Menschen hatten schon immer das Bestreben, sich Maschinen zu bauen, die sie schneller, besser und sicherer machen – egal ob durch Gewichtstuning, Innovationen oder clevere Detaillösungen. Und genau einen solchen Meilenstein hat die Mountainbike-Industrie gerade erreicht: Die Rede ist von Plus-Reifen.

Update (November 2015)

Inzwischen konnten wir das Bike einem ausführlichen Test unterziehen. Hier geht es zum
E-Mountainbike Test des Scott E-Genius 710 Plus 2016.

E-Genius 710 Plus__Detail Image_2016_BIKE_SCOTT Sports_01-Scott E-Genius 710 Plus Bike 2016 e-mountainbike e-mtb www.ebike-mtb.com

Neue Dimensionen, neue Maßstäbe

Das SCOTT E-Genius Plus Bike 2016 läutet eine neue Ära von E-Mountainbikes ein. Wie bereits von uns berichtet, setzen wir viele Hoffnungen in den neuen Trend der Plus-Reifen und glauben, dass sie klare Vorteile für E-Mountainbikes bieten, wie bereits in diesem Artikel beschrieben.

Das SCOTT Genius gehört zu den beliebtesten Mountainbike-Modellen des global aufgestellten Schweizer Unternehmens. Mit dem E-Genius Plus ist SCOTT der erste Hersteller, der Plus-Reifen an einem langhubigen, vollgefederten E-Mountainbike serienmäßig verbaut.

Höhenflug – Brendan Fairclough auf dem neuen E-Genius in Massa Vecchia. wir waren live dabei und haben das Bike bereits ersten Tests unterzogen
Höhenflug – Brendan Fairclough auf dem neuen E-Genius in Massa Vecchia. wir waren live dabei und haben das Bike bereits ersten Tests unterzogen

Doch nicht nur das: Für die Modellpalette 2016 wird es insgesamt 11 unterschiedliche Plus-Bikes mit und ohne E-Antrieb geben. Dies zeigt, dass der in über 80 Märkten aktive Global Player diesen Trend nicht nur ernst nimmt, sondern auch ein großes Potenzial sieht, wie auch Rene Krattinger, Product Manager bei SCOTT, bestätigt: „Plus-Bikes bieten aufgrund ihrer unglaublichen Traktion und Sicherheit ein riesiges Potenzial für alle Mountainbiker. Die aktuellen Modelle sind der Anfang eines großen Trends, der bleiben wird – wir sind davon voll und ganz überzeugt.”

Da dieser Trend mit unterschiedlichen Reifenbreiten, Reifen-Laufrad-Kombinationen, neuen Rahmen-Geometrien und veränderten Anforderungen an das Fahrwerk eine Vielzahl an Parametern bietet, die berücksichtigt und optimiert werden müssen, wird es einige Zeit brauchen, bis die tatsächlichen Ausmaße dieser Entwicklung eine klare Gestalt annehmen. Doch bereits jetzt steht fest: Es geht klar in die richtige Richtung.

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Das Bike

Was kann das neue E-Genius? Wir zeigen euch die interessanten Features des SCOTT E-Genius 710 Plus E-Mountainbikes.

Der Rahmen des E-Genius ist komplett aus Aluminium gefertigt.
Der Rahmen des E-Genius ist komplett aus Aluminium gefertigt.
Das E-Genius Plus bietet 140 mm Federweg an der Front und 130 mm am Heck.
Das E-Genius Plus bietet 140 mm Federweg an der Front und 130 mm am Heck.
Auffällig bunt und viele Linien: Die Integration des Akkus in das Rahmendesign bietet noch Optimierungspotential.
Auffällig bunt und viele Linien: Die Integration des Akkus in das Rahmendesign bietet noch Optimierungspotential.
Innenverlegte Leitungen sorgen für eine recht aufgeräumte Optik.
Innenverlegte Leitungen sorgen für eine recht aufgeräumte Optik.
Am E-Genius kommt der neue Bosch Performance CX Mittelmotor mit 250 Watt und höherem Drehmoment zum Einsatz. Scott verbaut eine selbst entwickelte Motorenabdeckung.
Am E-Genius kommt der neue Bosch Performance CX Mittelmotor mit 250 Watt und höherem Drehmoment zum Einsatz. Scott verbaut eine selbst entwickelte Motorenabdeckung.
Die Brücke an den Sitzstreben wurde so konzipiert, dass der möglichst kompakte Hinterbau maximale Reifenfreiheit garantiert. Der serienmäßig verbaute 3.0" breite Schwalbe Nobby Nic Plus-Reifen findet problemlos Platz.
Die Brücke an den Sitzstreben wurde so konzipiert, dass der möglichst kompakte Hinterbau maximale Reifenfreiheit garantiert. Der serienmäßig verbaute 3.0″ breite Schwalbe Nobby Nic Plus-Reifen findet problemlos Platz.
Beim Fahrwerk setzt SCOTT auf FOX-Federelemente und die hauseigene 3-stufige Twinloc-Technologie, welche für 2016 noch einmal überarbeitet wurde.
Beim Fahrwerk setzt SCOTT auf FOX-Federelemente und die hauseigene 3-stufige Twinloc-Technologie, welche für 2016 noch einmal überarbeitet wurde.
Das Cockpit mit allerlei Kontrollhebel. Rechts: Schaltung, Bremse, Teleskopsattelstütze. Mitte: Bosch-Intuvia-Display. Links: Steuerungseinheit für Bosch-Motor, Twinloc-Hebel und Bremse.
Das Cockpit mit allerlei Kontrollhebel. Rechts: Schaltung, Bremse, Teleskopsattelstütze. Mitte: Bosch-Intuvia-Display. Links: Steuerungseinheit für Bosch-Motor, Twinloc-Hebel und Bremse.
Direkt unter der Steuerungseinheit des Bosch-Motors sitzt der überarbeitete Hebel des Twinloc-Systems. Durch Betätigen des neuen Remote-Hebels, der an der Position des linken Schalthebels angebracht werden kann, lässt sich das gesamte Fahrwerk synchron regulieren: Descend (voller Federweg und offene Dämpfung), Traction-Control (an der Front: voller Federweg, aber höhere Dämpfung; am Heck: von 130 mm auf 90 mm reduzierter Federweg, steilerer Winkel in der Geometrie und höhere Dämpfung) und Lockout.
Direkt unter der Steuerungseinheit des Bosch-Motors sitzt der überarbeitete Hebel des Twinloc-Systems. Durch Betätigen des neuen Remote-Hebels, der an der Position des linken Schalthebels angebracht werden kann, lässt sich das gesamte Fahrwerk synchron regulieren: Descend (voller Federweg und offene Dämpfung), Traction-Control (an der Front: voller Federweg, aber höhere Dämpfung; am Heck: von 130 mm auf 90 mm reduzierter Federweg, steilerer Winkel in der Geometrie und höhere Dämpfung) und Lockout.
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Die Plus-Reifen

Um das E-Genius mit Plus-Reifen zu realisieren hat SCOTT eng mit dem Laufradhersteller DT Swiss und dem Reifenhersteller Schwalbe zusammengearbeitet, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.

SCOTT setzt beim Genius Plus auf Syncros TR1.5 Plus-Felgen mit 28 Speichen und einer Felgeninnebreite von 40 mm. Diese Kombination soll für ein geringes Walgverhalten sorgen.
SCOTT setzt beim Genius Plus auf Syncros TR1.5 Plus-Felgen mit 28 Speichen und einer Felgeninnebreite von 40 mm. Diese Kombination soll für ein geringes Walgverhalten sorgen.
Laut Schwalbe hat der Nobby Nic in 2.8" bei einem Luftdruck von 1,0 bar im Vergleich zu einem Nobby Nic in 2.35" mit einem Luftdruck von 1,7 bar eine 21 % größere Kontaktfläche zum Boden und weist dabei einen lediglich um 1 % höheren Rollwiderstand auf. Zudem verfügt er über eine um 8 % bessere Durschlagssicherheit, aber auch ein um 11 % höheres Walgverhalten.
Laut Schwalbe hat der Nobby Nic in 2.8″ bei einem Luftdruck von 1,0 bar im Vergleich zu einem Nobby Nic in 2.35″ mit einem Luftdruck von 1,7 bar eine 21 % größere Kontaktfläche zum Boden und weist dabei einen lediglich um 1 % höheren Rollwiderstand auf. Zudem verfügt er über eine um 8 % bessere Durschlagssicherheit, aber auch ein um 11 % höheres Walgverhalten.

Das Einzelgewicht eines Schwalbe Nobby Nic in 2.8″ (Pacestar-Mischung) liegt bei 814 g, wobei hier anzumerken ist, dass die Reifen – um ein geringes Gewicht zu erreichen – recht dünnwandig konzipiert sind.

Die Geometrie

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Die Ausstattungsvarianten

Das E-Genius gibt es in drei unterschiedlichen Varianten mit jeweils 4 Rahmengrößen. Darunter eine Contessa-Version für Frauen. Leider gibt es noch keine offiziellen Preisangaben.

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Das Fazit

Robin hat das SCOTT E-Genius 710 Plus bereits in Massa Vecchia, Italien, getestet und man kann bereits sagen: So muss sich ein E-Mountainbike anfühlen. Stabil, super kontrollierbar und sicher. Endlich rüsten Hersteller ihre E-Mountainbikes für einen korrekten Geländeeinsatz auf: Viel Federweg, großzügig dimensionierte Parts wie Fahrwerkskomponenten und Plus-Reifen. Letztere werden E-Mountainbikes auf ein neues Level heben. Die ausführlichen Testergebnisse lest ihr hier in Kürze.

Text: Robin Schmitt Bilder: Markus Greber


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