Das BULLS SIX50 EVO AM2 wirkt auf den ersten Blick wie ein echtes Schnäppchen. Schicker Rahmen, hochwertiger Bosch-Motor, gute Komponenten und das Ganze zum fairen Preis von 4.399 €. Das klingt ja fast zu schön, um wahr zu sein!

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike um 4.500 € – 11 spannende Bikes zum fairen Preis im Vergleich

BULLS SIX50 AM2 | 25,22 kg | 4.399 €

Schon bei unserem ersten Vergleichstest im Jahr 2014 war ein BULLS SIX50 mit von der Partie. Seitdem hat sich das Rad extrem weiterentwickelt und mit seinem Vorgänger hat es bis auf den Namen nichts mehr gemein. Das neue SIX50 EVO AM2 besitzt 150 mm Federweg und rollt auf 2,8” breiten Schwalbe Nobby Nic Plus-Reifen. Angetrieben wird es von einem Bosch Performance CX-Motor, der seine Energie von einem ins Unterrohr integrierten Bosch PowerTube-Akku mit 500 Wh Kapazität erhält. Anders als die meisten anderen Hersteller dreht BULLS den Motor um 45° nach oben, damit er gemeinsam mit dem Akku eine Linie ergibt und dem Rad so eine schlankere Silhouette verleiht, gleichzeitig aber den Schwerpunkt des Bikes erhöht. Das Cockpit ist mit einer Lenkerbreite von 750 mm und einem 50 mm langen Vorbau gut dimensioniert. Leider ist es jedoch aufgrund zu vieler Hebel und Kabel überladen. Der Lockout der Federgabel ist sowohl im Gelände als auch auf der Straße überflüssig.

  Das BULLS SIX50 EVO AM2 ist trotz satten 150 mm Federweg vor allem für den Einsatz auf Forststraßen und leichten Trails gemacht!

Auch das Bosch Intuvia-Display trägt nicht zu einer aufgeräumten Optik bei. Allerdings bietet seine Halterung Tourenfahrern die Möglichkeit, auf ein Nyon-Display upzugraden, um bspw. Navi-Funktionen zu nutzen. Kritik gibt es auch für die Bremse: Die 180-mm-Scheiben fallen insgesamt zu klein aus und die MAGURA MT4 am Hinterrad ist für ein so schweres Bike unterdimensioniert. Eine MT5 wie am Vorderrad wäre die bessere Wahl. Positiv dagegen sind die MonkeyLink-Halter, in die man schnell ein Front- und Rücklicht montieren kann, und die Möglichkeit, im Rahmendreieck eine Trinkflasche zu verstauen.

Das BULLS SIX50 EVO AM2 im Detail

Federgabel BULLS Lytro 35 Boost R-R 150 mm
Dämpfer RockShox Deluxe RT 150 mm
Motor/Batterie Bosch Performance CX / Bosch Powertube 500 Wh
Schaltung Shimano Deore
Bremsen Magura MT5/MT4 180/180 mm
Sattelstütze BULLS 120 mm
Vorbau BULLS Monkey Link 55 mm
Lenker BULlS 750 mm
Naben STYX
Felgen BULLS AS-35 P
Reifen Schwalbe Nobby Nic 2,8″

Gedreht
BULLS dreht den Motor Richtung Akku, um dem Rad eine möglichst schlanke Silhouette zu verleihen
Geklapper
Im Gelände schlägt die Kette regelmäßig an den Lagerpunkt. Das sorgt nicht nur für hässliche Lackplatzer, sondern ist auch noch nervig laut.
Praktisch
Die MonkeyLink-Aufnahme ermöglicht es, das dazu passende Licht innerhalb einer Sekunde einfach einzuklipsen
Unterdimensioniert
Die MAGURA MT4-Bremse mit 180-mm-Scheibe gerät schnell an ihr Limit. Eine MT5 wie am Vorderrad wäre hier die bessere Wahl.

Die Geometrie des BULLS SIX50 EVO AM2

Helm Endura MT500 | Shirt Fox Indicator | Jersey | Shorts Mavic Crossride | Rucksack XLC E-Bike-Rucksack BA-S82

Bereits nach wenigen Metern wird klar, wofür das BULLS SIX50 EVO AM2 gemacht ist: lange Touren im entspannten Gelände. Die Sitzposition ist eher aufrecht und sehr komfortabel. Dank der langen Kettenstreben klebt das Vorderrad bergauf förmlich am Boden. Das Fahrwerk arbeitet sehr schluckfreudig und filtert Unebenheiten gemeinsam mit den Plus-Reifen einfach weg. Allerdings gibt es auch wenig Feedback vom Untergrund und setzt den Federweg sehr schnell frei. Aktive Fahrer werden hier nicht glücklich – wer Komfort auf Schotterstraßen sucht, dagegen schon. Der hohe Hauptrahmen, die unterdimensionierte Bremse und die tief in den Federweg tauchende SR SUNTOUR-Federgabel vermitteln bei steileren Abfahrten wenig Sicherheit. Beim BULLS hat man als Fahrer den Eindruck, mehr auf als im Bike integriert zu stehen. Schnelle Kurvenwechsel mag das Rad nicht, hier erfordert es viel Kraft und gibt sich behäbig.

Fazit

Das BULLS SIX50 EVO AM2 ist ein sehr komfortables E-Mountainbike für lange Touren. Auf Forststraßen und leichten Trails fährt es sich sehr sicher. Im anspruchsvollen Gelände gerät das Rad jedoch schnell an seine Grenzen.

Stärken

– entspannte, komfortable Sitzposition
– Licht und Trinkflasche lassen sich einfach befestigen
– hoher Fahrkomfort

Schwächen

– behäbiges Handling
– Fahrwerk liefert wenig Feedback
– Bremse überfordert

Uphill
Downhill
Laufruhe

Agilität
Preis-Leistung


Mehr Infos unter: bulls.de

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike um 4.500 € – 11 spannende Bikes zum fairen Preis im Vergleich

Alle Bikes im Test: Conway eWME 627 | FLYER Uproc 4.10 | FOCUS JAM² Plus | Giant Full-E+ 1.5 Pro LTD | Haibike XDURO AllMtn 7.0 | KTM MACINA KAPOHO 273 11 PT-CX5I | MERIDA eONE-SIXTY 800 | Moustache Samedi 27 Trail 6 | SCOTT E-Genius 720 | Specialized Turbo Levo FSR 6Fattie

Dieser Artikel ist aus E-MOUNTAINBIKE Ausgabe #013

Das E-MOUNTAINBIKE Magazin erscheint auf Deutsch und Englisch im digitalen App-Format. Ladet euch jetzt die App für iOS oder Android und lest alle Artikel auf eurem Tablet oder Smartphone. Kostenlos!


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als E-MOUNTAINBIKE-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, dass der E-Mountainbike-Sport auch weiter ein kostenloses und frei zugängliches Leitmedium hat! Jetzt Supporter werden!

Words: Photos: Christoph Bayer, Valentin Rühl