Das neue CENTURION No Pogo E R2600i mit Bosch-Motor steckt voll cleverer technischer Features und durchdachter Detaillösungen, um das Motor-System zu integrieren. Dank der Lichtanlage soll neben der Trailperformance auch der Alltagsnutzen nicht zu kurz kommen. Ist das No Pogo E R2600i der perfekte Allrounder für Technik-Freaks?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2020 um 5.500 € – 8 Modelle im Vergleichstest

CENTURION No Pogo E R2600i | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 160/155 mm (v/h) | 23,82 kg in Größe L | 5.099 € | Hersteller-Website

Das CENTURION No Pogo E R2600i sticht rein optisch sofort aus dem Testfeld hervor. Das liegt an den technischen Features des Aluminium-Rahmens, die mit orangen Farbakzenten deutlich betont werden. Der robuste Unterfahrschutz, der den Bosch Performance Line CX-Motor umschließt, fällt ebenso schnell ins Auge wie die hauseigenen Alu-Kurbeln. Der Clou: Der Motor wurde seitlich versetzt verbaut, um besser mit dem Rahmen abzuschließen. Die speziellen Kurbeln positionieren den Fahrer dann aber wieder mittig über dem 23,82 kg schweren Bike. Doch beim Motor und dem 625-Wh-Akku im Unterrohr hört die Integration des Bosch-Systems noch lange nicht auf: Der Geschwindigkeitssensor ist nahezu unsichtbar und gut versteckt ins Ausfallende integriert, die Ladebuchse hat ein hochwertiges magnetisches Cover und auch beim Halter des Kiox-Displays setzt CENTURION auf eine eigene Lösung und positioniert es neben dem Vorbau, wie CUBE und RADON. Zusammen mit dem Specialized Kenevo ist das No Pogo E das einzige Bike im Test, das vorne wie hinten auf 27,5”-Laufräder setzt. Kombiniert werden die Laufräder mit 2,6” breiten MAXXIS Minion-Reifen in der EXO+ Karkasse. Mit einem FOX FLOAT DPX2-Dämpfer und einer RockShox Lyrik Select-Gabel bringt es das 5.099 € teure Bike auf 160/155 mm Federweg. Nicht nur auf dem Trail, sondern auch im Alltag soll das No Pogo E R2600i eine gute Figur machen. Deshalb kommt es serienmäßig mit einem Lezyne-Scheinwerfer mit 310 lm und StVZO-Zulassung sowie einem kleinen Rücklicht. Obendrein ermöglicht es gut versteckt die Montage eines Ständers am Ausfallende.

CENTURION No Pogo E R2600i

5.099 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 75 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel RockShox Lyrik Select 160 mm
Dämpfer FOX DPX2 Performance 155 mm
Sattelstütze Procraft AL Pro Drop 170 mm
Bremsen Shimano MT520 4-Kolben 200/200 mm
Schaltung Shimano XT/SLX 1x12
Vorbau Procraft Trail Pro 50 mm
Lenker Procraft Trail Pro 780 mm
Laufradsatz Procraft MD30 27,5"
Reifen MAXXIS Minion DHF/DHRII EXO+ 2,6"

Technische Daten

Größe S, M, L
Gewicht 23,82 kg
Zul. Gesamtgewicht 150 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 126 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja

Besonderheiten

Lichtanlage in Serie

Lieblingsplatz
Das Bosch Kiox-Display ist nicht auf dem Vorbau positioniert, wie Bosch das vorgesehen hatte, sondern daneben – gefällt uns gut!
Bereit für Nightrides und den Alltag
CENTURION verbaut den hellen Lezyne Power E115-Scheinwerfer, der direkt vom großen Bosch-Akku gespeist wird. In Sachen Kabelmanagement hätten wir uns allerdings eine elegantere Lösung erhofft.
Kühlergrill
Der robuste Unterfahrschutz passt optisch perfekt ins Gesamtkonzept des CENTURION. Leider bekommt man ihn nicht serienmäßig. Unsere Empfehlung: unbedingt mitbestellen!
Zu viel des Guten
Die Variostütze des No Pogo E hat mit 170 mm zu viel Hub. Das sagen wir aber auch nur, weil das Sitzrohr viel zu lang ist und dadurch selbst große Fahrer die Dropper gar nicht ganz ausfahren können.
Getrickst
Für einen besseren Übergang vom Rahmen zum Motor hat CENTURION den Motor um einige Millimeter aus der Mitte versetzt. Dank spezieller Kurbeln steht der Fahrer aber wieder mittig auf dem Bike.
Mogelpackung
Auf den ersten Blick verbaut CENTURION die hochwertige Shimano XT-Schaltung. Im Cockpit kommt aber nur der günstigere SLX-Trigger ohne Multi-Release zum Einsatz.
Komfortabel
Die Ladebuchse prangt gut erreichbar mitten auf dem Oberrohr und ist mit einem hochwertigen magnetischen Cover gegen Wasser und Schmutz geschützt. Schade: Das Bosch-Ladegerät baumelt bei dieser Position meistens in der Luft herum.

Die Geometrie des CENTURION No Pogo

Das No Pogo E ist aktuell leider nur in drei Größen verfügbar, doch auch ohne einen XL-Rahmen möchte CENTURION große Fahrer ansprechen – das Sitzrohr ist deshalb mit 500 mm für einen L-Rahmen extrem lang. Das kann nicht nur im Downhill zu Problemen bei der Bewegungsfreiheit führen. Auch bergauf war der Sattel fast allen Testern zu hoch, obwohl die PROCRAFT AL Pro-Variostütze mit 170 mm so tief wie möglich im Sitzrohr steckte. Bei der Höhe der Front markiert das CENTURION ebenfalls das Extrem in diesem Test: Mit einem Stack von 650 mm (Größe L) sitzt der Lenker um einiges höher als bei allen anderen Bikes. Doch genau diese hohe Front und das sensible Fahrwerk machen das No Pogo E R2600i zum Komfort-Champion auf langen Touren.

Größe S M L
Sattelrohr 400 mm 450 mm 500 mm
Oberrohr 576 mm 607 mm 638 mm
Steuerrohr 110 mm 135 mm 160 mm
Lenkwinkel 65,5° 65,5° 65,5°
Sitzwinkel 73,6° 73,6° 73,6°
Kettenstrebe 445 mm 445 mm 445 mm
Tretlagerabsenkung 15 mm 15 mm 15 mm
Radstand 1.174 mm 1.209 mm 1.245 mm
Reach 420 mm 445 mm 470 mm
Stack 605 mm 628 mm 650 mm

Das CENTURION No Pogo im Test

Auch bergauf überzeugt das No Pogo E R2600i mit hohem Komfort, geht es auf engen und verwinkelten Trails aber gemächlicher an. Beim Überrollen von Wurzeln und Geländestufen oder auf losem Untergrund generiert es sehr viel Traktion, wodurch das Hinterrad die 75 Nm Drehmoment des Bosch Performance CX-Motors problemlos auf den Untergrund übertragen kann. Auf natürlichen Pfaden und breiten Trails fühlt sich das CENTURION deshalb am wohlsten. Erst wenn die Uphills verblockter oder richtig steil werden, kommt das No Pogo an seine Grenzen. Zum einen muss die hohe Front sehr aktiv belastet werden, um das Vorderrad am Boden zu halten, zum anderen ist das Timing wichtig, um Pedalaufsetzer zu vermeiden.

Das Fahrwerk des No Pogo E ist super schluckfreudig. So bietet es auf der Tour sehr viel Komfort und sorgt auf dem Trail für ordentlich Traktion.

Bergab zeigt sich das No Pogo E R2600i als eines der laufruhigsten Bikes im Test. Das schluckfreudige Fahrwerk und die griffigen MAXXIS-Reifen sorgen für extrem viel Traktion. Zusammen mit der hohen Front und dem langen Reach integriert das CENTURION seinen Fahrer tief im Bike und lässt niemals Überschlagsgefühle aufkommen. Das gilt jedoch nicht für kleinere Fahrer, deren Bewegungsfreiheit durch das lange Sitzrohr stark eingeschränkt ist. Trotzdem ist das CENTURION in offenen Kurven sehr ausgewogen und einfach zu kontrollieren. Die hohe Traktion aus dem Fahrwerk erschwert allerdings einen aktiven Fahrstil. Für schnelle Richtungswechsel, Spielereien und Sprünge erfordert das No Pogo E viel Kraft, da Bewegungsimpulse im Dämpfer versickern: Hier fehlt es an Gegenhalt.

Tuning-Tipp: Unterfahrschutz des Motors gleich mitbestellen (59,99 €) | Kabel am Cockpit sauber verlegen und klemmen

Helm POC Tectal Race SPIN NFC | Brille POC Aspire | Jersey Mons Royale Icon T-Shirt | Rucksack USWE PATRIOT 15 | Knieschoner Dainese Trail Skins 2

Fahreigenschaften

7

Agilität

  1. träge
  2. verspielt

Laufruhe

  1. nervös
  2. laufruhig

Handling

  1. fordernd
  2. ausgewogen

Fahrspaß

  1. langweilig
  2. lebendig

Motor-Feeling

  1. digital
  2. natürlich

Motor-Power

  1. schwach
  2. stark

Preis-Leistung

  1. schlecht
  2. top

Einsatzbereich

Forstweg

1

Flowtrail bergauf

2

Flowtrail bergab

3

Technischer Singletrail bergauf

4

Technischer Singletrail bergab

5

Downhill-Strecken

6

Unser Fazit zum CENTURION No Pogo E R2600i

Das CENTURION No Pogo E R2600i steckt voll durchdachter optischer und technischer Details, die den (Trail-)Alltag einfacher machen. Der hohe Langstreckenkomfort und die guten Klettereigenschaften machen es zu einem top Touren-Bike, das auch bergab in verblocktem und steilem Terrain viel Sicherheit vermittelt. Ambitionierten Trail-Ridern bietet es aber zu wenig Agilität und für alle mit kurzen Beinen ist das lange Sattelrohr viel zu lang.

Tops

  • alltags- und trailtauglich zugleich
  • hoher Langstreckenkomfort
  • durchdachte Integration des Bosch-Motors
  • konsequente Designsprache

Flops

  • extrem langes Sattelrohr
  • auf engen Trails behäbig
  • Kabelwirrwarr am Cockpit
  • steigende Front im technischen Uphill

Mehr Informationen findet ihr unter centurion.de

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2020 um 5.500 € – 8 Modelle im Vergleichstest

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Words: Photos: Finlay Anderson