Das neue CENTURION No Pogo R25i 2022 setzt auf den brandneuen Bosch Performance Line CX Smart System-Motor und einen riesigen 750-Wh-Akku. Wir hatten die exklusive Möglichkeit, das auf 250 Stück limitierte No Pogo R25i für euch zu testen. Wie schlägt sich das E-Mountainbike mit 29”-Laufrädern und 160 mm Federweg auf dem Trail?
Das CENTURION No Pogo R25i ist das erste E-Mountainbike in dem wir den neuen Bosch Performance Line CX Smart System für euch testen konnten. Hier gehts zu unserem Test des neuen Bosch-Motors.
Mit dem neuen No Pogo R25i feiert CENTURION das 25-jährige Bestehen der No Pogo-Modellreihe. Setzte die erste Generation des Fullys noch auf reine Muskelkraft, steckt im Zentrum des exklusiven, auf 250 Stück limitierten E-Mountainbikes R25i der brandneue Bosch-Motor mit neuem Display, neuer Remote und neuem 750-Wh-Akku. Letzterer sitzt im Unterrohr des sehr schick lackierten Aluminiumrahmens, der je nach Lichteinstrahlung seine Farbe zwischen poppigem Lila und sehr dunklem Blau oder Grün wechselt: ausgesprochen schick! Das i-Tüpfelchen am 7.399 € teuren 2022er No Pogo-Spitzenmodell sind die CENTURION-typischen Piktogrammen rund um die Bedienelemente am Rahmen, die Auflagennummer auf dem Oberrohr und die Detailverliebtheit, mit der die Entwickler zugange waren.


Statt auf den vor 25 Jahren üblichen und unumstrittenen 26”-Laufrädern rollt das R25i nun auf 29”-Schlappen und setzt auf 155 mm Federweg am Heck und eine 160-mm-Federgabel an der Front. Neben dem Fahrwerk des 26,72 kg schweren E-Mountainbikes stechen vor allem die hauseigenen Kurbeln und das Kettenblatt sowie das Motorcover mit „Kühlergrill“ ins Auge, die das Bike in Sachen Sexappeal extrem aufwerten. CENTURION baut den Bosch Performance Line CX auch in der neuesten Generation einige Millimeter aus der Mitte versetzt ein, um ihn besser im Hauptrahmen unterzubringen. Die schicken Kurbeln und das hochwertige Kettenblatt kompensieren diesen Versatz, wodurch das No Pogo seinen Fahrer genau mittig auf dem Bike positioniert.



Der neue Bosch Smart System-Motor im CENTURION No Pogo
Highlight des No Pogo R25i ist der brandneue Bosch Performance Line CX Smart System-Motor. Was an ihm alles im Detail neu ist, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Artikel über das neue Smart System. Zusammen mit ihm geben auch das hochauflösende Kiox 300-Display und die neue Bosch LED-Remote ihr Debüt am No Pogo. Mit dem neuen Bosch Smart System habt ihr wie beim No Pogo F3600i, das auf den Shimano EP8-Motor setzt, die Wahl: Ihr könnt mit oder ohne Display unterwegs sein. Auch die Unterstützungsstufen lassen sich in Zukunft mit der Bosch eBike Flow-App an eure Vorlieben anpassen. Davon abgesehen ändert sich das Fahrverhalten des 85 Nm starken Motors in der neusten Generation nicht.
Der neue PowerTube 750-Akku ist um einiges länger und schwerer als sein 625 Wh großer Vorgänger. Dennoch konnte CENTURION den neuen Energiespeicher nicht zuletzt dank des neuen Connectors am Akku noch niedriger im Unterrohr positionieren. Der Akku lässt sich gewohnt einfach aus dem Unterrohr entnehmen und ist von einem Akkucover geschützt. Die riesige Öffnung im Unterrohr fällt wegen der Länge des PowerTube 750-Akkus noch größer aus als beim bisherigen Modell mit PowerTube 625 – trotzdem büßt das No Pogo R25i auf dem Trail in unserem ersten Test nicht spürbar an Steifigkeit ein. Das gesamte System rund um den neuen Motor ist – mit einer Ausnahme – vorbildlich in das Bike integriert. Vor allem der Ladeport überzeugt mit seinem klasse Cover, das zum Laden im Sitzrohr verschwindet. Einzig ein Plastikcover, das eine Öffnung im Oberrohr verdeckt, stört die sonst so gelungene Integration und Optik. Unsere Vermutung: Damit macht CENTURION das No Pogo fit für die Zukunft des modularen Bosch Display-Systems.










Die Ausstattung des CENTURION No Pogo R25i im Test
Neben Kurbeln und Kettenblatt setzt CENTURION auch im Cockpit des limitierten No Pogo R25i auf Alukomponenten der Hausmarke PROCRAFT. Highlight ist die Kombination aus dem 780 mm breiten PROCRAFT Trail Pro 35-Lenker und dem Trail Expert-Vorbau: Der Lenker führt das Kabel der Bosch LED-Remote im Inneren zum Vorbau und dadurch werden dann alle Züge in den Hauptrahmen geleitet. Auf Kabelports am Rahmen kann CENTURION konsequent verzichten – clean! Die Lezyne E1000-Lampe zieht ihren Strom direkt aus dem PowerTube 750-Akku. Beim Fahrwerk war für die Limited Edition das Beste gerade gut genug. Ein FOX Factory-Fahrwerk mit 38 GRIP2-Federgabel und DHX-Stahlfederdämpfer sorgt für 160 mm Federweg an der Front und 155 mm am Heck. Die 85 Nm Drehmoment des neuen Bosch Systems überträgt eine Shimano XT 12-fach-Schaltung ans Hinterrad. Auch die Vierkolbenbremse trägt den XT-Schriftzug und kommt in Serie ohne ICE-TECH-Technologie, aber dafür mit einer 220-mm-Scheibe an der Front und 200 mm am Heck. Cool! An unserem Test-Bike mussten wir noch auf die größere Scheibe am Vorderrad verzichten. Neben dem Fahrwerk sorgen auch die 2,5” breiten MAXXIS ASSEGAI-Reifen mit extra weicher 3C MaxxGrip-Gummimischung vorne für ordentlich Traktion. Für schwerere oder besonders schnelle Fahrer wäre die robustere Doubledown-Karkasse vor allem am Hinterrad die bessere Wahl als die verbaute EXO+ Variante.




CENTURION No Pogo R25i
7.399 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX Smart System 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 750 Wh
Display Bosch Kiox 300 & LED Remote
Federgabel FOX 38 Factory GRIP2 160 mm
Dämpfer FOX DHX Factory 155 mm
Sattelstütze FOX Transfer Factory 125 - 175 mm
Bremsen Shimano XT 4-Kolben 220/200 mm
Schaltung Shimano XT 1x12
Vorbau PROCRAFT Trail Expert 50 mm
Lenker PROCRAFT Trail Proo 35 ICR 780 mm
Laufradsatz DT Swiss HX1501 29"
Reifen MAXXIS ASSEGAI EXO+ 2,5"
Technische Daten
Größe S M L XL
Gewicht 26,72 kg
Zul. Gesamtgewicht 150 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 123 kg
Anhänger-Freigabe N/A
Ständeraufnahme N/A
Die Geometrie des CENTURION No Pogo 2022
Mit dem Wechsel auf das neue Bosch-Motorsystem hat CENTURION nicht nur Displays und Remotes im Cockpit angepasst, sondern den kompletten No Pogo-Alurahmen grundlegend überarbeitet, der in vier Größen von S bis XL verfügbar ist. Unser Test-Bike in M setzt auf 455 m Reach, die mit einer hohen Front (633 mm Stack) kombiniert werden. Der ohnehin recht steile Sitzwinkel (76,5°) flacht ohne ausgeprägten Knick im Sitzrohr auch mit zunehmendem Sattelauszug nicht signifikant ab. In Kombination mit den 460-mm-Kettenstreben positioniert das No Pogo seinen Fahrer bergauf angenehm zentral im Bike. Die wichtigste Änderung zum aktuellen Modell ist das deutlich kürzere Sitzrohr. In Größe S und M lässt es ausreichend Bewegungsfreiheit zu, während der Sprung zu L (460 mm) und XL (500 mm) ungewöhnlich groß ist. So lässt sich die Größe des No Pogo nur bedingt nach den gewünschten Fahreigenschaften wählen.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 400 mm | 420 mm | 460 mm | 500 mm |
Oberrohr | 582 mm | 607 mm | 634 mm | 661 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 110 mm | 120 mm | 130 mm |
Lenkwinkel | 65° | 65° | 65° | 65° |
Sitzwinkel | 76,5° | 76,5° | 76,5° | 76,5° |
Kettenstrebe | 460 mm | 460 mm | 460 mm | 460 mm |
Tretlagerabsenkung | 30 mm | 30 mm | 30 mm | 30 mm |
Radstand | 1220 mm | 1245 mm | 1274 mm | 1303 mm |
Reach | 430 mm | 455 mm | 480 mm | 505 mm |
Stack | 633 mm | 633 mm | 642 mm | 651 mm |

Das CENTURION No Pogo R25i im exklusiven ersten Test
Trotz steilem Sitzwinkel und zentraler Position im Bike ist das CENTURION No Pogo R25i richtig komfortabel. Dank der hohen Front verteilt sich die Last sinnvoll zwischen Händen und Hintern. In Kombination mit dem fein ansprechenden FOX-Stahlfederdämpfer lassen sich die 750 Wh des Akkus auch auf ganz langen Touren problemlos ausnutzen.
Geht es an Schotterrampen oder auf dem Singletrail bergauf, überzeugt das No Pogo mit ordentlich Traktion und lässt das Hinterrad auch über Wurzeln und Kanten nur selten durchdrehen. So erklimmt das No Pogo auf Touren fast alle Uphills gelassen. Erst an steilen Stufen muss das Gewicht trotz der zentralen Sitzposition aktiv nach vorne verlagert werden, um das Vorderrad auf dem Boden zu halten.


Im Downhill ist das neue CENTURION No Pogo R25i gutmütig und intuitiv zu beherrschen. Dabei fühlt es sich auf naturbelassenen Trails und Pfaden am wohlsten und liefert stets den nötigen Grip, um Hindernisse problemlos zu überrollen. Besonders in offenen Kurven folgt das Vorderrad der anvisierten Linie sicher und präzise. Einzig in richtig steilen Sektionen beeinflusst das hohe Gesamtgewicht das Sicherheitsempfinden auf dem No Pogo: Trotz ordentlich Grip schiebt das Gewicht des großen Akkus ordentlich an und erfordert Commitment zur angepeilten Linie. Bei schnellen Richtungswechseln und bei Absprüngen fehlt es dem No Pogo R25i an Gegenhalt aus dem Fahrwerk, wodurch ein Teil des Fahrimpulses im Dämpfer verloren geht. Hier sollten schwerere und auch aktive Fahrer im Zweifel zu einer härteren Feder greifen.





Fazit
Mit dem auf 250 Stück limitierten, hochwertigen No Pogo R25i feiert CENTURION das 25. Jubiläum des No Pogo-Modells gebührend. Die Integration des neuen Bosch Performance Line CX Smart Systems mit seinem 750-Wh-Akku ist sehr gut gelungen. Dank dem hohen Komfort, Grip und Sicherheitsempfinden kommen nicht nur Touren-, sondern auch Naturtrail-Liebhaber auf ihre Kosten. Einzig für richtig schnelle und aktive Fahrer fehlt es dem No Pogo an Agilität und Reserven.
Das CENTURION No Pogo R25i ist das erste E-Mountainbike in dem wir den neuen Bosch Performance Line CX Smart System für euch testen konnten. Hier gehts zu unserem Test des neuen Bosch-Motors.
Mehr Infos unter: centurion.de
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Words: Photos: Robin Schmitt