Test

CAMELBAK-Trinkrucksack H.A.W.G. PRO 20 2021 im Test

CAMELBAK gilt als der Erfinder der Trinkblase im Rucksack und so ist auch im neuesten Modell der US-Amerikaner, dem CAMELBAK H.A.W.G. PRO 20, das bewährte 3-Liter-Trinksystem an Bord. Wir haben den ab März 2021 erhältlichen Rucksack bereits einem vierwöchigen Test unterzogen.

CAMELBAK H.A.W.G. PRO 20 | 169,95 € (Protektor: 49,95 €)
1.190 g inkl. Werkzeugmäppchen plus 210 g für Protektor | camelbak.com.de

Getestet wurde der CAMELBAK H.A.W.G. PRO 20 von unserem Redakteur und Rucksackexperten Manne, der nicht nur reichlich Erfahrung mit Rucksäcken hat, sondern auch nie ohne Rucksack auf einem Bike anzutreffen ist. Aufgefallen ist ihm sofort die neue Rückenauflage, die bereits optisch eine bessere Belüftung verspricht als all ihre Vorgängermodelle. Eine konkrete Aussage hierzu lässt sich allerdings bei mitteleuropäischem Januar- bzw. Februarwetter nicht machen. Dafür zur Ergonomie und dem Sitz des Rucksacks. Wir hatten das Glück, ein paar sonnige Testtage in der Toskana im Biker-Paradies Massa Marittima einlegen zu dürfen und können somit auch eine qualifizierte Aussage zum Sitz des Rucksacks machen. Mit einem Wort: passt! Und zwar wie angegossen und das auch mit gefüllter Trinkblase und beladen mit einem Ersatzakku sowie dem nötigsten Werkzeug.

Die CAMELBAK-Rucksäcke des Modelljahrs 2021 sind mit einer neuen Rückenauflage ausgestattet, die eine bessere Belüftung verspricht als all ihre Vorgängermodelle.

Der CAMELBAK H.A.W.G. PRO 20 hat ein spezielles Fach, das für E-Bike-Akkus vorgesehen ist. Leider ist dieses Fach selbst für einen relativ kurzen Bosch PowerTube-Akku zu kurz. Es gibt auch keine Fixiermöglichkeiten für den Energiespender und auch die Positionierung ist nicht auf der Rückenseite, sondern auf der Außenseite des Hauptfachs angebracht. Aufgrund der Enge des Hauptfachs und dem Platzbedarf der Trinkblase lässt sich der Akku mithilfe der äußeren Kompressionsriemen trotzdem gut fixieren. Für die langen aktuellen 625-Wh-Akkus ist der Rucksack aber zu klein.

Das Akkufach ist nicht wie üblich an der Rückenseite, sondern an der Außenseite des Hauptfachs angebracht, und besitzt keine Fixierungsmöglichkeit.
Zwischen dem Hauptfach und dem Rückenteil finden die Trinkblase sowie der Rückenprotektor Platz.
Das Fixieren des Akkus muss beim CAMELBAK H.A.W.G. PRO 20 von außen durch die Kompressionsriemen erfolgen.

Damit der Akku keine zusätzliche Gefahr für die Wirbelsäule darstellt, sollte man auf jeden Fall den ebenfalls neuen CAMELBAK Rückenprotektor Impact Protector Panel Mod.21 als Zubehör dazukaufen. Er lässt sich ganz einfach in ein Extrafach zwischen Rückenteil und Trinkblase einschieben. Sicherheit hat ihren Preis und das Team von CAMELBAK verlangt auf seiner Homepage für den CE EN 1621-2 Level 2-zertifizierten und 210 g schweren Rückenprotektor einen Aufpreis von 49,95 €.

Der neue CAMELBAK Rückenprotektor Impact Protector Panel Mod.21 hat die übliche CE EN 1621-2 Level 2-Zertifizierung, ist mehrschlagfähig und wiegt 210 g. Er wird in einem speziellen Einschubfach untergebracht. Für den Rückenprotektor verlangt CAMELBAK einen Aufpreis von rund 50 €.

Übrigens, das mitgelieferte Werkzeugmäppchen hat Manne nicht genutzt, da es für seine Zwecke zu klein ist. Er hat auf den Trails neben Multitool, Reifenheber, Ersatzschlauch, Tubeless-Repair-Kit etc. auch immer seine gut 30 cm lange Lezyne-Minipumpe CNC Micro Floor Drive dabei. Zu viel für das Tool-Mäppchen, aber zum Glück gibt es da noch die kleinere Fronttasche, die auch zwei Reißverschlusstaschen besitzt. Dort passt alles super rein. Müsliriegel und sonstiges Kleinzeug finden in den beiden Hüfttaschen genügend Platz.

Im Außenfach lässt sich das Werkzeug entweder in der mitgelieferten Werkzeugrolle oder in den zwei mit Reißverschluss versehenen Staufächern unterbringen.
Der CAMELBAK H.A.W.G. PRO 20 verfügt über zwei Hüftgurttaschen.

Natürlich ist der CAMELBAK H.A.W.G. PRO 20 auch mit einem von außen zugänglichen, gepolstertem Brillenfach und einem offenen Außenfach für verschmutzte Bike-Klamotten oder zum Unterbringen des Helms ausgestattet. Das Gewebe des Rucksacks ist stark wasserabweisend – trotzdem wäre ein Regencover auch für dreckige Trails nützlich. Der Brustgurt war bei unserem Vorserienmodell leider etwas zu kurz geraten und hat bei Manne eben noch gereicht. Die für CAMELBAK typische magnetische Trinkschlauch-Halterung hingegen erfüllt ihren Zweck vorbildlich.

Im offenen Außenfach lässt sich verschmutzte Kleidung oder ein Helm unterbringen.
Das Brillenfach ist leicht zugänglich und gut gepolstert.
Praktisch: die magnetische Schlauch-Halterung am oberen Clip-Verschluss.

Fazit

Der CAMELBAK H.A.W.G. PRO 20 ist optisch sehr ansprechend, immens gut verarbeitet und macht einen hochwertigen Eindruck. Typisch CAMELBAK, punktet er mit seiner Crux 3-l-Trinkblase und weist einen hohen Tragekomfort bei gleichzeitig bombensicherem Sitz auf. Das Fach für den Zusatzakku kann aufgrund seiner Maße nicht ganz überzeugen, für Tourenfahrer und Trailrider, die ohne Zusatzakku auskommen, ist der CAMELBAK aber ein guter Rucksack mit lediglich einem Manko: der fehlenden Regenhülle.

Tops

  • sehr fester Sitz und guter Tragekomfort
  • ansprechendes Design und hochwertige Verarbeitung
  • Trinkblase mit magnetischer Schlauchhalterung

Flops

  • keine Regenhülle
  • Fach für E-Bike-Akku zu kurz

Tester Manne
Testdauer 1 Monate
Gewicht 1.190 g inkl. Werkzeugmäppchen; plus 210 g für Protektor
Volumen 17 l + 3-l-Wasserblase
Größe (H x B x T) 53 x 25 x 17 cm
Preis 169,95 € (Protektor: 49,95 €)
Mehr Infos camelbak.com.de


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Words: Manne Schmitt Photos: Nils Mai

Über den Autor

Manne Schmitt

Als stolzer Daddy von Robin und Max-Philip ist Manne der Mann der ersten Stunde und die „graue Eminenz“ im Redaktionsteam. Sein erstes Rad-Rennen gewann er im Grundschulalter beim Schulfest. Nach weniger erfolgreichen Versuchen im Fußball fand er über den Ausdauersport (Marathon) im Jahr 1989 seine Passion fürs Biken! Das Thema Racing verfolgt ihn noch immer, niemand im Team kennt die EWS-Profis besser als Manne. Als ehemaliger Chef-Analyst einer Landesbehörde weiß er, wie man richtig recherchiert, und findet exklusive News, die sonst niemand hat. Als Prokurist unterstützt er seine Söhne erfolgreich im Alltag – viva la familia!