Zwischen dem ersten GIANT FULL-E+ und der im letzten Jahr vorgestellten Variante liegen Welten. Sowohl optisch als auch technisch hat sich das Rad extrem weiterentwickelt. Reicht das, um mit der Konkurrenz mitzuhalten?

Hinweis: Giant hat das Full-E+ inzwischen einem Facelift unterzogen und verbaut jetzt einen Yamaha PW-X. Alle Infos in unserem First Ride Artikel zum neuen Giant Full-E+

GIANT FULL-E+ 0 SX | 6.799 € | 22,58 kg | Yamaha

Es war ein regnerischer Tag, an dem GIANT letztes Jahr das neue Full-E+ vorstellte. Dennoch strahlten die Entwickler. Besonders stolz waren sie auf die verbesserte Integration des Akkus und darauf, dass sie erstmals den legendären Maestro-Hinterbau an einem E-Mountainbike realisieren konnten. Seither besitzt das Rad die gleiche durchdachte Ausstattung, bestehend aus einer absenkbaren RockShox Lyrik-Federgabel, den DT Swiss EX1501 SPLINE ONE-Laufrädern und einer SRAM EX1-Schaltung. Allerdings ist auch das hauseigene Cockpit verbaut, bei dem der Vorbau mit 70 mm zu lang ausgefallen ist. Angetrieben wird das Rad von einem Yamaha SyncDrive-Antrieb mit 80 Nm Drehmoment und einem 500-Wh-Akku.

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Beim Aufsteigen bemerkt man direkt die komfortable Sitzposition, die vor allem von der insgesamt sehr hohen Front herrührt. Für effektives Kletterverhalten empfiehlt es sich, die Spacer unter dem Vorbau zu entfernen und im sehr steilen Gelände auch die Federgabel über die integrierte Dual-Position-Funktion abzusenken. Der Yamaha-Motor schiebt ordentlich an, vorausgesetzt, die Trittfrequenz steigt nicht zu sehr über 75 Umdrehungen pro Minute – danach kommt es zu spürbaren Leistungsverlusten. Die 2,6″ breiten Schwalbe Nobby Nic-Reifen sorgen gemeinsam mit dem feinfühlig arbeitenden Maestro-Hinterbau für viel Komfort. Der Grip der Reifen könnte jedoch besser sein. In der Abfahrt limitiert der zu lange Vorbau (70 mm) das ansonsten gute Handling des Full-E+ 0 SX. Sehr gutmütig lässt sich das Rad navigieren, motiviert seinen Fahrer aber nicht dazu, gleich Vollgas zu geben. Dennoch meistert man mit ihm auch anspruchsvolle Sektionen gelassen.

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Das GIANT FULL-E+ 0 SX im Detail

Federgabel RockShox Lyrik RCT3 Dual Position 160 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe 140 mm
Motor / Akku GIANT SyncDrive Sport / 500 Wh
Bremsen SRAM Guide RSC
Schaltung SRAM EX1
Sattelstütze GIANT Contact SL
Vorbau GIANT Contact 70 mm
Lenker GIANT Contact 800 mm
Reifen Schwalbe Nobby Nic 2,6″
Laufräder DT Swiss EX 1501 Spline One

Leicht und steif
Den Umlenkhebel fertigt Giant aus Carbon. Das senkt das Gewicht und erhöht die Steifigkeit. Der metrische Dämpfer besitzt eine Trunnion-Mount-Aufnahme, die das Ansprechverhalten zusätzlich verbessert.
Nicht ergonomisch
Um den Remotehebel immer an der gleichen Stelle zu positionieren, hat Giant ihn am Griff integriert. Leider ist er jedoch etwas zu weit vom Daumen entfernt und lässt sich nur schwer bedienen.
Aufgesetzt
Das Display des Yamaha-Antriebs lässt sich zwar via Bluetooth mit anderen Geräten koppeln, ist aber sehr aufgesetzt auf dem Lenker angebracht.
Zu schwach
Die Leistung des Yamaha SyncDrive-Motors ist an sich völlig ausreichend, doch leider ist sie nur bei geringen Trittfrequenzen optimal nutzbar. Tritt man schneller, verliert der Antrieb spürbar an Effizienz.
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Die Geometrie des GIANT FULL-E+ 0 SX

Fazit

Das GIANT FULL-E+ 0 SX ist ein sehr gutmütiges E-Mountainbike mit berechenbarem Handling. Leider limitieren sowohl Details der Ausstattung als auch der stark von der Trittfrequenz abhängige Motor das Potenzial des Bikes. Giant hat jedoch bereits angekündigt, hier nachzubessern.

Stärken

– sehr gute Hinterbauperformance
– gutmütiges und berechenbares Handling
– gelungene Geometrie

Schwächen

– hoher Preis
– Front steigt im Uphill
– Motor sehr abhängig von der Trittfrequenz

Weitere Informationen findet ihr auf giant-bicycles.com!

Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr hier: Was ist das beste E-Mountainbike 2017? – 14 Modelle im Test

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