8. Die Navigation unterwegs!

Nun geht’s endlich los. Egal wie ihr die Tour geplant habt, müsst ihr euch unterwegs orientieren können. Habt ihr die Tour anhand eines Buches oder einer Papierkarte geplant, werdet ihr dieses Material vermutlich mitbringen und direkt damit navigieren. Die meisten dieser Routen basieren auf einer existierenden Beschilderung und lassen sich somit oft fast ohne Nachschlagen oder regelmäßiges Kartenstudium folgen.

Da wir uns jedoch im Zeitalter von GPS, Smartphones und Apps befinden, wäre es dumm, diese Technologien nicht auch für sich zu nutzen. Und keine Angst: Der Handy- oder GPS-Akku wird die Navigation höchstwahrscheinlich länger aufrechterhalten, als euer Bike-Akku den Motor mit Strom versorgen kann. Falls ihr per Doppelakku unterwegs seid und dem Gerät doch mal der Saft ausgeht, könnt ihr es an den meisten Displays auch einfach direkt über das Bike laden lassen.

Der Handy- oder GPS-Akku wird die Navigation höchstwahrscheinlich länger aufrechterhalten, als euer Bike-Akku den Motor mit Strom versorgen kann

Smartphone

Die günstigste Variante zur Navigation ist das Smartphone. Man hat es so oder so dabei, Strom ist kein Problem und die Navigations- bzw. Karten-Apps sind fast immer topaktuell. Apps wie Komoot, Strava, GPS-Tour.info, GPSies, Gaia GPS oder ViewRanger bieten für weniger Geld – manche sogar kostenlos – dieselben Features wie ein GPS-Fahrradcomputer, verfügen über eine Vielzahl an wählbaren Open-Source-Karten und bieten oft auch die Option, Ausschnitte für den Offline-Gebrauch herunterzuladen. Ihr braucht für die Navigation also nicht zwangsläufig eine Datenverbindung. Aktive Routenführung, also die Navigation mit Pfeilen oder Sprache, ist hier jedoch eher selten und ihr werdet öfter draufschauen müssen. Besorgt euch also eine robuste Lenkerhalterung, denn niemand will an jedem Abzweig sein Handy aus der Tasche fischen.

GPS-Fahrradcomputer

Für mehr Komfort könnt ihr in einen zusätzlichen GPS-Fahrradcomputer investieren. Mittlerweile werden sie fast alle mit dem Smartphone gekoppelt, können aber auch alleine genutzt werden. Sie sind meist sehr gut ablesbar, nehmen etwas weniger Platz am Lenker weg und schonen vor allem das Smartphone. Das kann nämlich geschützt in der Tasche bleiben und verbraucht auch deutlich weniger Strom. Die Navigation mit einem GPS-Fahrradcomputer ist ziemlich einfach. Koppelt das Gerät mit eurem Smartphone oder Computer, ladet den GPS-Track drauf, wählt eure Karte (falls möglich), montiert das Gerät am Lenker, drückt auf Start und los geht’s! Je nach Gerät und Preisklasse werdet ihr dann mit Pfeilen und/oder Sprachansage wie im Auto geleitet oder müsst vor einem Abzweig kurz schauen, wo die Route langgeht. Die Nachteile von GPS-Fahrradcomputern sind vor allem die teilweise umständliche Bedienung, die langsame Soft- und Hardware und der Fakt, dass man ein extra Gerät am Leben erhalten und mit sich rumschleppen muss. Einen Test verschiedener aktueller Geräte findet ihr in unserem Schwestermagazin GRAN FONDO.

COBI.bike

Sehr interessant für Tourenbiker dürfte die gerade erst zur EUROBIKE bekanntgegebene Zusammenarbeit von Bosch und COBI.bike sein, da es nun möglich ist, das COBI.bike-System auf jeder zentralen Bosch-Display-Halterung zu befestigen. Das System besteht aus einer Handyhalterung (optional mit Scheinwerfer und Fernbedienung) sowie einer umfangreichen App inkl. Navigationsfunktion. Sie kann außerdem die Daten vom Bosch-Antrieb darstellen und fungiert somit als umfangreicher Bordcomputer. Das Kartenmaterial basiert auf OpenStreetMap und der Nutzer kann seinen Komoot-Account zur besseren Tourenplanung verknüpfen. Zumindest für E-Mountainbikes mit Bosch-Motor ist das die zurzeit modernste Lösung.