Trail-Allrounder, Flow- und Spaßhungrige, Highspeed-Junkies, Tourenfahrer und schwere Fahrer spannende Alternativen und Empfehlungen zusammengestellt. Um Enttäuschungen nach dem Kauf zu vermeiden, gibt es auch eine Übersicht über die Verlierer, die nicht überzeugen konnten und die wir euch nicht empfehlen.
Weitere empfehlenswerte Allrounder für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis
Wer auf der Suche nach einem Trail-Allrounder ist, sollte sich neben dem Testsieger MERIDA auch das SIMPLON Rapcon Pmax, das Trek Rail 9.9 X01 und das Mondraker Crafty Carbon XR genauer anschauen. Einsteiger finden mit dem SIMPLON und Mondraker gutmütige und vielseitige Bikes, die reichlich Fahrspaß vermitteln. Im Vergleich zum Testsieger MERIDA muss man bei beiden zwar kleine Abstriche in Sachen Ausstattung und Verarbeitung hinnehmen, dafür können beide mit ihrer Vielseitigkeit sowie ihrer hervorragenden Up- und Downhill-Performance die meisten anderen Bikes im Test hinter sich lassen. Geübte Piloten mit einem aktiven Fahrstil finden mit dem Trek eine spannende Alternative, die auf jedem Trail überzeugt und mit einem super Kompromiss aus verspieltem Handling und Laufruhe bei Highspeed überzeugt. Die Verarbeitung ist hervorragend, bei der Ausstattung herrscht vor allem bei den Reifen Nachholbedarf.
Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen für Flowtrails und Fahrspaß
Ihr steht auf leichtfüßige E-Mountainbikes mit einem super Handling, die euch ein Grinsen ins Gesicht zaubern? Dann kommt ihr an den beiden Light-E-MTBs im Test nicht vorbei. Sie überzeugen nicht nur mit ihrem innovativen und durchdachten Gesamtkonzept, sondern sind auch die aktuelle Speerspitze in Sachen Agilität. Mit ihnen wird jeder Flowtrail zum Spielplatz! Das Specialized S-Works Turbo Levo SL empfehlen wir für Einsteiger und Profis, die ein gutmütiges und intuitives Handling suchen, genauso wie für sportlicher Biker, die gerne mit dem Gelände spielen. Es kann zudem mit ordentlich Reichweite und Langstreckenkomfort punkten und eignet sich daher auch als Touren-Bike – vorausgesetzt die Kondition stimmt, denn es hat mit großem Abstand die geringste Motorpower im gesamten Testfeld. Das ROTWILD R.X375 ULTRA erfordert hingegen eine gute Fahrtechnik und ist in den Händen eines geübten Piloten besser aufgehoben. Ihm gelingt es, Agilität und Leichtigkeit mit reichlich Motorpower und dadurch auch Uphill-Spaß zu kombinieren. Es schreckt auch nicht vor Highspeed-Ballern zurück, solange ihr den richtigen Reifen dafür aufgezogen habt. Ihr wollt den hohen Preis der beiden Light-E-MTBs im Test nicht zahlen, aber auch nicht auf ein super Handling verzichten? Dann schaut euch das Whyte E-150 RS 29ER V1 für 6.999 € an! Es ist zwar schwerer, aber sehr spaßig und wendig, weil sein Schwerpunkt trotz großem Akku und kraftvollem Motor so ausgeklügelt ist.
Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen für Highspeed-Junkies und Bikepark-Fans
Ihr seid am liebsten auf Highspeed-Strecken unterwegs und seht den Uphill nur als Mittel zum Zweck an? Dann sind diese Empfehlungen genau das Richtige für euch. Das heißt aber nicht, dass die vorgeschlagenen Bikes nicht gut klettern. Manche sind sogar richtige Asse bergauf! Das schnellste und krasseste Bike bei Highspeed-Geballer ist das Lapierre Overvolt GLP 2 Team. Es geht mit seinem Konzept rund um einen kleinen, externen 500-Wh-Akku eigene Wege und diese Strategie geht voll auf. Es vereint Laufruhe und Agilität wie keiner seiner direkten Konkurrenten und hat ein außergewöhnliches Handling, das fordernd, aber auch belohnend und daher nur für erfahrene Biker zu empfehlen ist!
Der letztjährige Testsieger, das Specialized S-Works Turbo Levo, wurde für 2021 komplett neu überarbeitet. Wir hatten die exklusive Ehre, das Bike bereits vorab für unseren Vergleichstest zu erhalten und ausgiebig zu testen. Und das war auch wichtig, denn das Turbo Levo ist deutlich komplexer geworden und hat bei der Grunderneuerung Allround-Qualitäten und Langstreckenkomfort eingebüßt, dafür aber einen Performance-Sprung auf dem Trail hingelegt! So kann es zwar seinen Titel als bester Allrounder nicht verteidigen, in technischem Gelände macht ihm bergauf wie bergab aber niemand etwas vor. Seine Paradedisziplinen: schnelle ruppige Trails und gebaute Bikepark-Strecken. Mit der nächsten Evolutionsstufe der Turbo Connect Unit – dem Mastermind – inklusive hochauflösendem Display im Oberrohr, überarbeiteter Motor-Software und neuen Individualisierungsmöglichkeiten hebt das Team von Specialized sein Ökosystem um den überarbeiteten Specialized 2.2-Motor auf die nächste Stufe und ist der Konkurrenz in Sachen Usability und Features wieder einen Schritt voraus, und zwar einen großen! Auch die Liebe zum Detail ist, typisch Specialized, auf höchstem Niveau. Wer auf die einzigartigen Features verzichten kann und nicht so viel Wert auf eine gute Uphill-Performance im technischen Gelände legt, sondern möglichst schnell auf dem Forstweg zum nächsten Traileinstieg shutteln möchte, sollte sich auch das Santa Cruz Bullit X01 RSV Air und das FLYER Uproc6 9.50 ansehen. Sie sind – wie auch das Levo – dem Lapierre dicht auf den Fersen, wenn es um die Downhill-Performance im Bikepark geht.
Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen für schwere Fahrer
Das höchste zulässige Gesamtgewicht (zGG) und auch die höchste maximale Zuladung im Test hat das GIANT Trance X E+ 1. Doch was die Performance auf dem Trail angeht, kann das Bike nicht mit den besten Allroundern mithalten, die ebenfalls eine hohe maximale Zuladung haben. Wer nach einem Bike mit einer hohen maximalen Zuladung um die 125 kg und guten Allroundeigenschaften sucht, sollte sich das Thömus Lightrider E2 Pro und das Cannondale Moterra Neo Carbon 1 genauer anschauen. Wer hingegen lieber in verblocktem Terrain unterwegs ist und es auch gerne mal richtig krachen lässt, findet mit dem Mondraker Crafty Carbon XR das passende Bike.
Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen von Sonntagstour bis Alpencross
Das SIMPLON Rapcon Pmax ist nicht nur ein super Allrounder mit einem hervorragenden Handling, sondern auch eines der besten Touren-Bikes im Testfeld. Dank des verbauten FOX E-Live Valve-Systems gibt es keinen Kompromiss aus Effizienz und Komfort mehr – das SIMPLON schafft dank des innovativen Fahrwerks beides zugleich. Das optional erhältliche DualBattery-System mit zusätzlichen 500 Wh Akkukapazität macht es außerdem zum Alpencross-König.
Hätte das SIMPLON nicht das FOX E-Live Valve-System, wäre ihm das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon überlegen mit seiner entspannten Sitzposition, dem fein ansprechenden Fahrwerk und dem großen Bosch Nyon-Display mit umfangreichen Navigationsfunktionen auf Schotter- Wald- und Wiesenwegen. Für Tourenfahrer, die unbekannte Routen erkunden möchten und es auf dem Trail entspannter angehen lassen, ist das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon perfekt!
Egal ob auf der Forststraße, spaßigen Pfaden oder im technischen Gelände, bergauf ist das Moustache Samedi 29 Trail 8 ungeschlagen. Und auch sein Komfortlevel ist auf Spitzenniveau! Es kann zwar nicht mit einem ausgeklügelten System wie dem FOX E-Live Valve am SIMPLON oder einem Navi wie am CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon punkten, dafür aber mit einem intuitiven Handling und fairen Preis. Einsteiger, Alpinisten und Tourenfahrer, die sich auch mal ins Gelände wagen und nicht mehr als 6.400 € ausgeben wollen, finden mit dem Moustache ihr Bike.
Die Verlierer des Tests
Motorintegration, Rahmendetails und Look des CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox sind super gelungen, in Sachen Fahrperformance muss es sich der gesamten Konkurrenz bergauf wie bergab geschlagen geben – auch seinem kleineren Bruder mit weniger Federweg. Der auf Komfort und Traktion ausgelegte Hinterbau lässt es am Boden kleben und jegliche Fahrerimpulse verpuffen. Dadurch leidet nicht nur die Performance, sondern auch der Fahrspaß.
Das Ducati TK-01RR hinterlässt bei der Test-Crew gemischte Gefühle. Zum einen sammelt es Punkte mit seinem extravaganten Moto-Style-Look und reichlich Komfort auf Touren. Doch sobald es auf den Trail geht, kann das Ducati nicht mit der Konkurrenz im Testfeld mithalten. Die Hauptgründe sind sein vergleichsweise träges Handling, das hohe Gewicht, die Hinterbau-Performance sowie Schwächen in der Ausstattung.
Mit 726 Wh großem Akku und gleichzeitig ausgewogener Lastverteilung, gutmütigem Handling und komfortabler Sitzposition spricht das STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF besonders Tourenfahrer an, die ausschließlich auf Forst- und Waldwegen unterwegs sind. Allerdings ist die Verarbeitungsqualität unterdurchschnittlich: Das Akku-Cover löst sich gerne mal ab und der Hinterreifen reibt in Kurven am Rahmen. Und auch in seiner Paradedisziplin Touren kann es aufgrund seiner unterdimensionierten und schwachen Hinterradbremse und der geringeren Effizienz nicht mit den besten Touren-Bikes im Test mithalten. Geht es auf den Trail, fällt das E-Inception AM 9.7 GTF ans Ende des Testfelds zurück. Vor allem die Abstimmung des Hinterbaus und die Hinterradbremse setzen der Trail-Performance und dem Fahrspaß deutlich früher ein Ende als bei der Konkurrenz.
Alle Bikes des Vergleichstest in der Übersicht:
Cannondale Moterra Neo Carbon 1 (Zum Test) | Canyon Spectral:ON CF 9 (Zum Test) | CENTURION No Pogo F3600i (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT Kiox (Zum Test) | Ducati TK-01 RR (Zum Test) | FLYER Uproc6 9.50 (Zum Test) | FOCUS JAM² 6.9 NINE (Zum Test) | GIANT Trance X E+ 1 (Zum Test) | Haibike AllMtn 7 (Zum Test) | KTM Macina Kapoho Prestige (Zum Test) | Lapierre Overvolt GLP 2 Team (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 10K (Zum Test) | Mondraker Crafty Carbon XR (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Trail 8 (Zum Test) | ROTWILD R.X375 ULTRA (Zum Test) | Santa Cruz Bullit X01 RSV Air (Zum Test) | SCOTT Ransom eRIDE 910 (Zum Test) | SIMPLON Rapcon PMAX (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo SL (Zum Test) | STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF (Zum Test) | Thömus Lightrider E2 Pro (Zum Test) | Trek Rail 9.9 X01 (Zum Test) | Whyte E-150 RS 29ER V1 (Zum Test)
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Words: Felix Stix, Jonas Müssig, Robin Schmitt, Rudolf Fischer Photos: Valentin Rühl, Robin Schmitt, Jonas Müssig, Markus Frühmann, Christoph Bayer