Das neue SCOTT E-Genius auf dem Trail

SCOTT hat dem E-Genius eine deutlich überarbeitete Geometrie und ein neues Hinterbaukonzept spendiert – und das spürt man. Leider war zum Testzeitpunkt noch kein Bike in Größe Large verfügbar, deshalb haben wir die Testfahrten auf einem Rad in Größe Medium absolviert. War es beim Vorgänger-Genius aufgrund der sehr langen Kettenstreben noch empfehlenswert, im Zweifelsfall besser zu kleineren Rahmengröße zu greifen, scheint das beim neuen E-Genius jetzt nicht mehr nötig. Mit einer Körpergröße von 180 cm sitzt man kompakt, aber durchaus noch komfortabel auf dem Rad – für lange Touren wäre das Large dennoch sicher die bessere Wahl.

Bergauf schiebt der Shimano-Antrieb kraftvoll an. 95 % der Zeit erweist sich der Trail-Mode als optimal. Wer Strom sparen will, greift zum Eco-Mode, wer maximale Power braucht, zum Boost-Mode.

Hat man einmal den kleinen Startknopf des Shimano-Antriebs am Unterrohr betätigt, geht es auch schon los. Im Trail-Mode schiebt der Antrieb gewohnt kraftvoll, aber sehr fein dosierbar an und das E-Genius klettert willig bergauf. Auch steile Rampen meistert man mit dem Rad souverän, im technischen Gelände ist Vorsicht geboten. Die langen Kurbeln, gepaart mit einem tiefen Tretlager, führen sonst schnell zu Pedalaufsetzern. Ein wenig Abhilfe schafft die Wahl des Traction-Mode. Durch den reduzierten SAG gewinnt man hier die möglicherweise entscheidenden Millimeter.

Wird es richtig steil, muss man das Gewicht Richtung Lenker verlagern.
Die Stunde des E-Genius schlägt in der Abfahrt – hier läuft es wie auf Schienen.

Die wahre Stunde des neuen E-Genius schlägt jedoch in der Abfahrt. Hier punktet das Rad mit einer spürbar höheren Agilität im Vergleich zum Vorgänger. Richtungswechsel erledigt das E-Genius willig und sehr definiert und auch bei hohen Geschwindigkeiten vermittelt das Rad viel Sicherheit. Das FOX-Fahrwerk arbeitet sehr feinfühlig und filtert Schläge souverän weg. Dennoch vermittelt es viel Feedback vom Untergrund und bietet guten Gegenhalt, um an Kanten auch einmal abzuziehen. Der kompakte FOX-Dämpfer geriet bei längeren Abfahrten ebenso wenig aus der Ruhe wie die kraftvollen Shimano ZEE-Bremsen oder die griffigen MAXXIS Minion DHF/DHR II-Reifen. In der Kürze der Zeit war es uns leider nicht möglich, auch noch die 29″-Laufräder im E-Genius zu erproben. Das holen wir jedoch bei einem ausführlichen Test in Kürze nach.

Auch Richtungswechsel erledigt das Rad ohne großen Nachdruck.

Unser Fazit zum neuen SCOTT E-Genius 2018

Das SCOTT E-Genius begeistert mit der schicken Integration des Antriebs, der hohen Variabilität bei der Laufradwahl und den sehr guten Fahreigenschaften. Es klettert zwar nicht noch besser bergauf als sein Vorgänger, lässt ihn jedoch in der Abfahrt deutlich hinter sich. Wer ein agiles E-Mountainbike mit grandioser Optik und smarten Features sucht, wird hier fündig.

Federwege von 150 mm sind euch zu viel? Dann schaut euch unseren Test vom SCOTT E-Spark 2018 an!

Mehr Informationen findet ihr unter scott-sports.com