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Auf dem richtigen Weg – Update für das Bosch Nyon 2021 und Co.

Bosch verleiht ihrem Flagschiff-Display, dem Bosch Nyon 2021, ein größeres Update, das neue Funktionen liefert sowie die Benutzerfreundlichkeit steigern soll. Auch die Kiox-Software und COBI.Bike-App wurde überarbeitet. Worüber sich die Besitzer eines Bosch-Bikes bald freuen können, erfahrt ihr hier.

Das Bosch Nyon Display 2021 ist ein ausgewachsener E-Bike-Bordcomputer und konnte mit seinem integrierten Navi bereits unseren E-Bike Navi-Vergleichstest für sich entscheiden. Nach einem knappen halben Jahr auf dem Markt bekommt es nun das erste größere Software-Update von Bosch spendiert, das neben allgemeinen Verbesserungen zur Stabilität und Leistung auch ein paar Funktions-Updates beinhaltet.

Gern gesehen – das Nyon-Display am Lenker verwandelt jedes E-Bike zu K.I.T.T aus Knight Rider.

Um das Update mit der Versionsnummer 1.2.10 zu installieren reicht es aus, das Nyon-Display mit dem heimischen WLAN zu verbinden. Dann poppt der Update-Hinweis automatisch auf. Sollte das bei euch nicht der Fall sein, könnt ihr auch in den Systemeinstellungen die Suche nach einem Update manuell anstoßen.

Durch E-Biking zur ersten Million – Neue Gamification-Funktion

Wer schon immer mal wissen wollte, warum E-Bikes angeblich so teuer sind, bekommt jetzt von Bosch die Antwort: Weil man mit ihnen richtig Geld sparen kann! Durch das Update lässt sich auf dem Nyon ein „Ersparnisse“-Screen einblenden, auf dem die zurückgelegten Kilometer in Euros (oder eure Landeswährung) umgerechnet werden. Den neuen Screen findet ihr in der Screen-Verwaltung unter dem Reiter Gamification. Für eine präzise Berechnung lässt sich der aktuelle Benzinpreis pro Liter, der Benzinverbrauch eures anderen Fahrzeugs pro 100 km und der aktuellen Strompreis pro kWh eingeben. Alternativ kann das Nyon auch automatisch auf eigene Werte zurückgreifen.

Um den neuen Screen anzuzeigen, müsst ihr ihn im Menüfeld Gamification auswählen.

Während der Fahrt wird dann die Gesamtersparnis der aktuellen und vergangenen Woche angezeigt, sowie die momentane Einsparung pro Stunde. Während wir uns mit der Frage über Sinn und Unsinn von Gamification bereits ausgiebig befasst haben, empfinden wir die Umsetzung auf dem Nyon als gelungen. Jedem E-Biker bleibt selbst überlassen, ob er den Screen am Nyon nutzen will, und die Funktion ist für alle Bosch-Nyon-Besitzer selbstverständlich kostenlos.

Wer durchschnittliche 81 km/h halten kann, spart bis zu 6,70 € pro Stunde mit dem E-Bike.
Dann ist der Weg zur ersten Million und zur eigenen Yacht auch nicht mehr weit entfernt.

Routenneukalkulation, Schiebehilfe & Co. – Die weiteren Neuerungen am Bosch Nyon 2021

Neben den neuen Funktionen beinhaltet das Update auch mehrere Quality-of-Life Verbesserungen, besonders für die Navigationsfunktion. Obwohl das Bosch Nyon in unserem Navi-Vergleichstest für E-Bikes mit dem besten Gesamtpaket überzeugen konnte, musste es sich in puncto Rechenzeit und Benutzerfreundlichkeit den Smartphone-basierten Navigationslösungen geschlagen geben. An dieser Stelle hat Bosch nachgebessert. Verbindet man das Nyon per Bluetooth mit dem Smartphone, ist es in der Lage, Positionsdaten vom Smartphone per Assisted GNSS-Verfahren zu nutzen. Dadurch erkennt es schneller den eigenen Standort und ist in der Lage, präziser zu navigieren. Ein weiteres Feature, das aus der Verbindung zum Smartphone entstanden ist, ist die erleichterte Bedienung bei der Routenberechnung. Wählt man in der Bosch eBike Connect-App ein Ziel aus, lässt sich ähnlich wie bei der Konkurrenz Wahoo die Route direkt an das Nyon senden und die Zielführung startet automatisch. Bisher musste man die Route umständlich auf dem Smartphone speichern, das Nyon synchronisieren und daraufhin die Route aus dem Nyon-Speicher heraussuchen.

Ab jetzt lassen sich Routen sowohl bequem auf dem Smartphone planen …
… als auch direkt auf das Nyon-Navi senden.

Eine weitere Neuerung innerhalb der Navigationsfunktion ist die deaktivierbare Routenneukalkulation. Dadurch wird beim Verlassen einer geplanten Route nicht automatisch eine neue berechnet, die ursprüngliche Route wird weiterhin auf der Karte angezeigt. Das ist besonders praktisch für kurze Abstecher abseits der Route, um den penetranten Abbiegehinweisen oder „Bitte-wenden“-Aufforderungen zu entgehen. Ein kleiner Pfeil in der linken oberen Ecke zeigt dann die Richtung und Entfernung zur ursprünglichen Route an. Eine weitere Quality-of-Life Verbesserung ist der nun verfügbare Maßstab auf Karten. Durch ihn verliert man beim Zoomen nicht mehr so einfach den Überblick über mögliche Entfernungen, falls der Kartenausschnitt keine weiteren Orientierungspunkte bietet.

Ab jetzt herrscht Ruhe auf dem Nyon-Display. Deaktiviert man die Routenneukalkulation, wird man beim Verlassen der geplanten Route nicht mit Abbiegehinweisen genervt.

Die Schiebehilfe-Funktion hat durch das Update auch ein Ergonomie-Plus erfahren. Startet man den Schiebehilfe-Modus über die Lenkerfernbedienung, hat man nun 10 Sekunden Zeit, die Plustaste auf der Fernbedienung zu betätigen, bevor das E-Bike den Schiebehilfen-Modus automatisch verlässt. Nach dem Drücken und erneuten Loslassen der Plus-Taste wird der Countdown neu gestartet. Ein ablaufender Balken gibt Auskunft darüber, wann die 10 Sekunden abgelaufen sind und der Schiebehilfen-Modus neu gestartet werden muss.

Der Countdown läuft: Nach dem Aktivieren der Schiebehilfe hat man 10 Sekunden Zeit, sie zu nutzen, bis sie sich selbst deaktiviert.

Updates zu Bosch Kiox und COBI-Bike-App

Die verbesserte Schiebehilfe-Funktion ist ebenfalls Teil des Kiox-Updates auf die Version 3.1.1.0. Abgesehen von einer verbesserten Systemstartzeit und allgemeinen Verbesserungen der Stabilität und Leistung halten sich aber die Neuerungen für das Kiox stark in Grenzen. Mehr getan hat sich in der COBI.Bike-App. Wer ein Bosch SmartphoneHub oder eine Bosch COBI.Bike Sport-Halterung am E-Bike sein eigen nennen darf, kann zwei neue Funktionen innerhalb der COBI.Bike-App ausprobieren. Mit „Rydies“ finden E-Biker die nächste Lademöglichkeit in der DACH-Region. Wer sich nicht sicher ist, welcher Reifendruck für ihn der passende ist, kann unterwegs den SKS Reifendruckkalkulator in der COBI.Bike-App aufrufen – oder auch einfach unseren Reifendruck-Guide studieren.

Mit „Rydies“ finden E-Biker die nächste Ladestation in ihrer Nähe. Wer sich beim Reifendruck nicht sicher ist, kann den SKS Reifendruckkalkulator in der COBI.Bike-App aufrufen.

Das erste große Software-Update für das Nyon transformiert zwar nicht sofort die ganze Ride-Experience, bietet aber einige sinnvolle Navigations-Features und Quality-of-Life Verbesserungen. Durch den „Ersparnisse“-Screen erhält es zusätzlich einen neuen Gamification-Aspekt. Der erste Schritt zur Verbesserung der User-Experience war zwar noch nicht besonders mutig, zielt aber absolut in die richtige Richtung. Wir sind bereits gespannt darauf, zu erfahren, was die Software-Entwickler bei Bosch fürs nächste Update geplant haben und was man aus dem Nyon noch alles herauskitzeln kann.

Für mehr Infos besucht bosch-ebike.com


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Words: Rudolf Fischer Photos: Benjamin Topf | Valentin Rühl

Über den Autor

Rudolf Fischer

In seinem früheren Leben war Rudolf in der Innovationsförderung tätig und hat Patentbewertungen im Millionen- und Milliardenbereich durchgeführt. Heute widmet er sich als Redakteur für DOWNTOWN und E-MOUNTAINBIKE nicht weniger spannenden Aufgaben. Als Data-Nerd beschäftigt er sich intensiv mit Zukunftsthemen wie Connected Mobility, testet aber natürlich auch gerne die neuesten Bikes, und zwar täglich. Entweder beim Pendeln oder zusammen mit dem Team bei unseren großen Vergleichstests. Der technisch orientierte Diplom-Betriebswirt ist so vielseitig wie ein Schweizer Taschenmesser. Beispiele gefällig? Rudolf beherrscht u. a. Front-, Side- und Backflip – zwar nicht auf dem Bike, aber per pedes in der Stadt. Seine Parkour-Karriere hat er mittlerweile jedoch an den Nagel gehängt. Darüber hinaus spricht er Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und etwas Esperanto. Beim Versuch, sich selbst Japanisch beizubringen, ist er jedoch kläglich gescheitert. Wichtig zu wissen: Im HQ ist Rudolf bekannt, gefürchtet und (manchmal auch) gehasst für seinen trockenen Humor im Ricky-Gervais-Stil. Natürlich lacht er am meisten selbst darüber …