Feature | Urlaub fürs Gehirn: Bikes, Bier, Thermalbad
Wer kennt es nicht? Einen Arsch voll Arbeit, miese Stimmung und vor allem eines: keine Zeit! Im Winter schluckt das Motivationsloch jeglichen Tatendrang und Enthusiasmus – Kreativität und Produktivität leiden gleichermaßen. Man träumt vom Urlaub im Süden, von den vergangenen Bike-Tagen im Sommer oder trinkt sich die Feierabende (um nicht zu sagen: die Wintermonate) schön.
Die Heilmittel im Winter: Würstchen, Wasser, Wadenkrampf. Klingt nach einem schlechten Witz, genauso wie die Texte von K.I.Z., aber sobald man sich darauf einlässt, macht alles auf einmal Sinn! Urlaub fürs Gehirn: E-Biken in der Natur ist das beste Mittel gegen Antriebslosigkeit, Erkältungen aus Sportmangel oder stickige Fitnessbuden – besonders im Winter. Man muss nur wissen, wie.
Als ich meinem Kumpel Ferdinand vorschlage, nach der Arbeit eine Runde biken zu gehen, hält er mich für verrückt: Was? Ab 16 Uhr wird es dunkel, es ist kalt und überhaupt – nach dem anstrengenden Arbeitstag ist der Durst nach einem Feierabendbier größer als jegliche Motivation, sich in der Kälte und Dunkelheit auf dem Bike zu quälen. „Vertrau mir einfach“, antworte ich ihm. „Ein Bike brauchst du nicht mitbringen. Ach ja, aber pack deine Badehose ein!“
Die richtige Vorbereitung
Am Vorabend hatte ich bereits das Auto gepackt: 2 E-Mountainbikes, 2 Helmlampen (Du brauchst noch eine Helmlampe? Schau dir unseren Helmlampen Vergleichstest an!) und natürlich 2 Craft-Beer. Als Ferdinand dann gegen 18 Uhr bei uns im HQ in Leonberg aufkreuzt, können wir direkt losfahren.
„Boom, Boom, Boom“ tönt es aus den BOSE-Lautsprechern, bereit die Regeln zu brechen. Die Musik klingt nach Revolution, danach, nicht mit dem Strom zu schwimmen und sie pusht das gute Gefühl, die richtige Entscheidung gefällt zu haben: einfach mal Nightriden im Schwarzwald. Auch die Tatsache, dass wir anfangs im Feierabendverkehr feststecken, kann unseren Enthusiasmus nicht bremsen. Wenn die wüssten, dass wir statt Couch und Glotze Biken, Therme und Brauerei auf dem Abendprogramm stehen haben … #Yolo
Als wir in Bad Liebenzell ankommen, parken wir direkt an der Paracelsus-Therme. Auf dem spärlich beleuchteten Parkplatz präparieren wir die Bikes, montieren die Helmlampen und starten – im Turbo-Modus natürlich. Um 22 Uhr schließt die Therme, es ist bereits 19 Uhr. Also Vollgas. Noch in der Stadt nehmen wir die erste Challenge: Treppen! Ferdinand staunt nicht schlecht, als er wider Erwarten den steilen, gepflasterten Weg inklusive Treppen-Hindernis geschafft hat. Heute ist sein erstes Mal E-Biken und Nightriden.
Halbzeit: An einem Weihnachtsbaum halten wir für einen Moment inne und genießen den Blick über das Tal. Über eine Forststraße gelangen wir dann schließlich zum Traileinstieg, und der ist härter als gedacht:
Schräghänge, nasse Wurzeln, Absätze und enge Kurven – die lokalen Trails haben es voll in sich. Diverse Aufsetzer mit der Skid-Plate des Bikes zeugen ebenso davon wie eine ungeplante Bodenprobe im weichen Nadelboden.
Nach der ersten Abfahrt geht es im Turbo-Modus zum nächsten Trail. So schaffen wir sage und schreibe 3 schnieke Trails und das Craft-Beer, bevor wir pünktlich um 20.30 Uhr in die Therme marschieren.
Bis zum Schluss fröhnen und flanieren wir in Felsendampfgrotte, Dampfbad, finnischem Saunabad und 34°C warmem Freibecken, um den Abend im Anschluss in der Schönbuch-Brauerei mit leckerem Bier und Spareribs ausklingen zu lassen. Viva la vida!
Damit hat sich mal wieder gezeigt: E-Mountainbikes verschieben nicht nur die Zeit, sondern auch die Grenzen des Fahrbaren. Und fördern die Motivation, etwas zu unternehmen! Wir sind absolute Fans und werden bald wieder neue (Ausflugs-)Ziele in Angriff nehmen. Gerade dann, wenn Motivation und Arbeitsmoral am Boden am tiefsten sind, greifen wir nicht zu Kaffee oder Red Bull, sondern zum E-MTB. E-Mountainbikes verleihen (elektrische) Flügel und sorgen für Motivation, mehr Bewegung und vor allem eines: Spaß!
Text & Foto: Robin Schmitt
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