Das neue CENTURION No Pogo E R2600i mit Bosch-Motor steckt voll cleverer technischer Features und durchdachter Detaillösungen, um das Motor-System zu integrieren. Dank der Lichtanlage soll neben der Trailperformance auch der Alltagsnutzen nicht zu kurz kommen. Ist das No Pogo E R2600i der perfekte Allrounder für Technik-Freaks?
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Das CENTURION No Pogo E R2600i sticht rein optisch sofort aus dem Testfeld hervor. Das liegt an den technischen Features des Aluminium-Rahmens, die mit orangen Farbakzenten deutlich betont werden. Der robuste Unterfahrschutz, der den Bosch Performance Line CX-Motor umschließt, fällt ebenso schnell ins Auge wie die hauseigenen Alu-Kurbeln. Der Clou: Der Motor wurde seitlich versetzt verbaut, um besser mit dem Rahmen abzuschließen. Die speziellen Kurbeln positionieren den Fahrer dann aber wieder mittig über dem 23,82 kg schweren Bike. Doch beim Motor und dem 625-Wh-Akku im Unterrohr hört die Integration des Bosch-Systems noch lange nicht auf: Der Geschwindigkeitssensor ist nahezu unsichtbar und gut versteckt ins Ausfallende integriert, die Ladebuchse hat ein hochwertiges magnetisches Cover und auch beim Halter des Kiox-Displays setzt CENTURION auf eine eigene Lösung und positioniert es neben dem Vorbau, wie CUBE und RADON. Zusammen mit dem Specialized Kenevo ist das No Pogo E das einzige Bike im Test, das vorne wie hinten auf 27,5”-Laufräder setzt. Kombiniert werden die Laufräder mit 2,6” breiten MAXXIS Minion-Reifen in der EXO+ Karkasse. Mit einem FOX FLOAT DPX2-Dämpfer und einer RockShox Lyrik Select-Gabel bringt es das 5.099 € teure Bike auf 160/155 mm Federweg. Nicht nur auf dem Trail, sondern auch im Alltag soll das No Pogo E R2600i eine gute Figur machen. Deshalb kommt es serienmäßig mit einem Lezyne-Scheinwerfer mit 310 lm und StVZO-Zulassung sowie einem kleinen Rücklicht. Obendrein ermöglicht es gut versteckt die Montage eines Ständers am Ausfallende.
CENTURION No Pogo E R2600i
5.099 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX 75 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel RockShox Lyrik Select 160 mm
Dämpfer FOX DPX2 Performance 155 mm
Sattelstütze Procraft AL Pro Drop 170 mm
Bremsen Shimano MT520 4-Kolben 200/200 mm
Schaltung Shimano XT/SLX 1x12
Vorbau Procraft Trail Pro 50 mm
Lenker Procraft Trail Pro 780 mm
Laufradsatz Procraft MD30 27,5"
Reifen MAXXIS Minion DHF/DHRII EXO+ 2,6"
Technische Daten
Größe S, M, L
Gewicht 23,82 kg
Zul. Gesamtgewicht 150 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 126 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja
Besonderheiten
Lichtanlage in Serie
Die Geometrie des CENTURION No Pogo
Das No Pogo E ist aktuell leider nur in drei Größen verfügbar, doch auch ohne einen XL-Rahmen möchte CENTURION große Fahrer ansprechen – das Sitzrohr ist deshalb mit 500 mm für einen L-Rahmen extrem lang. Das kann nicht nur im Downhill zu Problemen bei der Bewegungsfreiheit führen. Auch bergauf war der Sattel fast allen Testern zu hoch, obwohl die PROCRAFT AL Pro-Variostütze mit 170 mm so tief wie möglich im Sitzrohr steckte. Bei der Höhe der Front markiert das CENTURION ebenfalls das Extrem in diesem Test: Mit einem Stack von 650 mm (Größe L) sitzt der Lenker um einiges höher als bei allen anderen Bikes. Doch genau diese hohe Front und das sensible Fahrwerk machen das No Pogo E R2600i zum Komfort-Champion auf langen Touren.
Größe | S | M | L |
---|---|---|---|
Sattelrohr | 400 mm | 450 mm | 500 mm |
Oberrohr | 576 mm | 607 mm | 638 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 135 mm | 160 mm |
Lenkwinkel | 65,5° | 65,5° | 65,5° |
Sitzwinkel | 73,6° | 73,6° | 73,6° |
Kettenstrebe | 445 mm | 445 mm | 445 mm |
Tretlagerabsenkung | 15 mm | 15 mm | 15 mm |
Radstand | 1.174 mm | 1.209 mm | 1.245 mm |
Reach | 420 mm | 445 mm | 470 mm |
Stack | 605 mm | 628 mm | 650 mm |
Das CENTURION No Pogo im Test
Auch bergauf überzeugt das No Pogo E R2600i mit hohem Komfort, geht es auf engen und verwinkelten Trails aber gemächlicher an. Beim Überrollen von Wurzeln und Geländestufen oder auf losem Untergrund generiert es sehr viel Traktion, wodurch das Hinterrad die 75 Nm Drehmoment des Bosch Performance CX-Motors problemlos auf den Untergrund übertragen kann. Auf natürlichen Pfaden und breiten Trails fühlt sich das CENTURION deshalb am wohlsten. Erst wenn die Uphills verblockter oder richtig steil werden, kommt das No Pogo an seine Grenzen. Zum einen muss die hohe Front sehr aktiv belastet werden, um das Vorderrad am Boden zu halten, zum anderen ist das Timing wichtig, um Pedalaufsetzer zu vermeiden.
Das Fahrwerk des No Pogo E ist super schluckfreudig. So bietet es auf der Tour sehr viel Komfort und sorgt auf dem Trail für ordentlich Traktion.
Bergab zeigt sich das No Pogo E R2600i als eines der laufruhigsten Bikes im Test. Das schluckfreudige Fahrwerk und die griffigen MAXXIS-Reifen sorgen für extrem viel Traktion. Zusammen mit der hohen Front und dem langen Reach integriert das CENTURION seinen Fahrer tief im Bike und lässt niemals Überschlagsgefühle aufkommen. Das gilt jedoch nicht für kleinere Fahrer, deren Bewegungsfreiheit durch das lange Sitzrohr stark eingeschränkt ist. Trotzdem ist das CENTURION in offenen Kurven sehr ausgewogen und einfach zu kontrollieren. Die hohe Traktion aus dem Fahrwerk erschwert allerdings einen aktiven Fahrstil. Für schnelle Richtungswechsel, Spielereien und Sprünge erfordert das No Pogo E viel Kraft, da Bewegungsimpulse im Dämpfer versickern: Hier fehlt es an Gegenhalt.
Tuning-Tipp: Unterfahrschutz des Motors gleich mitbestellen (59,99 €) | Kabel am Cockpit sauber verlegen und klemmen
Fahreigenschaften
7Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspaß
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- top
Unser Fazit zum CENTURION No Pogo E R2600i
Das CENTURION No Pogo E R2600i steckt voll durchdachter optischer und technischer Details, die den (Trail-)Alltag einfacher machen. Der hohe Langstreckenkomfort und die guten Klettereigenschaften machen es zu einem top Touren-Bike, das auch bergab in verblocktem und steilem Terrain viel Sicherheit vermittelt. Ambitionierten Trail-Ridern bietet es aber zu wenig Agilität und für alle mit kurzen Beinen ist das lange Sattelrohr viel zu lang.
Tops
- alltags- und trailtauglich zugleich
- hoher Langstreckenkomfort
- durchdachte Integration des Bosch-Motors
- konsequente Designsprache
Flops
- extrem langes Sattelrohr
- auf engen Trails behäbig
- Kabelwirrwarr am Cockpit
- steigende Front im technischen Uphill
Mehr Informationen findet ihr unter centurion.de
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2020 um 5.500 € – 8 Modelle im Vergleichstest
Alle Bikes im Test: CENTURION No Pogo E R2600i | CUBE Stereo Hybrid 140 HPC (Zum Test) | Haibike XDURO AllMtn 3.0 (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Game 4 (Zum Test) | RADON RENDER 10.0 (Zum Test) | Scott Genius eRIDE 920 (Zum Test) | Specialized Kenevo Comp (Zum Test) | Trek Rail 7 EU (Zum Test)
Entspanntes und komfortables Biken auf breiten befestigten Wegen, bergauf wie bergab.↩
Uphill auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und gemäßigter Steigung.↩
Aktives Fahren und spielen mit dem Gelände auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und im gemäßigten Gefälle.↩
Uphill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und teilweise extremer Steigung.↩
Downhill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und kleinen Sprüngen sowie Steilabfahrten.↩
Ballern bei Highspeed auf schnellen und teilweise sehr ruppigen Trails mit großen Sprüngen und Hindernissen, die sich nicht überrollen lassen.↩
Das Rating der Fahreigenschaften bezieht sich auf die Räder im Vergleichstest und den aktuellen Entwicklungsstand von E-Mountainbikes. Die besten Bikes schaffen es, vermeintlich gegenteilige Fahreigenschaften in sich zu vereinen und sind so z. B. agil und laufruhig zugleich. Das Handling beschreibt die Balance des Bikes im Gelände bergab. Die Angaben zur Motorpower beziehen sich auf das Fahrgefühl im Gesamtkontext des Bikes, nicht auf den Motor isoliert – dadurch können die Werte zwischen gleichen Motoren variieren.↩
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Words: Photos: Finlay Anderson