Mit dem E-Spark 710 schickt der Schweizer Hersteller Scott sein vollgefedertes Top-Modell in den Vergleichstest. Nicht nur der Name, sondern auch die Optik zeigt ganz deutlich: Dieses E-Mountainbike wurde auf Basis der erfolgreichen Spark-Modellreihe konstruiert, welche sich im Marathon-Bereich einen exzellenten Namen gemacht hat. Entsprechend heiß waren wir darauf herauszufinden, wie sich das Spark mit dem mit dem allgegenwärtigen Bosch Antriebssystem in der Electro-Version schlagen würde?

Scott E-Spark 710 E-Mountainbike Magazine (8 von 8)

Erster Eindruck

Für 3.999 € erhält man beim Scott E-Spark ein Rad mit aufgräumter Optik und einer durchdachten Ausstattung. Diese besteht im Bereich der Schaltung und Bremsen aus einem Shimano-XT- und Deore-Kompontenmix, sowie Anbauteilen aus dem Hause Syncros. An der Front des Rades arbeitet eine Fox 32 Float, am Heck ein spezieller Fox Nude Dämpfer, der von Scott in Kooperation mit Fox eigens für das Spark entwickelt wurde. Beide Federelemente können vom Lenker aus, mit Hilfe der Scott eigenen Twinloc-Technologie in drei Stufen an das Terrain angepasst werden (Climb, Traction, Descend).

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Das Scott ist für günstige 3.299 EUR erhältlich.


Ausstattung

Die Sitzposition auf dem E-Spark fällt sportlich tretorientiert, aber dennoch angenehm genug für lange Touren aus, dies ist vor allem dem mit 100 Millimeter sehr langen Vorbau zuzuschreiben. So hat man bergauf dank dieser gestreckten Position viel Druck auf dem Vorderrad. Während im geöffneten Modus (Descend) des Fahrwerks noch starke Antriebseinflüsse spürbar sind, pedaliert man mit halb blockiertem Federelementen (Traction-Mode) schnell und leichtfüßig bergauf. Hier überzeugt auch die gute Abstimmung und durchdachte Übersetzung des Bosch Performance Line Antriebs.

Scott E-Spark 710 E-Mountainbike Magazine (7 von 8)

Fahreigenschaften

Bereits auf den ersten Metern des flachen Trails macht sich die große Kettenstrebenlänge von 488 Millimetern und der lange Radstand von 1210 Millimetern bemerkbar, so erfordert das E-Spark einen gewissen Nachdruck um schnelle Richtungswechsel umzusetzen. Bei schnellen Abfahrten, sind es aber auch genau diese Eigenschaften, die in Kombination mit dem tiefen Schwerpunkt und einem Gesamtgewicht von 20,15 Kilogramm dem Rad ein sehr sicheres und spurtreues Handling verleihen. Kritik erntet hier neben dem bereits angesprochenen, zu langen Vorbau, der zu schmale Lenker mit lediglich 700 Millimeter Breite, das Fehlen einer höhenverstellbaren Teleskopsattelstütze sowie die schmalen und flach profilierten Reifen.
Das Fahrwerk des Scott kann insgesamt als sehr linear bezeichnet werden, eine Endprogression fehlt am Hinterbau beinahe komplett und so gerät das Rad in Kombination mit der recht weichen Gabel im rauen und ruppigen Terrain an seine Grenzen. Auf gemäßigten Wegen harmonieren beide Federelemente hervorragend miteinander und bieten viel Komfort.

Formschön. Das gesamte Scott E-Spark überzeugt mit schicker Linienführung und eigenständigem Design. So wurde auch die hintere Bremsaufnahme formschön in den Rahmen integriert.
Formschön. Das gesamte Scott E-Spark überzeugt mit schicker Linienführung und eigenständigem Design. So wurde auch die hintere Bremsaufnahme formschön in den Rahmen integriert.
Überfordert. Die Fox 32 Float war im Scott mit dem hohen Gesamtgewicht des E-Mountainbike überfordert. Hier wäre eine Fox 34  die bessere Wahl.
Überfordert. Die Fox 32 Float war im Scott mit dem hohen Gesamtgewicht des E-Mountainbike überfordert. Hier wäre eine Fox 34
die bessere Wahl.
Volle Kontrolle. Sowohl an der Federgabel wie auch am Hinterbau kann der Fahrer dank Twinloc-Technologie gleichzeitig zwischen den drei Fahrmodi „Climb“, „Traction“ und „Descend“ wählen.
Volle Kontrolle. Sowohl an der Federgabel wie auch am Hinterbau kann der Fahrer dank Twinloc-Technologie gleichzeitig zwischen den drei Fahrmodi „Climb“, „Traction“ und „Descend“ wählen.

Alles in allem hat Scott mit dem E-Spark 710 ein vernünftiges und sehr solides E-Mountainbike auf die Beine gestellt. Mit einigen Detailverbesserungen lässt sich nicht nur die Performance, sondern auch der Fahrspaß deutlich erhöhen.

Hier geht es zur Übersicht: Vergleichstest: Zehn E-Mountainbikes im Test

Den vollständigen Testbericht mit allen zehn E-Mountainbikes findet ihr neben vielen weiteren spannenden Stories auch in der Ausgabe #001! Rein digital & kostenlos für iPad, Online-Viewer und demnächst auch auf Android: Ausgabe #001

Text: Max Philip Schmitt Foto: Christoph Bayer


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