E-Mountainbike Test | LAPIERRE Overvolt FS 900 2016

Nico Vouilloz ist eine Legende! Der 39-jährige Franzose hat mit 10 Weltmeistertiteln Mountainbike-Geschichte geschrieben und ist auch im Rallye-Sport kein Unbekannter. Seit mittlerweile 4 Jahren ist der schnelle Franzose fester Bestandteil im R&D-Team von LAPIERRE und auch an der E-Mountainbike-Entwicklung beteiligt. Ob man seine Einflüsse auch beim neuen Overvolt FS 900 spürt?

Dieser Test ist Teil des E-Mountainbike Vergleichstest 2016.

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„Powered by Bosch“ steht deutlich lesbar auf dem Steuerrohr des Overvolt FS 900, womit die Frage nach dem verbauten Antrieb direkt beantwortet wird. Die neueste Evolutionsstufe der Drive Unit, der Performance CX-Motor, kommt zum Einsatz und begeisterte unsere Tester mit hervorragender Kraftentfaltung in jedem Drehzahlbereich. Doch der Motor ist nur die eine Sache, wirklich entscheidend ist das Fahrverhalten des Rads. Das wiederum wird beim LAPIERRE vor allem durch das kurze Oberrohr (Reach 411 mm/Gr. M) geprägt. Entsprechend kompakt und aufrecht nimmt man auf dem Rad Platz. Durch den steilen Sitzwinkel sitzt man angenehm zentral und kann ordentlich Druck auf die Pedalen bringen.

Kompakt und aufrecht nimmt man auf dem Rad Platz.

Bergab gelingt dem Overvolt ein guter Kompromiss aus Laufruhe und Agilität, wobei letztere durch den kompakten Rahmen etwas stärker ausgeprägt ist und erstere vor allem durch das äußerst potente Fahrwerk erzeugt wird. Die RockShox PIKE-Federgabel und der RockShox Monarch-Dämpfer saugen sich förmlich am Untergrund fest und verspeisen Unebenheiten wie andere Müsli zum Frühstück, ohne in Anliegern oder bei Sprüngen wegzusacken. Diese Kombination ermöglicht ein sehr agiles, präzises und verspieltes Handling und sorgt so für ein großes Grinsen im Gesicht aller Tester. Auch im Bereich der Ausstattung leistet sich das Overvolt keine groben Schnitzer. Das stimmige Cockpit, die hochwertige Teleskopsattelstütze und die hauseigene Kettenführung zeugen von Sachverstand. Verwundert waren wir nur über die Kombination des extrem hochwertigen SRAM XX1-Schaltwerks mit vergleichsweise günstigen GX-Schaltgriffen: Sie bringt keine deutlichen Performance-Vorteile und ist nur unnötig teuer. Und während über den MAXXIS Highroller II am Vorderrad nur Positives im Testprotokoll zu lesen war, konnte der Ardent am Heck nicht voll überzeugen. Ein stärker profilierter Pneu wäre auch hier von Vorteil.

Unterwegs auf dem LAPIERRE Overvolt FS 900 2016.

Details

Unnötig: Das teure SRAM XX1-Schaltwerk wird mit günstigen Schalthebeln gemixt und verbessert die Schaltperformance nur marginal, treibt aber den Gesamtpreis des Bikes unnötig nach oben. Im Falle eines Defekts raten wir zu einer günstigen Alternative. — **Unnötig:** Das teure SRAM XX1-Schaltwerk wird mit günstigen Schalthebeln gemixt und verbessert die Schaltperformance nur marginal, treibt aber den Gesamtpreis des Bikes unnötig nach oben. Im Falle eines Defekts raten wir zu einer günstigen Alternative.

Schick gelöst: Die Führung an der Unterseite der Kettenstrebe sorgt dafür, dass die Kette sicher auf dem Ritzel sitzt. Die Gummierung auf der Oberseite schützt den Lack vor Beschädigungen. — **Schick gelöst:** Die Führung an der Unterseite der Kettenstrebe sorgt dafür, dass die Kette sicher auf dem Ritzel sitzt. Die Gummierung auf der Oberseite schützt den Lack vor Beschädigungen.

Rutschig: Der MAXXIS Ardent konnte die Tester nicht überzeugen, speziell bei nassen Bedingungen verlor er schnell Traktion. Ein stärker profilierter Hinterreifen würde die Fahrstabilität deutlich verbessern, ohne bergauf nennenswerte Nachteile mit sich zu bringen. — **Rutschig:** Der MAXXIS Ardent konnte die Tester nicht überzeugen, speziell bei nassen Bedingungen verlor er schnell Traktion. Ein stärker profilierter Hinterreifen würde die Fahrstabilität deutlich verbessern, ohne bergauf nennenswerte Nachteile mit sich zu bringen.

Angeschlagen: Durch das weit nach oben gezogene Oberrohr schrammen im Falle eines Sturzes Schalt- und Bremshebel über den Lack und hinterlassen dort unschöne Spuren. — **Angeschlagen:** Durch das weit nach oben gezogene Oberrohr schrammen im Falle eines Sturzes Schalt- und Bremshebel über den Lack und hinterlassen dort unschöne Spuren.

Ausstattung LAPIERRE Overvolt FS 900 2016

Federgabel: RockShox Pike Solo Air RC
Dämpfer: RockShox Monarch RT
Motor: Bosch Performance CX
Batterie: Bosch Power Pack 500
Bremsen: SRAM Guide R
Schaltung: SRAM GX/XX1
Sattelstütze: Kind Shock LEV Integra
Vorbau: Lapierre CNC Nico Voullioz Signature
Lenker: Lapierre Nico Voullioz Signature
Reifen: MAXXIS Highroller II / MAXXIS Ardent
Laufräder: RaceFace Aeffect
Gewicht/Größe: 21,6 kg / Größe M
Preis: 5.599 €

Fazit

Ob es am Mitwirken von Nico Vouilloz liegt, wissen wir nicht. Fest steht aber: LAPIERRE hat mit dem Overvolt FS 900 ein sehr stimmiges Gesamtkonzept auf die Räder gestellt, das durch sein ausgewogenes Handling wie auch die hochwertige Ausstattung und die schönen Detaillösungen entspannte Tourer wie ambitionierte Trailbiker gleichermaßen zu begeistern weiß.

Stärken:

ausgewogenes Handling
top Fahrwerk
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Schwächen:

Hinterreifen zu wenig profiliert
Sitzposition etwas zu kompakt

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Hier geht’s zum großen E-Mountainbike Vergleichstest 2016.

Text & Bilder: Christoph Bayer

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