News

Bewegung bei Bosch – SmartphoneGrip-Halterung, Verriegeln via eBike Flow-App und weitere Updates

Das letztes Jahr vorgestellte Bosch Smart System nimmt Fahrt auf – mit neuen digitalen Features und Updates erweitert sich der Funktionsumfang für Bosch-Smart-System-Besitzer! Neben der SmartphoneGrip-Halterung sind nun auch das Abschließen per eBike Flow-App und viele kleinere Quality-of-Life-Updates verfügbar. Gelingt es Bosch damit, das Nutzererlebnis auf die nächste Stufe anzuheben?

Langsam nimmt die Vision rund um das Bosch Smart System Gestalt an. Als Bosch im vergangenen Jahr das neue Bosch Smart System vorgestellt hat, war noch nicht abzusehen, wie sich das Nutzererlebnis im Vergleich zum Vorgänger weiterentwickeln wird. Der Bosch Smart System-Motor basiert technisch zum größten Teil auf dem 2019 vorgestellten Performance Line CX-Motor. Aus Nutzersicht bestanden die Neuheiten in der Peripherie, wie dem größeren 750-Wh-Akku, dem Kiox 300-Display, der neuen LED-Remote und der eBike Flow-App. Gerade die letzten beiden genannten Puzzlestücke, die noch letztes Jahr von den Herstellern und Medien wenig beachtet und kommuniziert wurden, sollen jetzt als Tor in ein digital vernetztes Nutzererlebnis auf dem E-Bike dienen und werden dazu von Bosch mit immer mehr Leben angereichert.

Der neue Bosch SmartphoneGrip – Intelligente Universal-Smartphone-Halterung mit Fernsteuerung

Auf Trekking-Fans mag die Einführung des Bosch Smart System mehr wie ein bitterer Kompromiss als wie ein Upgrade des bisherigen Bosch-Systems gewirkt haben. Zwar ermöglichte der 750-Wh-Akku nochmals längere Touren, doch die praktische Kartennavigation, die das Bosch Nyon oder das Bosch SmartphoneHub liefern konnten, waren mit dem Kiox 300 Display nicht möglich. Doch nun liefert Bosch mit der SmartphoneGrip nach. Die universelle Smartphone-Halterung kann einfach auf den Halter des Kiox 300-Displays aufgesteckt werden, der SmartphoneGrip nutzt nicht nur die gleiche Befestigung, sondern auch die gleiche Schnittstelle zum Bosch Smart System. Das bedeutet zum einen, dass man sich für das Upgrade den Besuch beim Bosch-Händler sparen kann – der Umstieg gelingt ähnlich leicht wie vom Bosch Intuvia-Display auf die COBI.Bike Sport-Halterung. Das Nachrüstkit ist für 49,90 € erhältlich. Zum anderen kann dadurch der SmartphoneGrip euer Smartphone während der Fahrt mit Strom aus dem Hauptakku versorgen und entweder per Kabel oder sogar kabellos per Induktion aufladen. Während der Fahrt lässt sich der neue „Ride-Screen“ der Bosch eBike Flow-App per LED-Remote vom Lenker aus fernsteuern.

Darüber hinaus erhält die eBike Flow-App eine Navigationsfunktion mit speziellen Routenprofilen. Je nach Profil schlägt das Navi Routenvorschläge zum Pendeln, zu Freizeitfahrten oder Trails vor. Auch die Kartenanzeige wechselt je nach voreingestelltem Fahrerprofil: Allen, die pendelnd unterwegs sind, wird in Städten eine 3-D-Gebäudeansicht angezeigt, Freizeitfahrer und -fahrerinnen bekommen hingegen z. B. mehr Infos über Streckenbeschaffenheit oder anstehende Höhenmeter. Wer will, kann auch nach jeder Fahrt seine Strecken in Strava oder Komoot hochladen und mit der Online-Community teilen. Dabei werden Werte wie Kadenz oder Eigenleistung mit übernommen.

Vor einer Fahrt kann man sich für ein Profil entscheiden. Pendeln, Freizeitfahrten und Trails stehen zur Auswahl.
Im Alltags-Profil „Daily“ werden z. B. Gebäude dreidimensional in der Kartenansicht dargestellt.
Die eBike Flow-App besitzt ab jetzt eine Schnittstelle zu den beliebten Online-Portalen Strava und Komoot. Wer eine Tour hochlädt, kann seine Statistik mit der gemessenen Kadenz und Eigenleistung aus dem Bosch-Motor garnieren.

Abschließen per Smartphone – Die eBike Lock-Funktion

Bisher konnte man für das Bosch Kiox-Display und das aktuelle Bosch Nyon-Display die Premium-Funktion Lock für eine einmalige Gebühr von 10 € aktivieren. Damit wurde das Display zum Schlüssel für den Bosch-Motor und das E-Bike versagte Dieben bei einem entfernten Display dauerhaft die Motorunterstützung. Selbst ein baugleiches Display konnte die Motorfunktionen nicht starten. Für das neue Smart System hat sich das Team von Bosch eine ähnliche Funktion überlegt, aber mit zwei Unterschieden: Nun ist nicht das Display selbst, sondern das mit dem E-Bike gekoppelte Smartphone und die zugehörige eBike Flow-App der Schlüssel. Das Smartphone verbindet sich per Bluetooth mit dem E-Bike und schaltet es frei. Das gelingt sogar automatisch, während das Smartphone noch in der Hosentasche oder im Rucksack liegt – eine super praktische Funktion im Alltag. Wer auf den Verriegelungs-Sound an seinem PKW abfährt, kann nun auch eine ähnliche akustische Rückmeldung am E-Bike aktivieren. Und der zweite Unterschied von eBike Lock zur bereits bestehenden Lock-Funktion von Kiox und Nyon? Die eBike Lock-Funktion wird allen, die das Bosch-System nutzen, komplett kostenlos zur Verfügung gestellt – top!

Quality-of-Life-Updates für das Kiox 300-Display und weitere Bosch-Systeme

Das Kiox 300-Display bekommt ein Mini-System-Update: Ab jetzt lässt sich die Statusleiste individuell anpassen und liefert je nach Wunsch wichtige Fahrdaten, wie Ladestand, Geschwindigkeit oder einfach nur die Uhrzeit. Auch ältere Systeme bekommen ein Update, bereits seit März können E-Bike-Fans, die ein Nyon-Display mit ihrem Bosch-Bike benutzen, auf neue Funktionen zurückgreifen. Dort lassen sich Fitnessziele über einen bestimmten Zeitraum definieren und das Nyon-Display misst den Fortschritt mit. Über die eBike Connect-App lassen sich die Fitnessdaten auch mit dem eigenen Apple Health- oder Google Fit-Konto synchronisieren. Auch die Navigationsfunktion auf dem Nyon-Display wurde überarbeitet. Nun lassen sich POIs (Point of Interest, wie z.B. Sehenswürdigkeiten, Restaurants etc.) per Antippen auf der Karte ansteuern. Ein geschwindigkeitsabhängiger Auto-Zoom hilft während der Fahrt dabei, den Überblick zu behalten.

Langsam kommt Leben in die Bude rund um das neue Bosch Smart System. Als Tesla seinen Kunden 2019 per Software-Update über Nacht knapp 5 % mehr Leistung freigeschaltet hat, war die positive Resonanz riesig. Der SmartphoneGrip und Softwareupdates wie das eBike Lock werden vielleicht nicht ganz so euphorisch aufgenommen, aber kommen sicherlich auch gut an. Wir sind gespannt darauf zu erfahren, was Bosch noch in petto hat, um die Vision einer digital vernetzten E-Bike-Zukunft umzusetzen.

Mehr Infos unter bosch-ebike.com


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als E-MOUNTAINBIKE-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, dass der E-Mountainbike-Sport auch weiter ein kostenloses und frei zugängliches Leitmedium hat! Jetzt Supporter werden!

Words: Rudolf Fischer Photos: Bosch

Über den Autor

Rudolf Fischer

In seinem früheren Leben war Rudolf in der Innovationsförderung tätig und hat Patentbewertungen im Millionen- und Milliardenbereich durchgeführt. Heute widmet er sich als Redakteur für DOWNTOWN und E-MOUNTAINBIKE nicht weniger spannenden Aufgaben. Als Data-Nerd beschäftigt er sich intensiv mit Zukunftsthemen wie Connected Mobility, testet aber natürlich auch gerne die neuesten Bikes, und zwar täglich. Entweder beim Pendeln oder zusammen mit dem Team bei unseren großen Vergleichstests. Der technisch orientierte Diplom-Betriebswirt ist so vielseitig wie ein Schweizer Taschenmesser. Beispiele gefällig? Rudolf beherrscht u. a. Front-, Side- und Backflip – zwar nicht auf dem Bike, aber per pedes in der Stadt. Seine Parkour-Karriere hat er mittlerweile jedoch an den Nagel gehängt. Darüber hinaus spricht er Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und etwas Esperanto. Beim Versuch, sich selbst Japanisch beizubringen, ist er jedoch kläglich gescheitert. Wichtig zu wissen: Im HQ ist Rudolf bekannt, gefürchtet und (manchmal auch) gehasst für seinen trockenen Humor im Ricky-Gervais-Stil. Natürlich lacht er am meisten selbst darüber …