Die Antriebe moderner E-Mountainbikes werden immer kraftvoller, die Fahrwerke potenter. Doch was ist mit den Bremsen? Unterdimensionierte Modelle trüben nicht nur den Fahrspaß, sie sind auch gefährlich! SRAM bringt neben der EX1 Schaltung mit der neuen Guide RE jetzt eine spezifische Bremse für den E-MTB-Einsatz auf den Markt.
Eine der sicherheitsrelevantesten Komponenten am Bike ist die Bremse. Bis dato wurden stets „normale“ Mountainbike-Bremsen an E-Mountainbikes verbaut, teilweise mit unterdimensionierten Bremsscheiben, zu wenig Power und viel zu geringer Standfestigkeit. Problem: Die Durchschnittsgeschwindigkeiten und das Eigengewicht des Bikes sind bei einem E-Mountainbike höher, mehr Bremspower daher unabdingbar!
SRAM setzt bei der Guide RE auf bewährte Technologien und schafft doch etwas komplett Neues. So kommt der bekannte Guide R-Hebel zum Einsatz – simpel im Aufbau und robust konstruiert. Das R steht für Reach und bedeutet, dass sich die Hebelweite ohne Werkzeug einstellen lässt.
Auch beim Bremssattel greifen die Amerikaner auf Bewährtes zurück und verbauen den 4-Kolben-Bremssattel der CODE, die vor allem im Gravity-Bereich und im Downhill-Worldcup zum Einsatz kommt und ein entsprechend gutes Hitzemanagement sowie eine hohe Standfestigkeit besitzt. Damit ergibt sich ein robustes und gleichzeitig gut zu dosierendes Bremssystem, das jeglichem Traileinsatz gewachsen sein soll.
Gesinterte Bremsbeläge sollen zu längerer Haltbarkeit bei Dauergebrauch führen. Wie von SRAM gewohnt, sind die Guide RE mit dem MatchMaker-System kompatibel, was in Kombination mit einer SRAM-Schaltung und einer RockShox Reverb-Teleskopsattelstütze für ein aufgeräumtes Cockpit sorgt. Die Guide RE wiegt 415 g mit 160er Bremsscheiben.
SRAM Guide RE auf dem Trail
Wir konnten bereits einige Erfahrungen mit der Bremse an verschiedenen E-Mountainbikes sammeln und waren uns alle einig: Die neue SRAM Guide RE ist ein echter Wurfanker! Mit den Bremssätteln der Downhill-Bremse CODE liefert die Guide RE eine ordentliche Portion Extra-Bremspower und lässt ihre Geschwister, wie die beliebte Guide RSC, locker hinter sich. Der Bremshebel aus der Guide R liegt gewohnt gut in der Hand und die Griffweiteneinstellung bietet einen großzügigen Einstellbereich.
Die Kombination aus großen Bremsscheiben und gesinterten Bremsbelägen hilft, das zusätzliche Gewicht eines E-MTBs zu bändigen, und bietet einen direkten, harten Druckpunkt. Dieser geht leider ein wenig auf Kosten der Dosierbarkeit. Hier fällt auf, dass der Bremshebel ohne das SwingLink-System auskommen muss, das den Leerweg des Bremshebels reduziert, gleichzeitig für eine bessere Modulation sorgt und daher etwas bissiger zupackt als die Guide-Modelle RS, RSC oder Ultimate.
In der Praxis passt das Hebelgefühl jedoch sehr gut zu den Fahreigenschaften moderner E-Mountainbikes und so ist die Entscheidung, bei der Guide RE auf das SwingLink-System zu verzichten, durchaus nachvollziehbar. In Summe hat SRAM die richtigen Komponenten aus dem hauseigenen Baukasten kombiniert und stellt mit der Guide RE eine Bremse vor, die sich die Bezeichnung „E-MTB-spezifisch“ mehr als verdient hat und obendrein mit einem fairen Preis punktet.
Die SRAM Guide RE ist ab September 2016 verfügbar und soll 145 € (Stück) kosten.
Weitere Informationen findet ihr auf: sram.com
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Words: Robin Schmitt, Christoph Bayer & Moritz Dittmar Photos: Victor Lucas